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Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Kirche noch zu bekommen. Bootsie sah ihr dabei zu und kam dann wieder zurück in die Küche.
    »Gerade hab’ ich Batist gesehen. Er hat ein paar Bretter in den Laden getragen. Was macht er damit?« fragte sie.
    »Da sind ein paar Reparaturen fällig.«
    »Hat dieser Gates in unserem Laden irgendwas gemacht? Hast du deshalb gestern niemanden da reingelassen?«
    »Nein, gestern war einfach kein Tag, wo man wie immer seinen Geschäften nachgehen konnte.«
    »Was geht Clete das an?«
    »Das waren Gouzas Schläger, die ihn ins Krankenhaus gebracht haben. Deshalb geht’s auch ihn was an, Boots.«
    Sie räumte den Tisch ab und stellte das schmutzige Geschirr in die Spüle. Ihr Blick schweifte zum Fenster hinaus auf den Hinterhof.
    »Wenn du zu Clete gehst, bedeutet das immer, daß ihr auf eigene Faust was unternehmt«, sagte sie.
    »Du kennst die ganzen Hintergründe nicht.«
    »Ich bin hier nicht das Problem, Dave. Mich beunruhigt vielmehr, daß ich glaube, du machst da was hinter dem Rücken deiner Kollegen.«
    »Auf Befehl von Joey Gouza hat dieser Gates Gouzas Schwager in einen laufenden Flugzeugpropeller gestoßen. Und genau diesen Mann hat Gouza in unser Haus geschickt, mit einem ...«
    »Was?«
    Ich biß mir auf die Zunge und preßte mir die Finger gegen die Schläfen.
    »Wo andere ein Gehirn haben, ist bei Gouza nur ein Hochofen«, sagte ich. »Er ist in unsere Privatsphäre eingedrungen, wie ein Hund, der sein Territorium markiert, und ich krieg’ ihn dafür nicht zu fassen. Glaubst du, ich nehme das einfach so hin?«
    Sie spülte die Teller ab und blickte weiter aus dem Fenster.
    »Zwei der Männer, die den Deputy ermordet haben, sind tot«, sagte sie. »Und eines Tages ist auch Joey Gouza dran. Kannst du die Dinge nicht einfach mal ihren Lauf nehmen lassen? Oder so was zur Abwechslung mal anderen überlassen?«
    »Da spielt noch was rein, Boots. Gouza ist völlig paranoid. Heute ist er vielleicht noch bester Dinge, schließlich hat er das große Los gezogen, und die Drachen sind besiegt. Aber es wird nicht lange dauern, nächste Woche oder vielleicht nächsten Monat, dann fängt er an, sich wieder Gedanken zu machen über die Menschen, die ihm am meisten zugesetzt und die ihn in den Dreck gezogen haben. Und spätestens dann haben wir ihn wieder in unserem Leben. Soweit werde ich es nicht kommen lassen.«
    Sie trocknete die Hände an einem Geschirrtuch ab, mit dem sie anschließend die Arbeitsfläche wischte. Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und strich es nach hinten und rückte die Blumen in einer Vase gerade. Sie sah mir nicht in die Augen. Sie schaltete das Radio auf dem Fenstersims ein, machte es dann wieder aus und holte eine Schere aus einer Schublade.
    »Ich werde ein paar frische Blumen holen. Gehst du jetzt ins Büro?« sagte sie.
    »Ja, glaub’ schon.«
    »Ich stell’ dir was zu essen in den Kühlschrank. Ich muß ein paar Dinge in der Stadt erledigen.«
    »Boots, jetzt hör doch mal zu ...«
    Sie knickte eine Papiertüte für die Schnittblumen auf und ging damit zur Hintertür hinaus.
    Am selben Nachmittag trat der Sheriff in mein Büro. In den Händen hielt er meinen Bericht über die Schießerei mit Gates. Er nahm in dem Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz und setzte seine randlose Brille auf.
    »Da sind noch ein paar Sachen, die ich nicht ganz verstehe, Dave. Mir scheint, daß Ihr Bericht da eine oder zwei kleine Lücken aufweist«, sagte er.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich mache Ihnen keine Vorwürfe. Außerdem waren Sie ziemlich erschöpft, als Sie das zu Papier gebracht haben. Aber lassen Sie mich doch mal sehen, ob ich das alles auch richtig verstehe. Gehen wir es einfach mal durch. Sie sind ein bißchen früher als sonst runtergegangen, um den Köderladen aufzumachen?«
    »Genau.«
    »Und da haben Sie Gates gesehen?«
    »Exakt.«
    »Sie haben in der Zentrale angerufen und ihn dann in Ihrem Pickup verfolgt?«
    »Yeah, das kommt so hin.«
    »Es wurde also schon hell, als Sie ihn sahen?«
    »Fast.«
    »Muß ja so sein, weil die Sonne schon am Himmel stand, als Sie ihn erwischten.«
    »Ich kann Ihnen da nicht ganz folgen, Sheriff.«
    »Vielleicht bilde ich mir das nur ein. Aber ich kapiere nicht, daß ein Profi wie Gates bei Sonnenaufgang zu Ihrem Haus kommt, wenn er Ihnen doch viel besser nachts hätte auflauern können?«
    »Wer kann das schon wissen?«
    »Es sei denn, er hatte gar nicht vor, Ihnen was anzutun, und war aus einem anderen Grund da ...«
    »Wie Clete so

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