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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Himmel. Voller Vorfreude fuhr er zum Airport. Heute würde er
Eve und James wiedersehen. Neun Monate waren sie weg gewesen. Sein neues Haus
war fast fertig. Er hatte neue Möbel gekauft, versucht es so wohnlich wie
möglich zu machen. In den Überresten hatte er nur wenige Dinge noch heil
vorgefunden. Einige restliche fehlende Utensilien wollte er morgen zusammen mit
seiner Frau und seinem Sohn einkaufen gehen. Sie würden noch einige Tage in
Nairobi bleiben, bevor es zur Farm ging. Ndemi Nteke und Richard Okawana
leiteten dort inzwischen alles.
     
    Das Flugzeug setzte zur Landung an und nervös rauchte er eine
Zigarette nach der anderen, während er wartete. Er hatte in den letzten Monaten
so viel gehört und er fragte sich, ob er nun seine Ehe retten konnte oder ob
sie nur kam, um zu sagen, ich will die Scheidung. Sie hatte ihm regelmäßig
geschrieben, James ebenso, hatten Bilder von seinem Sohn geschickt, aber nie
welche von sich und nie hatte sie geäußert, dass sie wieder bei ihm leben
würde. Es waren nur allgemeine Schilderungen gewesen, ziemlich unpersönlich und
immer nur James betreffend.
    Dann sah er sie. Elegant und so schön. Sie trug ein helles
Sommerkleid mit einem engen Rock, der eine Handbreit über dem Knie endete,
einen Hut und sie wirkte so feminin. Die Haare noch länger, leicht gelockt,
stand sie an der Sperre und nun hörte er James laut, „Baba, Baba“, schreien. Er
war groß geworden. Sehr groß für seine knapp zwölf Jahre und er war sein
Ebenbild. Er winkte und die beiden winkten zurück, lächelten dabei.
    Er musste noch eine Weile warten, dann passierten sie die
Kontrolle und James stürmte auf ihn zu, umarmte ihn und er fühlte, wie
Feuchtigkeit in seine Augen aufstieg.
    „Du bist groß geworden, njamas“, scherzte er mit belegter
Stimme.
    „Sind Mweze und Karanja nicht mit?“
    „Nein, sie sind in der Schule.“
    Eve trat zu ihnen und sie schauten sich an. Sie ist noch
schöner geworden und wie ihre braunen Augen glänzten. Er nahm sie in den Arm.
„Du hast mir so sehr gefehlt, malaika“, flüsterte er.
    „Du mir auch!“ Jetzt kullerten bei ihr einige Tränen und
er zog sie fest an sich und küsste sie. Nur mühsam befreite er sich von ihr,
hätte sie am liebsten nie wieder losgelassen.
    „Holen wir euer Gepäck und fahren ins Hotel. Ihr müsst mir
alles erzählen, da ich ungeheuer neugierig bin.“
    „Fahren wir heute nicht zur shamba, Baba?“, erkundigte
sich James, verzog dabei sein Gesicht.
    „Hapana, wir müssen noch einkaufen. Es fehlt noch so
einiges im Haus. Das alles solltet ihr aussuchen.“
    „Schade! Hast du ein Neues gebaut?“
    „Ndiyo! Fast alles fertig. Du hast jetzt ein größeres
Zimmer und ein eigenes Bad.“
    „Egal!“
    „Mache ich euch einen Vorschlag. Kaufen wir heute
Nachmittag ein und fahren morgen nach Nyeri. Da bleiben wir eine Nacht,
besorgen den Rest und fahren übermorgen zur shamba. Erst euer Gepäck holen und
dann Mittagessen.“
    „Wir haben viel mit.“
    „Werden wir wohl in den Wagen bekommen“, schmunzelte er.
     
    James kam kaum zum Essen, so viel musste er berichten.
William lachte hin und wieder, amüsierte sich, dabei betrachtete er abwechselnd
Eve und James. Auf den Tag hatte er nun monatelang gewartet. Er saugte jede
Kleinigkeit von den beiden auf.
    Er bemerkte die exzellenten Tischmanieren von James, auch
wie der immer wieder liebevoll zu Eve schaute. Bei ihr gefiel ihm neben der
Kleidung, ihrem wunderschönen Äußeren, der rosarote Nagellack besonders. Er
unterstrich ihr gesamtes feminines, mondänes Aussehen. Allerdings fragte er
sich, ob sie so noch auf seine shamba passte. Noch hatte sie sich nicht
geäußert, ob sie diese Ehe überhaupt weiterführen wollte. Nur fragen wollte er
nicht, hatte ein wenig Angst vor ihrem nein.
     
    Nachmittags schlenderten sie zu dritt durch die Stadt,
bevor er mit ihnen zusammen seinen Einkaufszettel abarbeitet. Eve suchte
Stoffe, Tisch- und Bettwäsche aus, daneben Geschirr, Gläser und Besteck. Er
kaufte für James Stiefel, alles andere benötigte er nicht, sagte er, grinste
dabei verschmitzt. Als Eve sich Stiefel aussuchte, hätte er fast gejubelt. Sie
würde also mitkommen und bleiben. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen,
um sie nie mehr loszulassen.
    Beim Abendessen berichtete sein Sohn von den Olympischen
Spielen, bei denen er viermal gewesen sei, von Kino- und Restaurantbesuchen.
     
    Erst am späten Abend waren sie allein. James schlief im
Nebenzimmer. Er schaute

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