Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
Vom Netzwerk:
Leben ausgelöscht, nur aus dem Hass
heraus. Warum ausgerechnet die Mädchen? Jane! Welche Angst muss sie gehabt
haben? Wie hatte sie gelitten? Wäre ich nur nicht hochgegangen. Eventuell hätte
ich sie retten können. Warum habe ich nicht bemerkt, dass jemand am Haus war,
dass Fahari nicht bei uns herumtobte? Warum habe …
    Sie spürte seine Hand auf ihrer Schulter und erhob sich.
    „Wein nicht, malaika. Das würden sie nicht wollen.“
    „Sie hatten ein Recht auf ein Leben. Sie waren zwei kleine
Mädchen, die nie etwas Böses getan haben. Warum nur?“
    „Du kennst die Antwort. Ich habe mir oft genug Vorwürfe
deswegen gemacht, aber davon werden sie nicht wieder lebendig. Ihr Mörder hat
seine Strafe bekommen. Ich glaube, er wollte nur das Haus abbrennen. Dass ihr
euch drinnen aufgehalten habt, damit hat er nicht gerechnet. Gerade dir hätte
er nie etwas angetan, das hat er mir selber gesagt. Er hätte sich nie an Jane
vergriffen. Das ist Vergangenheit. Lass uns nach vorne schauen.“
    „Es war nicht Nathan Sanders. Rede mir nicht diesen
Quatsch ein. Du weißt genau, dass er weder mir noch Jane etwas angetan hätte.
Dir ja, aber nie mir. Er hätte sich nie an einer Frau vergriffen. Nie!“
    William erwiderte nichts, wollte nicht gleich am ersten
Tag Ärger.
     
    Später luden die Männer das Auto aus, während Eve oben
begann, die Koffer auszuräumen. Die Geschenke legte sie beiseite, nur mehrere
Päckchen für William platzierte sie auf dem Bett. Sie zog sich um, trug nun
ebenfalls Shorts und ein kurzes ärmelloses Shirt, war barfuß. Unten räumte sie
die zwei großen Kisten aus. Alles Dinge, die sie in Italien erstanden hatte.
William warf ihr dabei immer wieder Blicke zu, während er weitere Kisten
hereintrug.
    „Was ist da bloß alles drinnen? Habt ihr Steine
mitgebracht?“ Lokop und er wischen sich den Schweiß von der Stirn.
    „Trinkt ein Glas Saft, das erfrischt euch“, lächelte sie.
    „Malaika, komm wir helfen dir, damit es schneller geht.
Was hast du bloß alles mitgebracht?“
    „Dinge, die mir gefallen haben, die nützlich sind und die
es hier nicht gibt. Sieh mal, damit kann man ganz fix Nudeln schneiden. Damit
kann man Brot schneiden. Das Wichtigste ist in der anderen Kiste. Die dort, mit
dem blauen Punkt, die ist für dich. Kann Etana das morgen alles abwaschen?“
    „Sag ihr dass selber. Du bist die Hausherrin und das ist
nicht meine Sache. Lokop, bring uns bitte allen ein beer. Ich habe Durst und
wir trinken auf die Heimkehr meiner Familie, unserer Familie. Danach schauen
wir nach, was in der Kiste ist. Das ist ja heute wie Weihnachten. Sag deiner
bibi, sie soll herkommen. Trinken wir erst etwas.“
    Eve ergriff ein Päckchen. „Lokop, das ist für dich. Haben
James und ich zusammen ausgesucht.“ Auch seine Frau erhielt ein Geschenk, zwei weitere
Päckchen waren für die Kinder.
     
    Es wurde ein langer Abend. James kam nur kurz vorbei, da
er bei Karanja schlafen würde, genauso wie Mweze. Schon war er fort, trug dabei
zig Pakete im Arm.
    Etana musste früher nach Hause und man sah ihr an, wie
verwirrt sie von allem war.
    William und Lokop hingegen waren neugierig, verblüfft und
erfreut, was sie für Werkzeug mitgebracht hatte. Manches kannten sie so nicht
und mussten alles sofort ausprobieren. Es gab so viele Dinge, die ihr Leben in
Zukunft etwas erleichtern würde.
    Sie zeigte ihm die unzähligen Bleistifte, Schreibund
Rechenhefte. Da gab es Stapel Malbücher und Buntstifte, einfache Spiele, mit
denen Kinder rechnen lernten oder Buchstaben zu Wörtern legen konnten.
Rechenmaschinen fehlten nicht, genauso wenig wie sie an Kinderbücher gedacht
hatte. Es waren teilweise gebrauchte, aber alle gut erhalten. Sie erzählte ihm,
dass sie diese von den Kindern von Robert und Diane bekommen hätte. Selbst für
ihn hatte sie Bücher mitgebracht.
    Da lagen zig Putzlappen neben stapelweise Seifen. Lokop
und William rochen daran und fanden sie gut. Sie hatte bergeweise Zahnbürsten,
auch kleinere für Kinder mitgebracht und Zahnpasta. Sie packten
Verbandsmaterial, Medikamente und Desinfektionsmittel aus. Erstaunt
betrachteten sie die Mengen Samen und sogar einzelne Pflänzchen in feuchter
Erde verpackt, kamen zum Vorschein. Lokop und Etana bestaunten die fremden
Dinge. All die Schätze, wie sie William scherzhaft nannte, wurden in die
Vorratskammer gebracht, die nun fast voll war, da er dort das neue Werkzeug
lagerte. Würde er das in den Schuppen legen, wäre bald alles verbummelt.
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher