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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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erledigt haben wollte. Sheriff Harper verstand ihn auch so klar und deutlich.
    Er nickte widerwillig. »Ich werde ihn mir vorknöpfen.«
    »Das wäre ein guter Anfang. Vielleicht brauchen Sie nur sein Geständnis. Die Jungs meinten, er wäre richtig aufsässig geworden. Wenn Sie ihn hart genug rannehmen, wird er sich vielleicht von selbst in die Todeszelle prahlen.«
    »Ich werde sofort eine Fahndungsbeschreibung rausgeben.« Red wollte schon aufstehen, aber Huff winkte ihn auf das Sofa zurück.
    Er zündete sich eine Zigarette an und sagte: »Da gibt es noch etwas, was Sie für mich tun könnten. In New Orleans.«
    »Huff …«
    »Nein, es ist nur eine Kleinigkeit. Sie könnten sie sogar an jemanden da oben delegieren, dem Sie vertrauen. Sie haben doch Verbindungen in die Stadt, oder?«
    Huff erklärte ihm, was er brauchte. Red hörte aufmerksam zu. »Die Sache wird sich für Sie lohnen«, ergänzte Huff, um ihn zu ködern. »Sie wissen selbst, wie gut ich für handfeste Informationen zahle. Das ist wichtig. Die Auskünfte könnten sehr wertvoll für mich sein.«
    »Na schön. Ich werde meine Fühler ausstrecken und abwarten, ob sich was ergibt. Versprechen kann ich nichts.«
    »Nielson. Mit i-e. Jedes noch so kleine Fitzelchen könnte mir helfen.«
    Red nickte und stand endgültig auf. »Passen Sie auf sich auf, Huff. Nehmen Sie sich Selmas Rat zu Herzen. Mit dem alten Uhrwerk sollte man nicht rumspielen. Und diese Sargnägel sollten Sie auch aufgeben.«
    »Sobald Sie es tun.«
    Red versuchte ein Lächeln, das es aber nicht ganz auf sein Gesicht schaffte. Er ging mit Greisenschritten zur Tür. Er sah gedemütigt und gebrechlich aus, ein Bild des Jammers. Es gefiel Huff gar nicht, seinen Verbündeten so zu sehen, weshalb er ihn noch einmal zurückrief.
    »Sind Sie immer noch mein Mann, Red?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Muss ich es wirklich aussprechen?«
    Reds trübe Augen wurden zornig. »Sie haben wirklich den Nerv, das nach mehr als vierzig Jahren zu fragen?«
    Huff ließ sich von Reds entrüsteter Reaktion nicht beirren. Er stand am Scheideweg, und es war ihm egal, ob er beschimpft wurde. »Muss ich mir den Kopf darüber zerbrechen, ob Sie Ihre Seele mit einer Beichte erleichtern, wenn Sie auf dem Totenbett liegen?«
    »Für eine Beichte ist es längst zu spät, Huff, die würde nicht mehr helfen. Ich werde in der Hölle schmoren. Genau wie Sie.«
     
    »Ich sollte lieber in die Stadt zurückfahren«, sagte Lila und griff nach ihrem Hut.
    »Das hat Zeit. George hat noch länger mit dem Förderband zu tun. Damit ist er noch Stunden beschäftigt. Außerdem«, sagte Chris und hob die Weißweinflasche an, »sind mindestens noch zwei Gläser übrig, und auf einem davon steht dein Name.« Er nahm ihr den Hut wieder ab und drückte ihr dafür ein volles Weinglas in die Hand.
    Er hatte das Picknick für eine gute Idee gehalten. Mit Betonung auf hatte. Denn seit ihrer Ankunft jammerte Lila praktisch ununterbrochen. Über die Hitze. Die Käfer. Alles und jedes.
    Sie waren in zwei Autos zu ihrer Verabredung gefahren. Es war einer ihrer üblichen Treffpunkte. Das begrünte Picknickgelände lag an einem Bayou und im Schatten alter Bäume. An den Wochenenden drängten sich hier die Familien, aber unter der Woche kam kein Mensch hierher.
    Er hatte ihr nur eine Stunde Vorlauf gelassen und sofort angerufen, nachdem ihr Mann sein Büro verlassen hatte. Sie war ein paar Minuten zu spät eingetroffen und mit einem ausladenden Hut und in einem hauchdünnen Sommerkleid, durch das hindurch er sie nahezu nackt sah, aus ihrem Cabrio gestiegen.
    Aber als sie erkannte, dass er alles für ein Picknick vorbereitet hatte, sackten ihre Mundwinkel nach unten. »Was soll das werden?«
    »Wonach sieht es denn aus?«
    »Warum bleiben wir nicht im Auto und lassen die Klimaanlage laufen?«
    Er hatte selbst nicht besonders viel für Picknicks übrig. Aber wenn sie im Auto blieben, würden sie nur kurz miteinander vögeln, und dann würde sie wieder heimfahren. Und er brauchte mehr Zeit mit mir. Heute musste er sie umgarnen und einwickeln.
    Er hatte angenommen, dass das romantische Flair eines Imbiss al fresco sie betören würde. Er hatte sie bei der Hand genommen und sie auf seine Picknickdecke herabgezogen. Behutsam hatte er ihren Hut abgesetzt. Dann hatte er ihren Hals und ihr Dekolleté gestreichelt.
    »Ich fühle mich in letzter Zeit wie eingesperrt, Lila. Wegen Danny. Geschlossene Räume scheinen mich zu erdrücken. Solange ich im Haus bin,

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