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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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reden. Du verstehst etwas falsch. Ich will
nicht Theresa, sondern dich.“
    „Das habe ich gehört. Es ist Schluss.“ Sie schubste ihn
hinaus und schloss die Tür.
    Nachdenklich stieg er die Treppe hinunter, da hörte er
Karega rufen.
    „Was machst du denn hier?“, erkundigte er sich barsch.
    „Mit dem Bwana reden. Wo ist deine bibi?“
    „Oben! Was ist passiert?“
    „Dein Haus völlig wazimu. Der Bwana bozi.“
    „Was meinst du?“
    „Die Memsaab schickt Lokop weg. Die Memsaab schickt Sela
und Wakiuru weg, weil nicht sollen, helfen deiner mke. Dann die Memsaab fahren
mit Ndege nach Nyeri. Kommen Scott und Listings und machen Ärger, wegen toter
Katze auf boma. Deine bibi bekommen abends mchanga mtoto allein. Morgens sie
melken ng’ombe, kazi ganzen Tag, trotz mchanga mtoto. Du meckern über uns, aber
das ist unmenschlich. Meine bibi viele Tage liegen und werden gesund. Du besser
heiraten Memsaab und machen mit ihr mtoto.“
    „Woher weißt du das alles?“
    „Alle fragen, ob der Bwana wazimu. Du nicht merken, was
seit Monaten passiert?“
    „Was meinst du damit?“
    „Anakosa heshima. Wewe ni bozi. Die Memsaab nicht wollen
neue bibi. Die Memsaab nicht wollen noch mtoto. Die Memsaab wollen Bwana. Und
der Bwana? Du wieder mit deiner Hauptfrau zusammen oder war das immer der Fall?
Wolltet ihr nur das Geld von Eve? Hast du deswegen deine Hauptfrau und Lokop
weggeschickt, damit sie stirbt und das Baby desgleichen?“
    „Wazimu. Ich will meine Frau und bestimmt nicht Theresa.
Sie ist alt, hässlich und ich …“
    „Hapana! Du solltest für Ordnung sorgen. Deine bibi will
weg, mit mtoto. Unanielewa? Schicke diese falsche Schlange weg! Gib Eve das
Geld zurück und den Schmuck, den sie von ihrem ersten Mann erhalten hat. Ihr
habt das gestohlen. Ich schaue mir das einige Tage noch an, dann fahre ich Eve
und die Kleine persönlich nach Mombasa und du, Bwana, kannst mich nicht
abhalten. Es reicht! Das Geld bekommt sie zurück, wie den Schmuck, sonst gehe
ich zur Polisi. Unanielewa? Bwana, ich bin nur ein Wog in euren Augen, aber der
Wog zeigt euch beiden, wie ihr schnell von hier verschwindet. Bis keine Ordnung
auf deiner shamba herrscht, kommt keiner mehr arbeiten. Unanielewa? Sela wird
Eve morgen beim Packen helfen. Den Rest kannst du mit deiner Hauptfrau allein
machen. Lernt diese Schlange mal arbeiten. Ihr habt Eve lange genug wie eine
von uns behandelt, sie nur ausgenutzt, schuften lassen, damit deine Hauptfrau
reichlich faulenzen konnte.“ Karega sah ihn böse an.
    „Karega, krieg dich wieder ein. Was soll der Mist? Hier
wird gearbeitet wie immer. Eve hat den Garten bearbeitet und den Rest hat
Theresa erledigt.“
    Der Mann lachte laut, schüttelte den Kopf. „Theresa hat
noch nie etwas getan. Als Mary noch da war, hat sie sich Suijo, Zuri und einige
andere geholt, die für sie gegraben, gepflanzt haben. Putzen musste Lokop. Sie
hat herumgesessen und Lügen verbreitet. Sie musste ja abends frisch ausgeruht
für den Bwana sein. Eve musste noch mehr arbeiten. Sie kocht, backt, putzt,
daneben stellt sie Butter, Käse, Seife, Brot, Gebäck her, kocht ein, räuchert.
Sie muss den Garten, die Feldarbeit erledigen - allein. Deine Hauptfrau schreit
nur herum, schlägt gerne zu, aber gearbeitet hat diese Person noch nie. Bwana,
du bist bozi und eingebildet. Ein arroganter mzungu und nicht mehr. Wenn ich
sage hapana, dann ist hapana. Gehe hinüber und jeder sagt hapana. Du
überschätzt dich völlig. Mein Baba, der Mondomogo, mein Babu ein Arathi, der
Baba meiner bibi der Dorfälteste. Mein Onkel sitzt in Nairobi, sehr, sehr weit
oben. Was glaubst du, mzungu, was du ohne uns bist und wie lange du hier noch
mit deiner Hauptfrau überlebst? Samburu bekommst du keine, weil Lokop ebenfalls
gehen wird. Er hat genauso genug wie wir. William, vergiss nie, du lebst in
unserem Land, auf unserem Boden und du brauchst unsere Hilfe. Unanielewa? Ohne
uns Wogs seid ihr nichts. Land kann man nicht mitnehmen, wenn wir euch aus
unserem Land jagen. Unanielewa?“ Er erhob sich. „Meine bibi wartet. Ich habe
sie viele Tage nicht gesehen und sie vermisst. Wir Wogs wissen noch, was sich
gehört, und wie wir handeln müssen.“
    „Du meinst, Teresa hat mich belogen? Na, der werde ich ein
paar Takte erzählen. Grüß Wakiuru. Asante.“
    Nachdenklich blickte er dem Freund nach. Karega war
wirklich sehr wütend und er wusste, dass der seine Drohung wahr machte. Karega
war anders, als die anderen Dorfbewohner und er wusste auch, dass

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