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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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wollte Robbie wissen.
    »War ich. Und um sechs Uhr heute Morgen war ich in Vail und habe Patrick Transom die letzte gute – beziehungsweise schlechte – Nachricht überbracht. Die gute Nachricht: ›Wir haben den Mörder Ihrer Schwester geschnappt.‹ Die schlechte Nachricht: ›Ihre Familie hat Sie Ihr Leben lang belogen. Ihr Familienname ist falsch, und Ihre Eltern sind tot, sodass Sie nichts mehr erfahren werden. Ihre Schwester wurde als Elfjährige entführt und vergewaltigt. Außerdem haben Sie eine Nichte, von der Sie bisher nichts wussten.‹«
    »Wenn du es so siehst …«, sagte Cliff.
    »Das tut sie wahrscheinlich«, sagte Colin.
    »Ja«, sagte Ren. »In solchen Zeiten wünsche ich mir immer, das Taktgefühl von Colin Grabien zu besitzen.«
    »Wie hat Transom es aufgenommen?«, fragte Cliff.
    »Erleichterung, Schock, Wut, Traurigkeit … ein Wechselspiel sämtlicher Emotionen, die ihn nun den Rest seines Lebens begleiten werden. Wie der Trailer eines großen Films.«
    »Wahnsinn«, sagte Robbie.
    »Er will Caroline Quaintance kennen lernen«, fuhr Ren fort. »Falls sie einem Treffen zustimmt, möchte er, dass ich dabei bin. So sieht es aus, Leute.«
    »Du wirst deine Sache schon gut machen«, sagte Robbie.
    »Ich hoffe es«, erwiderte Ren. »Weiß jemand von euch, warum ich eine Mitteilung von unserem großen Häuptling Gary Dettling bekommen habe, dass ich um neun Uhr hier sein muss?«
    »Darüber hatten wir gerade gesprochen, als du gekommen bist«, sagte Robbie. »Es sind ein paar interessante Leute hier, die dich sprechen wollen.«
    »Wer?« Ren musterte ihre Kollegen. Keiner von ihnen sah sonderlich begeistert aus.
    »Ich mache mir Sorgen um dich«, sagte Colin.
    »Ich auch«, murmelte Robbie.
    Ren bekam ein ungutes Gefühl. »Nun sagt schon, wer ist hier?«
    Robbie wollte gerade antworten, als Bob den Kopf zur Tür hereinstreckte und Ren bat, ins Besprechungszimmer zu kommen. Dort saßen Gary Dettling, Special Agent Tim Monahan sowie sein Vertreter, Special Agent Jeff Warwick – zwei ranghohe FBI-Agenten und Garys unmittelbare Vorgesetzte. Gary wirkte angespannt.
    Was machen die denn alle hier?
    »Guten Tag, Agentin Bryce«, sagte Warwick.
    »Guten Tag«, sagte Ren und nahm Platz.
    »In den aller Wahrscheinlichkeit nach von Val Pando verübten Raubüberfallen hat es ein paar interessante Entwicklungen gegeben …«, begann Warwick.
    Ren nickte.
    »Außerdem würden wir gerne erfahren«, fuhr Warwick fort, »in welcher Beziehung Sie zu Billy Waites stehen.«
    Ren starrte auf ein Foto, das Warwick vor sie auf den Tisch legte: Es war Billys Foto aus der Verbrecherdatei, das ihn mit langem Haar, Bart und kalten Augen zeigte. Doch Ren wusste, wie diese Augen aussahen, wenn Billy lachte, und was sein Mund tun konnte, der sich auf dem Foto noch hinter einem Bart versteckt, und wie seine rasierte Haut sich anfühlte …
    Ren warf Gary einen Blick zu, doch der verzog keine Miene.
    »Billy Waites war Jean Transoms V-Mann«, begann Ren. »Er war ihr Informant für Breckenridge, Frisco, Alma und Fairplay … und er war der Letzte, der sie in der Nacht gesehen hat, als sie ermordet wurde.«
    »Hat dieser Mann jemals Ihre Alarmglocken schrillen lassen?«, fragte Monahan.
    Rens Herz klopfte heftig. »Nein, und das ist auch jetzt nicht der Fall.«
    »Wirklich nicht?«, hakte Monahan nach.
    »Natürlich war ich anfangs vorsichtig«, sagte Ren. »Aber inzwischen bin ich vollkommen sicher, dass Billy Waites seine kriminelle Karriere aufgegeben hat.« Sie blickte Monahan an. »Warum fragen Sie, Sir?«
    »Nun, die Beamten hier aus dem Sheriffbüro waren besorgt, weil Billy Waites im Brockton Filly Alkohol an Minderjährige ausgeschenkt hat. Er schien sich die Ausweise, die ihm gezeigt wurden, nicht besonders gründlich anzusehen. Es schien ihn auch nicht besonders zu interessieren, in welchem Zustand die Jugendlichen waren, wenn sie die Kneipe verließen und nach Hause fuhren.
    Am Freitagabend wurde im Brockton Filly eine Razzia durchgeführt. Dabei wurden nicht nur alkoholisierte Minderjährige eingesammelt – die Polizei fand auch Geld aus einem der Überfälle der Val-Pando-Bande in der Kasse.«
    »Wie viel?«, fragte Ren, sichtlich geschockt.
    »Nicht besonders viel«, sagte Monahan. »Ein paar hundert Dollar.«
    »Die können auf allen möglichen Wegen dort gelandet sein. Haben Sie einen Beweis für irgendeine Verbindung zwischen Billy Waites und Val Pando?«
    »Noch nicht.«
    Ren runzelte die Stirn. »Was meinen

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