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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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was
alles.“
    „Haben wir mitgebracht. Du musst nur Bauen.“ Sein Sohn
schaute verschmitzt zu Eve.
    „James, eventuell solltest du mir helfen. Geht bestimmt
schneller.“
    „Mach ich am Wochenende. Karanja, Mweze, Richard und
Mabili helfen, weil sie mal Musik hören wollen.“
    „Lokop, Ndemi, packen wir alles aus und verstauen es im
Anbau. Mal sehen, was wir sonst noch finden.“
    William kam sich wie ein Kind vor, das
Geburtstagsgeschenke auspackte, und er war, gerührt und überwältigt, an, was
sie alles gedacht hatten. Das alles, trotz einer völlig verkorksten Ehe. Einen
größeren Liebesbeweis hätte er nicht erhalten können. Sie waren eine Familie,
mit den gleichen Vorstellungen und Träumen.

*
    W illiam blickte auf, als er die Staubwolke näher
kommen sah, erkannte wenig später den Wagen von Marvin Hansher. Nanu, was
machte der denn zur Mittagszeit hier? Mit etwas Erstaunen erblickte er, dass
Eduard Listings neben ihm saß.
    Die beiden Männer stiegen aus, kamen die Treppen hoch.
    „Jambo, William.“
    „Marvin, jambo.“ Dem anderen nickte er nur zu. Er konnte
ihn nicht leiden und das war allgemein bekannt. Tamu rekelte sich und Marvin
bückte sich zu ihm hinunter und streichelte ihn.
    „Der wird auch langsam alt.“
    „Ndiyo, ich vermute, einer ist tot, da wir ihn seit
Monaten nicht gesehen haben. Setzt euch, Lokop bringt uns ein beer.“
    Wenig später kam Eve heraus, begrüßte die beiden, stellte
die Getränke ab und setzte sich zu ihnen. William beobachtete amüsiert, wie
Listings sie musterte und er konnte dessen Gedanken förmlich lesen. Du wirst
nie die Finger nach ihr ausstrecken, sonst klopft sie dir da so gewaltig
darauf, dass du sie nie wieder bewegen kannst oder sie kastriert dich.
    „Was ist passiert?“
    „Sie haben heute Morgen Sanders tot aufgefunden.“
    „Wieso das? Ich dachte, der wäre lange weg? Michael
erzählte neulich davon, dass er nach Nairobi ziehen wollte, weil er einen
Käufer für die Farm habe.“
    „War wohl nicht so. Na ja, sein Wog hat ihn heute Morgen
tot im Bett gefunden. Damit musste man ja rechnen.“ Marvin trank einen Schluck
beer. „Kommt ihr am Wochenende nach Nyeri?“
    „Ndiyo, hatten wir vor. Peters Hochzeit muss ja gefeiert
werden. Die Familie Wilder hat uns vor Wochen eingeladen und ich freue mich,
den alten Stan wiederzusehen. Seit er nicht in Mombasa wohnt, treffe ich ihn
nur noch selten.“
    „Für deine Frau ist es schön, wenn sie mal etwas anderes
sieht.“
    „Ndiyo, sicher. Seit fast einem Jahr war sie nicht weg,
außer zweimal mit in Mombasa.“
    „Das mit dem alten Mann ist traurig. Erst stirbt sein Sohn
durch diese Bullen und nun stirbt er allein.“ Eve nun.
    „Wieso Bullen?“ Eduard jetzt.
    „Na, ich denke, er wurde von seinen Bullen zu Tode
getrampelt.“
    „Woher weißt du das?“
    Irritiert blickte sie William an.
    „Von mir natürlich.“
    „Es wusste keine, außer dem Mörder, dass es zwei waren.
Wir haben immer nur gesagt durch einen Bullen.“ Man hörte förmlich eine gewisse
Genugtuung heraus.
    „Eduard, sei vorsichtig, was du sagst“, William jetzt mit
scharfer Stimme.
    „William wusste es von mir. Wir haben darüber geredet“,
mischte sich Marvin ein.“
    „Ach ja? Das glaubst du selber nicht. Ich habe immer
gesagt, dass er es war, der Nathan umgebracht hat.“
    „Du redest mit deinem Vorgesetzten, sei also etwas
vorsichtiger“, meckerte der ihn sofort im eisigen Tonfall an.
    „Der einen Mörder deckt. Jetzt kannst du dir ja sein Land
unter den Nagel reißen, das wolltest du immer.“
    „Eduard, du bist dumm. Was soll ich damit? Von Sanders
wollte ich nie etwas, da er außer seinen Viechern nur Schrott und Müll besaß.
Überleg dir gut, wie du mich betitelst, sonst gibt es richtig Ärger. Du hast
deinen Verstand genauso versoffen wie Sanders.“
    „Man kann es dir nicht beweisen, aber du warst es und
dafür sollte man dich hängen.“ Der Hass, der aus den Worten sprach, entging
keinem. Selbst Lokop spürte es, als er jetzt auf die Veranda trat und die
Männer begrüßte.
    „Du solltest jetzt verschwinden, bevor ich richtig böse
werde.“
    „Du warst immer neidisch auf Nathan, du mieser, kleiner
Wog-Freund. Deswegen hast du dir diese Lamars ge…“
    „Es reicht!“, klang es leise, aber mit zorniger, kalter
Stimme von William.
    „Hast du kein Benehmen, so von einer Lady zu reden?“, Eve
empört.
    „Lady? Eine Schlampe, die mit einem Nigger ins Bett stieg.
Weißt du nicht, dass dein Mann

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