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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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würden, und vor allem deshalb wollte ich einen Deputy abstellen. Zu Watkins’ Schutz genauso wie zu Ihrem. Passen Sie auf, Huff. Wir haben es hier nicht mit einem wild gewordenen Bürschchen zu tun. Slap war schon vor seinem Aufenthalt im Staatsgefängnis skrupellos und gewalttätig, und gebessert hat er sich dort bestimmt nicht. Allerdings ist er nicht der Hellste. Keine Ahnung, warum er die Sachen, die er am Sonntag angehabt hat, nicht vernichtet hat.«
    »Ich habe noch keinen besonders hellen Watkins getroffen.«
    »Und seine Dummheit wird ihn wahrscheinlich irgendwann ans Messer liefern. Ich denke mal, wenn wir ihm genug Leine lassen, wird er sich irgendwann darin verheddern.« Dann sagte er: »Was in der Gießerei passiert ist, tut mir ehrlich leid, Huff.«
    Die Art, wie die Gedankengänge miteinander verschmolzen waren, weckte in Huff den Verdacht, dass Red irgendwann während seiner Ansprache aufgehört hatte, von Slap Watkins zu reden, und stattdessen ihn gemeint hatte. Verlor etwa sogar dieser alte, kranke Mann das Vertrauen in ihn?
    »Die läuft im Nu wieder«, versprach er. »Mich kann nichts bremsen, Red. Sie vor allen anderen Menschen sollten das wissen.«
    Red starrte auf den Rasen vor dem Haus. »Ich bin froh, dass ich dieses Beweismaterial gegen Watkins gefunden habe«, erklärte er nach längerem Schweigen. »Wenn das Blut wirklich von Danny stammt, ist sein Schicksal besiegelt. Jetzt kann ich es ja sagen, Huff, ich war ein wenig besorgt, dass Chris womöglich … also …«
    Die beiden Männer tauschten einen langen Blick. Schließlich sagte der Sheriff leise: »Da wäre noch was.« Er zog aus der Brusttasche seines Hemdes einen Umschlag und ließ ihn auf den kleinen Tisch zwischen den beiden Schaukelstühlen fallen.
    »Was ist das?«
    »Die Informationen über Charles Nielson, um die Sie mich gebeten haben.«
    »Was haben Sie in Erfahrung gebracht?«
    »Das steht alles da drin.«
    »Was Nützliches? Wie viel wird es mich kosten?«
    Red ließ Huffs Grinsen unerwidert. »Nichts, Huff. Das hier geht aufs Haus.«
    »Das ist das erste Mal.«
    »Genauer gesagt ist es das letzte Mal.« Red stemmte sich gegen die Armlehnen seines Schaukelstuhls, um sich herauszuhieven. »Wir hatten eine gute Zeit. Lange Jahre haben wir dafür gesorgt, dass alles nach Ihrem Willen ging. Aber jetzt ist Schluss. Ich bin draußen. Von jetzt an wasche ich meine Hände in Unschuld. Verstehen Sie? Ich werde Sie nicht hintergehen, aber hierbei werde ich Ihnen nicht mehr helfen.« Er deutete auf den Umschlag. »Von jetzt an sind Sie auf sich allein gestellt, ganz egal, was Sie unternehmen.«
    Red sah nicht so aus, als würde er es aus eigener Kraft bis zu seinem Auto zurück schaffen, ganz zu schweigen davon, dass er noch länger seinen Pflichten als Sheriff oder seinen außerdienstlichen Pflichten Huff gegenüber nachkommen könnte. Wenigstens hatte er ein Einsehen in seine Schwäche und war klug genug, die Verantwortung abzugeben. Menschen mit einem körperlichen Gebrechen oder moralischen Unsicherheiten waren für Huff Hoyle nutzlos.
    »Passen Sie auf sich auf, Red.«
    »Dafür ist es zu spät.« Dann nickte er kurz zum Haus hin. »Warnen Sie Chris lieber, dass Watkins noch auf freiem Fuß und wahrscheinlich verzweifelter ist als je zuvor. Sayre auch. Sagen sie den beiden, sie sollen die Augen offen halten.«
    »Klar.«
    Red setzte den Hut wieder auf und humpelte die Stufen hinunter. Er drehte sich nicht um. Und er winkte auch nicht, als er abfuhr.
    Huff griff nach dem Umschlag, den der Sheriff auf dem Tisch zurückgelassen hatte, und ging ins Haus, wo er laut nach Selma rief.
    Sie trat aus der Küche, die Hände an der Schürze abwischend. »Noch mehr Kaffee?«
    »Den hole ich mir selbst.« Er öffnete den Umschlag. »Gehen Sie hoch und wecken Sie Chris. Sagen Sie ihm, dass ich mit ihm reden muss.«
    »Er ist nicht da.«
    Huff hielt in der Bewegung inne und registrierte erst jetzt, dass Chris’ Auto nicht vor dem Haus gestanden hatte. »Wohin wollte er denn so früh?«
    »Er ist gestern Nacht nicht heimgekommen, Mr. Hoyle. Er rief spätabends an und sagte mir, ich soll Sie nicht stören, aber Sie sollten wissen, dass er die Nacht in der Angelhütte verbringt. Ich hatte das ganz vergessen zu erwähnen …«
    Huff ließ Selma mitsamt ihrer Entschuldigung, ihn nicht früher benachrichtigt zu haben, stehen und eilte zum nächsten Telefon, das in seinem Fernsehzimmer stand. Von dort aus rief er Chris’ Handy an. Das Telefon

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