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Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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von einem Mann in einer nagelneuen silberlackierten Chevrolet-Limousine. Es war ein heißer Tag, und er parkte den Wagen ein Stück auf dem Rasen, damit er im Schatten stand. Der Mann trug Koteletten, gestreifte braune Hosen von einem Zoot-Anzug, Two-Tone-Schuhe, Hosenträger, ein rosa Hemd ohne Jackett und einen Fedora-Hut, unter dem sein schmales Gesicht im Schatten lag. Während er mit ihr sprach, setzte er einen Fuß auf die Stoßstange des Wagens und reinigte den Schuh fein säuberlich mit einem Lumpen vom Staub. Dann wurden ihre Stimmen lauter, und er sagte: »Du hast doch Geschmack dran gefunden. Gib’s doch zu. Schließlich hat er dir keinen Ehering gegeben, oder? Wer kauft auch schon eine Kuh, wenn er sie durch den Zaun melken kann.«
    »Ich bin gegenwärtig in festen Händen. Ich weiß nicht, wovon du redest. Und was du redest, interessiert mich nicht«, sagte sie.
    Er warf den Lumpen wieder in den Wagen und öffnete den Wagenschlag.
    »Eine Hand wäscht die andere, Schätzchen«, sagte er. »Das gilt hier genauso wie auf der Railroad Avenue. Du machst hier für ihn die Niggermammy für die Kinder, Mattie.«
    »Nennst du mich Nigger?« sagte sie ganz ruhig.
    »Nein, ich nenne dich bescheuert, wie es ohnehin alle sagen. Das heißt, nein, das nehme ich zurück. Ich nenn’ dich gar nichts. Das ist gar nicht nötig, weil du nämlich wieder zurück zu mir kommen wirst. Einmal dabei, immer dabei, Mattie. Du wirst mich anrufen und mich anbetteln, daß ich hier rauskomme und dich wieder in den Laden bringe, dir den Rücken massiere und dir was von dem Zeug in den Arm jage, von dem dir so schön warm wird. Du weißt genau, daß nur ich es dir so schön machen kann.«
    Als sie wieder ins Haus kam, ließ sie die Kinder das ganze Geschirr aus den Schränken nehmen, obwohl es sauber war, und alles noch einmal spülen.
    Am nächsten Freitag kam ein Anruf von der Leiterin der katholischen Grundschule, der eine große Beule auf Lyles Wange aufgefallen war. Mattie war bereits fertig angekleidet zum Ausgehen. Sie machte sich nicht die Mühe, das Radio leiser zu drehen, als sie ans Telefon ging, und um sich gegen Red Foleys Stimme durchsetzen zu können, mußte sie fast in den Hörer brüllen.
    »Mr. Sonnier ist nicht da«, sagte sie. »Mr. Sonnier ist geschäftlich in Port Arthur ... Nein, Madam, ich bin nicht die Haushälterin. Ich bin eine Freundin der Familie, die sich solange um die Kinder kümmert ... Soweit ich sehe, ist mit dem Jungen alles in Ordnung ... Rufen Sie extra an, um mir zu sagen, daß etwas mit ihm nicht in Ordnung ist, daß ich was falsch mache? Was mach’ ich denn falsch? Das würde ich doch zu gerne wissen. Wie war doch gleich Ihr Name?«
    Lyle stand angsterstarrt im Flur, als sie sich wütend zur Sprechmuschel hinbeugte und die Finger fest um den Hörer krallte. Vom Golf her blies ein Sturm, Ozongeruch lag in der Luft, und am Horizont im Süden hingen schwarze Gewitterwolken, in denen weiße Blitze zuckten. Lyle hörte den Wind, der durch die Bäume im Hof stob, und die Pecannüsse, die wie Schrotkörner auf das Verandavordach prasselten.
    Als Mattie den Hörer auflegte, lag ihre Gesichtshaut straff an den Knochen an, und sie fixierte ihn mit einem feucht glänzenden, leicht zusammengekniffenen Auge, als wenn sie an einem Gewehrlauf entlangzielte.
    In diesem Winter bekam Verise einen geregelten Job in einem Chemiewerk in Port Arthur, und die Kinder sahen ihn nur an den Wochenenden. Mattie machte nur das Abendessen und überließ den Kindern die Verantwortung für den Haushalt und die anderen beiden Mahlzeiten. Weldon machte zunehmend Schwierigkeiten in der Schule. Seine Klassenlehrerin in der Achten, eine Laizistin, rief an und sagte, er hätte während des Unterrichts das Kleid eines Mädchens mit Reißzwecken am Pult festgepinnt, so daß sie beinahe völlig nackt dastand, als es zur Pause klingelte und sie aufsprang. Er solle für den Schaden aufkommen, sonst drohe ihm der Rausschmiß. Mattie legte einfach auf, und zwei Tage später kam der Vater des Mädchens, ein Hilfssheriff, zu ihnen hinaus und ging nicht eher wieder, bis Mattie ihm draußen auf der Veranda vier Dollar gegeben hatte.
    Als sie wieder ins Haus kam, schlug sie die Tür hinter sich zu. Zornesröte verdunkelte ihr Gesicht. Sie packte Weldon am Kragen seines T-Shirts und schleifte ihn in den Hinterhof, wo sie ihn zwei Stunden lang auf einer hochkant gestellten Obstkiste stehenließ, bis er sich in die Hosen machte.
    Später, als er

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