Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weißer Teufel

Weißer Teufel

Titel: Weißer Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Evans
Vom Netzwerk:
und todkrank? Seine Welt wurde mit jedem Tag kleiner. Ich lebe von den Guineas, die ich beiseitegelegt habe  – doch selbst die nützen mir kaum. Die Wunden in meinem Mund machen es mir unmöglich, Speisen zu mir zu nehmen. Meine wenigen Besucher schelten mich wegen meiner Blässe und bestehen darauf, dass ich rotes Fleisch esse, aber ich habe von beiden genug – von Tieren und Besuchern –, und meine Brust ist in einem derart gereizten Zustand, dass mich Krämpfe schütteln, wenn ich Atem hole und Blut huste. Es ist schwarz & zähflüssig .«
    Dr. Cade runzelte die Stirn. »Hartes Los, die Tb. Aber er ist noch nicht am Ende. Die Obsession, die ihn am Leben erhält, ist Byron. Nur Deine Liebe verschafft mir Erleichterung «, las Cade vor. » Aus diesen Worten – DeinerLiebe – besteht mein Dasein hier und im Jenseits. Doch die Stimmung wechselt, als er herausfindet, dass Byron – auch typisch für ihn – mit jemand anderem angebandelt hatte. Mit einem anderen jungen Mann. Jetzt enthalten die Liebesgesänge eifersüchtige Misstöne. Man denke  – Byron geht während der ganzen Zeit in London ein und aus und scheint Harness kein einziges Mal zu besuchen. Hs Brief hat mich erreicht … Ich schätze, H ist Hobhouse, ein enger Freund von Byron und als solcher wahrscheinlich auch mit Harness bekannt  … Du hast einen neuen ›Freund‹, mit dem du oft in London gesehen wirst  – seinen Namen kennt niemand, aber alle scheinen ihn für hübsch, zierlich und reizend zu halten. Bei Männern kommt eine solche Einhelligkeit nur selten vor . Eine bissige Bemerkung. Er ist nicht nur todkrank, sondern wird auch noch betrogen. Byron hat einen neuen Gespielen, einen hübschen und gesunden, mit dem er durch die Stadt laufen kann. Ab da sind große Teile unleserlich  – bis  … angeblich reizendes Wesen  … schwarze Wolke  … Ah ja, dann die Forderung : Sag mir, wer das ist. Offenbar war Harness entschlossen zu handeln. Ich komme in die Albemarle Street – erwarte mich .«
    »Ein Stalker«, bemerkte Andrew.
    Dr. Cade nickte anerkennend. »Das gefällt mir. Sehr passend. Ein Stalker«, wiederholte er, als wollte er sich das für später merken. »Keine Briefe in den nächsten Tagen«, fuhr Cade fort. »Offenbar hat Byron Harness den Laufpass gegeben.«
    »Was hat Harness gemacht? Hat er sich damit abgefunden?«, warf Andrew ein.
    »Na ja, Harness ist sehr hartnäckig«, antwortete Dr. Cade. »Hör zu: Mein Liebster … ich vertraue darauf, dassDu diesen Brief gesund und wohlauf in Brighton erhältst. Wie man mir sagte, bist Du ziemlich überstürzt aufgebrochen – am selben Tag, an dem ich einen Besuch in Deiner Wohnung machte. Byron geht ihm aus dem Weg, seht ihr? Mrs. Leckie   … das muss die Hauswirtin sein  … war so freundlich, mir zu erzählen, dass Dich Dein Freund begleitet. Seht ihr die Großbuchstaben?« Dr. Cade hielt den Brief hoch, damit sich alle selbst überzeugen konnten. »Und dann, zwei Tage später – die Verfolgungstaktik hat Harness augenscheinlich nicht viel eingebracht, jetzt versucht er, an Byrons Gewissen zu appellieren. Er hätte es besser wissen müssen – Byron war kein Kindermädchen. Kannst Du nach London zurückkommen, wenigstens für eine Stunde? Wenn Du mich & und meine Not siehst, wirst Du auf alle anderen Geliebten verzichten. Heute war ich in guter, heiterer Stimmung, doch plötzlich packte mich ein Hustenanfall, und ich spuckte zwei Tassen voll Blut. Es ist mein Todesurteil. Ich muss sterben. Ich sehne mich Tag und Nacht danach, dass mich der Tod von den Qualen erlöst, dann wieder verwünsche ich ihn, denn der Tod wird meine einzige Hoffnung auf Freude zerstören – Dich noch einmal zu sehen. Sehr süß bis hierhin, doch dann gewinnt Eifersucht die Oberhand. Denjenigen, der an meiner Stelle diesen Anblick genießt, hasse ich zutiefst. Dieser Hass wächst und gedeiht sogar, während ich selbst verfalle und sterbe. Das Folgende ist nicht zu entziffern, aber es bleibt bei dem Thema Hass.« Dr. Cade drehte die Seite um. »Denn hier geht es weiter. Die Blüten werden ihn vernichten. «
    »Vernichten«, wiederholte Andrew. »Damit meint er, dass er seinen Rivalen töten wird.« Andrews Blick huschte zu Persephone.
    »Wie ich sagte, ein Teufelsbraten.«
    Persephone hustete. Der penetrante, lang anhaltende Anfall unterbrach die Diskussion.
    Andrew beobachtete sie, und mit einem Mal befiel ihn ein unsäglicher Verdacht. Sie war bleich, in sich gekehrt.
    Der

Weitere Kostenlose Bücher