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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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Jason. »Die beiden Mädchen waren frei …!«
    Paul erstarrte. Dann stürzte er sich erneut auf Jason und schlug auf ihn ein, bis Ren ihn wegzerrte.
    Malcolm Wardwell trat einen Schritt vor. »Jean Transom hat mir in jener Nacht gesagt, sie hätte ein Kind bekommen … dass sie eine Tochter hat …«
    »Sie hat gelogen«, sagte Ren.

68.
    Bob Gage, Mike Delaney und die Beamten aus dem Büro des Sheriffs warteten am Wanderparkplatz, um die Wardwells in Gewahrsam zu nehmen.
    Ren und Paul Louderback standen neben ihren Jeeps auf dem leeren Parkplatz vor dem Brockton Filly. In der Kneipe brannte kein Licht.
    »Siehst du, ich habe genau neben dir geparkt«, sagte Paul.
    Beide lächelten verhalten.
    Paul schloss die Tür seines Jeeps auf. »Steig ein.«
    »Ja, es ist kühl heute Nacht.«
    Beide stiegen in den Wagen. Ren musterte Paul, als er das Handschuhfach öffnete. Er war ein verdammt gut aussehender Mann mit durchtrainiertem Körper.
    Paul drehte sich zu ihr um und lächelte, als er ihren Blick auffing.
    »In einem anderen Leben …«, sagte er.
    »Ach, ich weiß nicht«, sagte Ren. »Wir hatten oft genug die Möglichkeit und haben sie nicht genutzt. So wie jetzt zum Beispiel.«
    Paul nickte. »Vielleicht hast du recht.«
    »Vielleicht.«
    »Du weißt aber, wie sehr ich dich mag.«
    »Ich mag dich auch.«
    »Ich hätte dich kennen lernen müssen, als ich zwanzig war.«
    »Denk mal eine Sekunde nach«, sagte Ren.
    »Oh. Ja, okay. Wir hätten uns kennen lernen müssen, als ich dreißig war und du zwanzig. Durch dich wäre ich bestimmt ein lockerer Typ geworden, und wir hätten verrückte Dinge tun können. Wir hätten Fotos geschossen, auf die ich heute noch verstohlene Blicke werfen würde …«
    »Nein, du hättest einfach eine Frau sein müssen«, sagte Ren. »Das wäre weniger kompliziert gewesen.«
    »Wie ich uns einschätze«, sagte Paul, »hätte das keinen Unterschied gemacht.«
    »Es ist verrückt, aber du bist einer meiner besten Freunde, und keiner darf es wissen. Würden wir nicht beide beim FBI arbeiten, könnten wir nicht einmal zur Beerdigung des anderen gehen.«
    Paul lachte. »Meine Güte. So was Verrücktes kann auch nur dir einfallen.«
    »Du weißt, wie ich es gemeint habe. Wir sind eng befreundet und können es niemandem sagen. Aber wir haben keine Affäre.«
    »Deine Kollegen bei der Rocky Mountain Safe Streets könnten anders darüber denken.«
    »Das ist ihr Problem«, sagte Ren. » Wir wissen, was wir wissen.«
    Paul nickte.
    »Okay«, sagte Ren. »Kommen wir auf Jean Transom zu sprechen …«
    Paul seufzte. »Als Jean die Polizeiakademie besucht hat, rief ich sie eines Tages in mein Büro. Ihre Noten waren erstklassig, aber ich machte mir Sorgen um ihre psychische Verfassung. Sie wollte mir nicht sagen, was sie so sehr bedrückt hat.« Paul zuckte mit den Schultern. »Ich gab ihr die Chance, sich allein darum zu kümmern, aber sie tat es nicht. Ich sagte ihr, dann müsse sie die Polizeiakademie verlassen. Also blieb ihr keine Wahl. Sie erzählte mir alles. Jean war das kleine Mädchen, um das 1979 drei Wochen lang das ganze Land gebangt hatte. Drei Wochen … das kommt einem heute fast unwirklich vor. Wie eine verkürzte Version der Entführung von Elizabeth Smart, die damals neun Monate in der Hand ihrer Entführer war.
    Außerhalb ihrer Familien haben sie niemals über das gesprochen, was geschehen war. Sie hatten abgestritten, dass die Mädchen missbraucht worden waren, doch niemand glaubte ihnen.
    Die Mayers waren wohlhabender als die Sleights. Sie zogen nach Nord-Kalifornien und änderten ihren Namen. Du weißt, wie das läuft. Es wird immer irgendeine Verbindung zu ähnlichen Fällen hergestellt. Ob eine Ramsay aus Boulder oder eine Mayer oder eine Sleight aus Frisco … es entstehen immer Gerüchte. Außerdem war Jennifer Mayer schwanger.«
    »Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was das für sie bedeutet haben mag«, sagte Ren.
    »Und das war die Stärke, die die Menschen immer in Jean erkannt haben«, sagte Paul. »Keiner wusste, woher diese Kraft kam, aber sie war da.«
    »Ich weiß«, sagte Ren.
    »Die Sleights jedoch konnten sich den Luxus nicht leisten, an die Westküste zu ziehen und ihr Leben umzukrempeln«, fuhr Paul fort. »Und sie genossen auch keinen Zeugenschutz, sodass das FBI ihnen nicht zur Seite stand. Ruth Sleight musste in Frisco in derselben Gegend wohnen, in der sie entführt worden war, in derselben Straße, aus der ihre Freundin weggezogen war. Sie musste in

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