Weisse Haut - Schwarze Haut
leo.“
„Hapana msiba usiokuwa na mwenziwe. Wo sind sie?“
„Unter uns.“
„Bist du sicher?“
„Ndiyo, sie sind hier. Hör dir die Tiere an. Sind alle
geregt auf. Menschen stören sie beim Saufen. Da ist Wasser. Hawanyamazi!“
„Rede normal, alte nugu! Wie kommen wir hin?“
„Gib mir sigara. Wir gehen Bogen. Teilen uns erst unten.
Vorn nicht können weg, ist Wasser. Hinten geht nicht weg, ist Höhle.“
„Wer kommt nicht weg? Sabalkheri!“
„Sabalkheri, Karega denkt, dass sie dort unten sind. Die
Viecher schnattern zu ausgeregt herum. Er hat mir gerade erläutert, dass wir
herunter müssen, uns dann teilen sollen.“
„Die Höhle zum Wasser runter?“
„Ndiyo! Hör dir den Lärm an. Nie machen, wenn nicht da
sein Menschen.“
„Vielleicht ein Serval, eine Ginsterkatze oder Freund
chui.“
„Hapana, dann schnattern anders. Sie dann warnen andere.“
„Wecken wir die anderen, dann können wir bald aufbrechen.
Übrigens asante, dass du meine Wache übernommen hast.“
„War ja eine lange Nacht für dich und viel geschlafen,
wirst du bei Theresa nicht haben. Wann holst du sie endlich zu dir. Ich möchte endlich
mal ohne Besuch leben.“
„Bozi! Wir haben keinen Sex, sondern reden nur. Sie will
damit noch warten. Hast du mit ihr geschlafen? Du bist mit zwei beer
hochgeschlichen und die hast du bestimmt nicht allein getrunken.“
„Der Bwana hat also bei der Memsaab übernachtet.
Wanalalana.“
„Shika lako, nugu.“
„Welcher Affe schläft wo? Sabalkheri.“
„Karega ist fest der Meinung, unten sind sie. Wecken wir
die anderen und einer kocht chai. Hauen wir danach ab.“
Eine halbe Stunde später machten sie sich auf den Weg,
wanderten unter dem Blätterwerk entlang. Der Himmel war noch mit dem Grau der
Nacht überzogen. Im Wald hingen tief die Nebelschwaden. Alles war nass und die
Nässe setzte sich in ihrer Kleidung, den Haaren, auf der Haut fest. Nach kurzer
Zeit durchdrang die Feuchtigkeit bereits die Kleidung, Kälte kroch in ihnen
hoch.
Nach drei Stunden führte sie Samuel Richtung Süden und
wenig später traten sie auf eine Lichtung hinaus. Endlich sahen sie den Himmel,
der allerdings wolkenverhangen war. Trotzdem war es etwas wärmer. Marvin suchte
mit dem Fernglas die Gegend ab, da tippte ihm Ndemi auf die Schultern und
deutete Richtung Osten. Alle starrten dorthin. Marvin blickte durch das Glas,
reichte es an seinen Bruder, der an William.
Es war nahe der Wasserstelle, wo sich einige Menschen
tummelten. Er zählte siebzehn Männer, vier Frauen. Zwei Männer traten aus der
Höhle heraus und er hielt unwillkürlich die Luft an. Sie drehten sich etwas,
sprachen auf die anderen ein. Nun konnte er den Mann mit dem Affenfell genauer
sehen. Er war nicht sehr groß, schmächtig, hatte bereits graue Haare. William
fiel sofort die dicke goldene Kette auf, die der Mann trug. Er ließ das Glas
sinken, reichte es Ndemi.
Er trat näher an die Männer, raunte ihnen leise zu. „Dort
ist der Eidnehmer, den ich schon vor Jahren einmal gesehen habe. Ich habe euch
davon erzählt. Er hat damals einige Wogs im Namen von Kenyatta eingeschworen.
Es war ekelhaft. Der andere ist Ngumo Nteke.“
„Bist du sicher?“
„Ndiyo, ich habe diese goldene Kette sofort
wiedererkannt.“
„Das wären ja ein paar richtig große Fische.“
Ndemi stellte sich dazu. „Aber Gefährliche! Ngumo schießt
sofort. Er ist fanatisch, äußerst brutal und kann gut schießen. Besser er hier,
als bei der Memsaab auf der shamba.“
„Wen meinst du?“
„Die Memsaab Theresa natürlich. Er öfter bei ihr. Nicht
gut!“
„Dein Bruder ist bei Theresa? Bist du da sicher?“
„Ndiyo, oft! Wissen alle. Nur William will es nicht
glauben und er lieber Lüge der Memsaab für Wahrheit sehen.“
„Das wird noch böse enden“, Karega nun. „Sie planen etwas.
Wir müssen schnell sein.“
„Wie viel sind es?“, erkundigte sich William, der Marvin
ansah, wie geschockt der noch von dem eben Gehörten war.
„Ungefähr zwanzig Männer und einige Weiber.“
„Wir sind neun.“
„Wir teilen uns, wie Karega vorhin sagte. Wir von rechts,
die anderen von links.“
„Kommen wir näher, werden die sich in der Höhle
verschanzen. Da können wir sie bekommen.“
„Oder sie uns. Wer weiß, ob wir überhaupt bis vorkommen?
Die haben eventuell Wachen aufgestellt.“
„Wir müssen es riskieren. Wenn wir die zwei Kerle kriegen,
wäre das nicht das Schlechteste. Einen dieser Eidnehmer sorgt bei
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