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Weiße Nebel der Begierde

Titel: Weiße Nebel der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Moment war Eleanor das einerlei. Ihn nur anzusehen, ihm nah zu sein brachte ihr Herz zum Rasen und ihren Atem beinahe zum Stillstand.
    Gabriel kam langsam näher und stellte sich vor sie. Er musterte sie ganz genau - ihre fein geschnittenen Gesichtszüge wirkten kühn, bezau-bernd und klar in diesem milden Mondlicht. Er machte den Eindruck, als wollte er etwas sagen, wüsste aber nicht, was.
    Und sie fühlte sich genauso.
    Um sich zu vergewissern, dass er kein verwirrendes Traumgebilde war, streckte Eleanor die Hand aus und berührte ganz zart seine Wange, zeichnete mit den Fingerspitzen seine Kinnlinie nach und ergötzte sich an seiner Haut, an seinen rauen Stoppeln, an seiner männlichen Ausstrahlung. Er hielt ihren Blick gefangen, seine Haut war warm und sie sah sein pulsierendes Blut in den starken Adern seines Halses.
    Sie fragte sich, wie es sein würde, wenn sie ihre Lippen auf diese Haut drückte, und ob es möglich wäre, in Flammen aufzugehen, nur weil sie vor ihm stand. Das alles wirbelte ihr durch den Kopf, bis Gabriel noch näher kam und seine Beine ihre Röcke streiften; er nahm ihr Gesicht zwischen seine großen Hände und zog es zu einem Kuss zu sich.
    In diesem Moment dachte sie an gar nichts mehr.
    Eleanor schloss die Augen und verschmolz mit ihm. Sie legte die Hände an das Hemd, das die Hitze und Stärke seiner Brust verhüllte, als er sie leidenschaftlicher küsste, als sie es jemals für möglich gehalten hätte.
    Er roch nach Natur, salzig und frisch, und nach dem Rauch der Holzfeuer, die unten im Hof brannten. Sie fühlte, wie sich eine Hand in ihren Nacken legte, nach oben wanderte und die Nadeln aus ihrer Frisur löste. Er liebkoste sie, bis die kastanienbraunen Locken frei über ihren Rücken fluteten.
    Eleanor neigte den Kopf nach hinten und holte tief Luft, während seine Lippen über ihr Kinn bis zum Hals strichen und er sein Gesicht an ihre Schultern schmiegte. Ihre Haut prickelte und ihre Glieder verwandelten sich in Honig. Sie hatte das Gefühl zu fallen, als Gabriel sie behutsam auf die Kissen der Fensterbank legte.
    »O Mädchen, wir sollten das nicht tun.«
    Sein schottischer Akzent war jetzt stärker und seine rollenden Worte hypnotisierten sie.
    Eleanor richtete sich auf und kniete sich vor ihn, schlang die Arme um seine Taille, legte den Kopf an seine Brust und flüsterte: »Ich habe mir gewünscht, dass du in meinen Träumen zu mir kommst, und jetzt bist du hier. Week uns nicht so schnell, Gabriel. Vergiss den Rest der Welt. Vergiss, wer ich bin. Vergiss, wer du bist. Lass uns diese eine Nacht, die uns unser ganzes Leben lang in Erinnerung bleiben wird.«
    Mehr brauchte er nicht zu hören.
    Gabriel riss Eleanor in seine Arme und küsste ihre zarte Schulter, schmeckte sie, liebkoste sie mit der Zunge, während seine Hände die kleinen Knöpfe am Rücken ihres Kleides öffneten. Sie spürte, wie sich ihr Mieder lockerte, wie es herunterrutschte und sein Mund eine heiße Spur bis zu ihren Brüsten zog. Sie wölbte sich ihm entgegen und wünschte, nichts mehr würde seinen Mund und seine Hände von ihrer Haut trennen.
    In dem Moment, in dem er die Hände um ihre vollen Brüste schloss, wurde Eleanor von wirbeln-den Empfindungen erfasst. Sie durchströmten ihren Körper und trieben sie dazu, den Geliebten so fest an sich zu ziehen wie nur möglich. Sie wollte ihn überall berühren, seinen Körper kennen lernen, als wäre es ihr eigener. Sie wollte, dass er sie berührte und sie nie, niemals wieder losließ.
    Sie fuhr mit den Fingern durch sein dunkles Haar und schnappte nach Luft, als er seine Lippen auf ihre Brust drückte, mit ihr spielte und sanft saugte, bis sie glaubte, vor Lust schreien zu müssen. Sie presste ihre Hüften an ihn, sehnte sich verzweifelt nach Erfüllung und bewegte sich im Einklang mit ihm, als er auf die Fensterbank sank. Kurz darauf stellte er sich vor sie - ganz in silbernes Mondlicht getaucht, ein Bild der Männlichkeit und Kraft.
    Er sah sie ängstlich und unsicher an. Es schien, als würde ihn das Feuer, das zwischen ihnen entflammt war, ebenso verwirren wie sie.
    »Ich liebe dich, Gabriel.«
    Sie sprach die Worte aus, noch ehe sie richtig begriff, dass sie sich in ihrem Kopf geformt hatten. Ihr Herz stand für einen kurzen Moment still, während sie ängstlich sein Gesicht betrachtete.
    Vielleicht war es die Dunkelheit, der Schatten, das Spiel des Lichtes, aber ihr schien es, als wäre sein Ausdruck von tiefer, verzweifelter Sehnsucht, von einem

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