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Weißer Teufel

Weißer Teufel

Titel: Weißer Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Evans
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strengen Blick auf Andrew. Er wünschte, der Junge würde schweigen, bis sie Gelegenheit hatten, sich privat zu unterhalten. Haussprecher hin oder her, es war nicht zu übersehen, dass Rhys seine Grenze erreicht hatte.
    Andrew beugte sich wieder vor. »Der Doktor sagte, die ungewöhnlich rasche Entwicklung der Tb wäre nur durch Aids zu erklären. Ein zusammengebrochenes Immunsystem. Roddy fiel um und war sofort ernsthaft krank. Theo ist schnell gestorben. Deshalb haben sie dauernd von Aids geredet. Aber Rhys? Roddy? « Er verzog das Gesicht. »Theo? Ich? Wir alle ? Aids? Ich bitte Sie. Dann fiel es mir ein. John Harness hatte Tb. Er ist daran gestorben. Das steht im Harrow Record .« Er lehnte sich triumphierend zurück und ließ Fawkes nicht aus den Augen.
    »Und du denkst …«
    »Ich denke, dass Harness die Leute infiziert!«, ergänzte Andrew. »Wir müssen etwas unternehmen . Roddy ist richtig schlecht dran. Und Harness wird den Nächsten anstecken. Auf unserem Flur sind nur noch Rhys und ich übrig.«
    »Aber … was sollen wir tun?«, fragte Fawkes.
    »Schon vergessen? Wir müssen herausfinden, wen Harness getötet hat und warum. Das ist das Einzige, woraufwir aufbauen können. Haben Sie mit Father Peter gesprochen?«
    Fawkes’ Eingeweide zogen sich zusammen. »Das habe ich. Ich war bei ihm.«
    »Und?«
    »Er holt sich eine Genehmigung von der Church of England – für ein spezielles Ritual. Es gehört nicht zu den Dingen, die er im Studium gelernt hat.«
    »Wie bald kann er das Nötige in Angriff nehmen?«
    »Ich bin nicht sicher.« Fawkes schaute aus dem Fenster. Sag etwas. Erzähl es ihm. Mach reinen Tisch. Mein Gott, wenn er krank wird und stirbt, dann hast du ihn auf dem Gewissen . »Andrew …«, begann er.
    »Piers?«
    »Ich  … ich war nicht aufrichtig zu dir. Ich war selbstsüchtig.« Andrew sah ihn nur an, und Fawkes fuhr fort: »Ich war mehr am Ergebnis deiner Nachforschungen interessiert als an deinem Wohlergehen. Meine Verlegerin …« Er hielt kurz inne. »Oh, verdammt noch mal, darf ich hier drin eine Zigarette rauchen?«, rief er dem Fahrer zu. Der Fahrer nickte.
    »Sir«, protestierte Rhys, »wir haben vielleicht Tb. Eine Lungenkrankheit.«
    »Nur eine Zigarette.«
    »Nein!«
    Rhys schaute dem Hauslehrer in die Augen, plötzlich grinste er breit. Sie lachten; Andrew fiel mit ein, und zum ersten Mal an diesem Tag fühlten sie sich befreit. Als das Gelächter nachließ, beeilte sich Fawkes, sein Geständnis zu Ende zu bringen, solange die Stimmung noch so heiter war.
    »Ich habe meiner Verlegerin erzählt, dass ich das Stückmit einer literarischen Entdeckung untermauern könnte. Wenn ich ihr eine Geschichte über Byrons Geliebten, der einen Mord begangen hat, mitliefere, wird sie das Stück herausbringen. Wenn nicht, dann nicht.«
    »Das ist großartig. Unsere Recherchen werden Ihnen helfen.«
    Und ich habe Father Peter gebeten, sich Zeit zu lassen.
    Ich entschied, dass dein, Roddys und Rhys’ Leben weniger wert sind als mein Werk.
    Los, sag es.
    Sie hatten den Highway erreicht. Fawkes beobachtete, wie die Apartmentkomplexe am Wagenfenster vorbeizogen. Schließlich sagte er: »Ich habe mich mehr auf die Nachforschungen konzentriert als auf die Auswirkungen, die die Vorgänge auf euch haben.« Er schwitzte. Die Jungs musterten ihn mit unverhohlener Neugier.
    »Aber genau das brauchen wir«, sagte Andrew.
    »Tatsächlich?«
    »Natürlich! Ich muss meine Recherchen schneller beenden.«
    »Was hast du bis jetzt herausgefunden?«
    »Ich habe Briefe in dem Zisternenkeller gefunden – alte Briefe – und sie Dr. Kahn gegeben.«
    »Oh, gut.« Fawkes überspielte seine Erregung. »Und?«
    »Sie waren in keinem guten Zustand. Dr. Kahn hat sie ans Trinity College, Cambridge, geschickt – sie kennt in der Wren Library jemanden, der sich mit alten Handschriften befasst.« Andrew überlegte kurz. »Wie lange braucht man, um nach Cambridge zu kommen?«
    »Mit dem Zug etwa eine Stunde.« Fawkes wusste, worauf Andrew hinauswollte. »Du meinst, die Briefe helfen uns weiter?«
    »Ich glaube , Harness wollte , dass ich sie finde.«
    Fawkes knabberte an einem Fingernagel. »Trinity, ja?« Fawkes’ nervöser Blick wanderte zu Rhys, ehe er zu Andrew sagte: »Morgen ist Unterricht.«
    »Roddy kann nicht warten.«
    »Du solltest dich möglichst wenig unter Menschen aufhalten. Keine öffentlichen Verkehrsmittel. So lautet die Anweisung der Health Protection Agency.«
    »Schön, dann fahren Sie

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