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Weißer Schatten

Titel: Weißer Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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du dich von ihnen verabschiedet?«
    »Sie hatten keine Zeit. Ich glaube, die Freundschaft hat sich erledigt.«
    »Gut, dass du es mir gesagt hast.«
    »Ich brauche eure Nummern, Barry«, sagte ich mit dem Handy im Anschlag.
    Er nannte sie mir. Dann holte ich mein Zeug aus der VIP-Suite.

|239| 29
    Der Wachmann am Tor zum Mohlolobe war neu.
Sidney

Wachpersonal.
Ich fragte ihn, wann Edwin wieder im Dienst sei.
    »Edwin ist weg.«
    »Weg?«
    »Ja, Sir.«
    »Was soll das heißen?«
    »Niemand weiß, wo er ist.«
    Ich fuhr weiter und ging an die Rezeption. Es dauerte eine halbe Stunde, weil ich warten musste, während eine Herde Elefanten
     die Straße überquerte. Vier Bullen, acht Kühe und vier Kälbchen. Sie hatten es nicht eilig. Sie schauten herunter auf den
     Audi mit vollkommener Verachtung für
Vorsprung durch Technik
.
    Sue-zin stand auf ihrem Platz und half einem Amerikaner mittleren Alters, seine Rechnung zu bezahlen. Sie warf ihr blondes
     Haar mit geübter Lässigkeit über die Schulter, lächelte mit perfekten Zähnen und sagte: »Natürlich, Mr. Bradley, es war uns
     ein Vergnügen, Mr. Bradley.« Als er davonging, schaute sie auf und sah mich. Ihr Lächeln verwandelte sich in einen besorgten
     Ausdruck.
    »
Meneer
Lemmer!« Sie sprach mich erstaunlicherweise auf Afrikaans an und kam hinter dem Tresen hervor.
    »Hallo, Susan.«
    »Wir waren so entsetzt, von Miss le Roux zu hören …« Sie trat nahe an mich heran.
    »Wer hat Ihnen davon erzählt?«
    »Inspector Phatudi war hier.«
    »Natürlich«
    |240| »Wie geht es ihr?«
    »Ein bisschen besser.«
    »Kommt alles wieder in Ordnung?«
    »Äh … Das kann man jetzt noch nicht sagen.«
    Susan legte die Hand auf meinen Arm. »Und Sie, Mr. Lemmer, wie geht es Ihnen?« Mit ehrlicher Besorgnis. Sie war gut, das musste
     ich zugeben.
    »Mir geht es bestens.«
    »Wir wissen nicht einmal, was vorgefallen ist.«
    »Man wollte uns das Auto wegnehmen.«
    Die Hand schwebte von meinem Arm zu ihrem Mund. »Ein Carjacking. In dieser Gegend!«
    »Susan, ich suche nach Edwin, dem Mann vom Tor.«
    Sie zögerte und sagte dann etwas förmlicher: »Sie sollten mit Greg sprechen.«
    »Wo kann ich den finden?«
    Sie führte mich zum Büro von
Greg

Leitung Gästebetreuung.
Er war der Pummelige mit dem dünnen blonden Haar und der geröteten Haut.
    »Er ist hier«, sagte sie. »Bis später?«
    »Danke, Susan.«
    Sie ging davon. Sie wusste, dass ihr Hintern in den Khakihosen nett aussah.
    Greg schien nicht sonderlich erfreut zu sein, mich zu sehen. Er war nervös, und seine Hände tummelten sich andauernd auf dem
     Schreibtisch. Zuerst gab er sich mitfühlend wegen »des Unfalls«, aber sein Herz war nicht bei der Sache. Kein Wunder, dass
     sie ihn ins Büro gesteckt hatten. Ich fragte ihn, wo ich Edwin finden konnte. Seine Hände wurden noch geschäftiger.
    »Die Polizei sucht ebenfalls nach ihm. Er ist weg.«
    »Weg wohin?«
    »Das weiß keiner. Gestern ist er nicht zur Arbeit gekommen. Also habe ich jemand losgeschickt, um ihn zu holen, aber er ist
     auch nicht zu Hause. Vielleicht ist es nur wegen Neujahr. Manchmal, die Angestellten … wenn man sie am meisten braucht.«
    |241| »Wo wohnt Edwin?«
    »Tut mir leid, das kann ich Ihnen nicht sagen. Vorschrift.«
    »Ich könnte ihn für Sie auffinden.«
    »Nein, das geht nicht.«
    »Okay«, sagte ich und wandte mich ab.
    »Mr. Lemmer …«
    »Ja.«
    »Es tut mir wirklich leid, aber da ist noch die Rechnung von Miss le Roux …«
    »Ich bin sicher, sie wird sie bezahlen, wenn sie wieder bei Kräften ist.«
    »Ich verstehe. Doch bei allem Respekt – wir haben gehört, dass ihr Zustand äußerst kritisch ist.«
    »Das stimmt.«
    »Also was soll ich machen?«
    »Ich bin sicher, die Vorschriften decken das ebenfalls ab, Greg. Schönes neues Jahr«, sagte ich und ging.
    Der Flur war leer. Ich stand einen Augenblick vor seiner Tür. Ich hörte ihn »Scheiße« sagen, dann griff er zum Telefon und
     wählte eine Nummer.
    »Inspector Phatudi, bitte.«
    Ich wartete nicht ab, um seinen Bericht zu hören.
     
    Auf der Kiesstraße zurück zum Tor war der Staub hinter dem Audi so dicht, dass ich das Fahrzeug hinter mir erst bemerkte,
     als es drängend hupte. Ich schaute in den Rückspiegel. Durch den Staub hindurch sah ich Scheinwerfer blinken. Ich hielt an
     und stieg aus, die Glock einsatzbereit hinten am Rücken. Ein Land Rover hielt hinter mir.
Dick

Leitender Wildhüter und Naturführer
, der Orlando-Bloom-Klon, stieg aus und

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