Weisse Haut - Schwarze Haut
Leben berichten und von seinen
Plänen.
„Fahr zu meinem Bruder Richard nach Githima. Das ist
östlich von Nyeri. Er will seine Viecher loswerden, da er in der Nähe von
Miharati etwas anderes aufbauen will. Ich habe ihm gesagt, dass du auftauchen
wirst. Sie haben einige andere Dinge da, aber du hast nur noch vier Wochen
Zeit.“
William war verblüfft, jedoch erfreut. Er schien Glück zu
haben. Er reichte Stanley seine Liste und fragte ihn, ob er etwas davon habe.
Heute bekam er einen Herd. Mit vielen anderen Dingen sah es schlechter aus.
„Weißt du, seit dem Krieg kommen weniger Schiffe mit
Waren. Viele meiden die Ecke, wegen der Durchfahrt des Suezkanals, und der
Atlantik ist nicht sicher.“
„Ich habe bei der Hafenbehörde Briefe für zuhause
abgegeben und für die Afric Star. Meinst du, dass die überhaupt weitergeleitet
werden?“
„Die Afric Star legte erst vor einigen Wochen an. Hätte
ich fast vergessen. Ich habe Briefe von denen für dich und ein Päckchen. Colin
hat es für dich abgegeben. Warte mal!“ Er kramte in einem Schrank und reichte
ihm einige Briefe und das Paket. „Sie wussten noch nicht, wann sie das nächste
Mal anlegen. Ein Schiff nach Southampton läuft morgen aus. Die können die
Briefe mitnehmen.“
Danach besuchte er Sam, der sich ebenfalls freute, ihn zu
sehen und abermals erzählte er von seinem Leben.
Am Nachmittag nahm der ihn mit nach Hause und er lernte
dessen Frau Betty kennen. Eine dralle, aber sehr lustige Person. Sie behandelte
ihn wie einen heimgekehrten mwana. Er ließ sich die Haare von ihr schneiden,
danach suchte sie ihm Hemden heraus, die ihrem Mann nicht passten. Besonders
genoss er das leckere, reichhaltige Essen.
Als er sich am nächsten Morgen verabschiedete, gab sie ihm
Gläser mit eingewecktem Gemüse und Obst, gepökeltes und geräuchertes Fleisch
und Wurst mit, neben hundert guten Ratschlägen. Bevor er nach Embu fuhr, kaufte
er noch einige Kleinigkeiten bei Rajah in dessen ducca. Er kannte den Inder
noch von seinem damaligen Aufenthalt.
Er hielt bei den Masters, die sich stets freuten, ihn zu
sehen. Bei Kaffee und Kuchen erzählte er, was sich seit seinem letzten Besuch
vor vier Monaten alles ereignet hatte und welche Probleme es mit den Arbeitern
gab.
„Das ist eben die Mentalität der Wogs. Sei froh, dass du
dich wenigstens auf zwei verlassen kannst. Du kannst inzwischen zweifelsohne
besser verstehen, warum manche Weiße so mit ihren Schwarzen umspringen.“
„Das ist doch kein Grund“, empörte er sich sofort.
Danach kam er auf das nächste Problem zu sprechen, die
Trockenheit. Es hatte im April und Mai zu wenig geregnet und folgend nicht
mehr. Alles war staubtrocken. Seine Kanister leer und die Felder wurden nur
noch spärlich von dem Flussbett bewässert, da dessen Stand stark gesunken war.
Er hatte besonders Angst, dass seine Kartoffeln und der Weizen zu wenig Wasser
bekamen. Den Mais hatte eine Herde Büffel sowieso platt getrampelt.
„Doug sag, wie komme ich zu Wasser?“
„Bohr einen Brunnen.“
„Wie geht das und wie bekomme ich das Wasser hoch?“
„Ein Seil, ein Eimer, für den Anfang. Das andere kommt
später.“
Der erklärte er, während er dabei eine Zeichnung fertigte,
die William sorgfältig betrachtete und einsteckte.
Abends, während sich die Masters um vier amerikanische
Gäste kümmerten, las er die Briefe von den Leuten der Afric Star. Das Päckchen
wollte er erst zuhause am Weihnachtstag auspacken. Dieses Jahr wollte er das
nicht vergessen.
Die Männer schrieben von ihrem letzten Aufenthalt in Great
Britain, danach von ihrer Fahrt über den Atlantik bis hin nach Indien. Überall
hatten sie Kriegsschiffe erblickt und über dem Ärmelkanal hatten sie die
Flugzeuge der Deutschen gesehen. In Southampton selbst sei noch nicht allzu
viel passiert und Colin hatte seine Eltern und Betty angetroffen. Die sei ein
hübsches Mädchen geworden. In dem Päckchen seien drei Geschenke von den Eltern.
Er hätte nur eine Stunde Zeit gehabt und daher konnte er nicht viel von dort berichten.
Marvin und Tom hätten das Schiff verlassen, um sich bei der Army zu melden,
dafür wären drei Neue an Bord. Sie würden voraussichtlich im Mai oder Juni in
Mombasa anlegen, berichtete John.
Er griff nach der Zeitung. Im North-East Tanganjika wurde
ein Nationalpark eingerichtet, las er in der alten Zeitung. Blätterte weiter,
trank einen Schluck Kaffee.
Langfristige
Ziele kann das nationalsozialistische Deutschland in
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