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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sie sollte aufhören zu schmollen und sich zusammenreißen, sonst würde er sie in die Psychiatrie einweisen lassen.«
    »Das war Huffs Kur für ein gebrochenes Teenagerherz? Er drohte ihr, sie einweisen zu lassen?«
    »Hört sich hart an, was? Aber es funktionierte. Denn als Huff ihr einen Ehemann aussuchte und darauf bestand, dass sie heiratete, trat sie ohne große Widerrede vor den Altar. Ich schätze, sie hat sich ausgerechnet, dass die Ehe immer noch besser war als das Irrenhaus.«
    Beck starrte nachdenklich auf die geschlossene Doppeltür, hinter der die Intensivstation lag. »Sie hat Huff verdammt lang dafür gehasst, dass er sich zwischen sie und ihre Teenagerliebe gestellt hat.«
    »So ist Sayre eben. Schon als kleines Kind hat sie ständig wegen irgendwas die Klauen ausgefahren. Und sie hat sich nicht verändert. Sie nimmt jede Kleinigkeit tierisch ernst.« Er stand auf, streckte seinen Rücken durch und trat ans Fenster.
    Er blieb lange schweigend dort stehen, starrte hinaus, allem Anschein nach ins Leere. Schließlich fragte Beck: »Hast du irgendwas, Chris?«
    Er zog seine Schultern hoch, doch seine Gleichgültigkeit war gespielt, wie Beck erkannte. »Diese Sache heute.«
    »Es war ein ereignisreicher Tag. Welche Sache?«
    »Die im Sheriffsbüro. Was meinst du, werden sie mich verhaften?«
    »Nein.«
    »Es hat mir schon beim ersten Mal im Gefängnis nicht gefallen, Beck. Huff hat mich damals nach ein paar Stunden auf Kaution rausgeholt, aber ich möchte trotzdem nicht noch mal zurück.«
    »Sie werden dich nicht verhaften. Dafür haben sie noch nicht genug Beweise.«
    Chris fuhr herum. » Noch nicht?«
    »Könnten sie denn noch etwas finden, Chris? Ich muss das wissen.«
    Seine dunklen Augen flammten auf. »Wer soll mir glauben, wenn es nicht mal mein eigener Anwalt tut?«
    »Ich glaube dir. Aber du musst zugeben, dass es im Moment nicht besonders gut für dich aussieht.«
    Chris entspannte sich merklich. »Stimmt. Ich habe ausgiebig darüber nachgedacht, und ich bin zu einem Schluss gekommen.« Er sah Beck an und sagte dann: »Da will mir jemand was anhängen.«
    »Dir was anhängen?«
    »Du klingst skeptisch.«
    »Das bin ich auch.«
    Chris ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder und beugte sich zu Beck herüber. »Überleg doch mal, Beck. Wäre ich nach dem Iverson-Fall, der immer noch als unaufgeklärter Vermisstenfall und möglicher Mord in den Akten steht, nicht das ideale Opfer für so was?«
    »Und für wen?«
    »Slap Watkins.«
    Beck lachte kurz auf. »Slap Watkins?«
    »Hör mir doch zu«, fuhr ihn Chris gereizt an. »Er hasst die Hoyles. Dich übrigens auch. Er hat allen Grund, sich zu rächen.«
    »Wegen einer Barschlägerei vor drei Jahren?«
    »Die er nie vergessen hat. Du hast Huff selbst erzählt, dass er sie gestern Abend im Diner angesprochen hat.«
    »Okay, aber …«
    »Das ist noch nicht alles. Ich hatte so eine Eingebung und daraufhin von Dannys Assistentin alle Bewerbungen durchsehen lassen, die wir in den letzten Wochen bekommen haben, und rate mal, was dabei zum Vorschein kam?« Er zog ein zusammengefaltetes Blatt aus der Hosentasche und schwenkte es vor Beck hin und her. »Slap Watkins hat sich bei uns beworben.«
    »Er wollte in der Gießerei arbeiten?«
    »Danny hat seine Bewerbung abgelehnt. Damit hat Slap einen Grund mehr, die Hoyles zu hassen.«
    »Aber reicht das aus, um Danny zu ermorden?«
    »Einen Typen wie Slap brauchst du nicht groß zu provozieren.«
    »Auszuschließen wäre es nicht«, meinte Beck nachdenklich.
    »Jedenfalls würde es sich lohnen, der Sache nachzugehen.«
    »Hast du das Red gegenüber erwähnt?«
    »Noch nicht. Ich hatte die abgelehnte Bewerbung in dem Moment erst entdeckt, als Huff seinen Herzinfarkt hatte. Deshalb hatte ich noch keine Gelegenheit, mit irgendjemandem darüber zu sprechen.«
    Beck dachte noch einmal nach und schüttelte dann den Kopf. »Da gibt es nur ein Problem, Chris.«
    »Und welches?«
    »Wie hat Watkins Danny zur Angelhütte gelockt?«
    Chris ließ sich die Frage durch den Kopf gehen, ehe er zugab, dass er darauf auch keine Antwort hatte. »Aber er war schon immer ein falscher Hund, und inzwischen hat er drei Jahre im Gefängnis Erfahrung gesammelt.« Er blickte auf und sah Sayre aus der Intensivstation kommen. »Wir können später darüber sprechen.«
    Sayre kam auf sie zu, und sie standen beide auf. »Es geht ihm gut«, verkündete sie. »Er ist noch lange nicht bereit, von dieser Welt abzutreten.«
    »Warum wollte er

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