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Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
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Vergnügen.« Patrick machte eine kleine Verbeugung. »Das war Ihr erster eleganter Sündenfall. Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Flug, und ich würde mich freuen, Sie bald wieder an Bord begrüßen zu dürfen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt hier auf der Erde und eine gute Weiterreise.«
    »Eleganter Sündenfall?«, wiederholte ich. »Daran war überhaupt nichts elegant!«
    Patrick grinste. »Wir können schließlich nicht alle dieselbe Anmut haben.«
    Ich verschränkte die Arme. So leicht würde er mir nicht davonkommen.
    »Okay, okay, ich entschuldige mich«, sagte Patrick. »Der erste Fall ist ziemlich heftig, das geb ich zu. Aber mit der Zeit wird es einfacher, und jetzt können wir wenigstens ein bisschen Spaß haben. Es gibt wenige Dinge, die ich lieber tue, als denen eins auszuwischen, die es verdient haben.«
    Aber er wollte das nicht, dachte ich sofort. Vielleicht hat er mich verletzt, weil er Angst hatte, ich könnte sonst ihn verletzen.
    In diesem Augenblick schallte von der anderen Straßenseite ein tiefer, dröhnender Bass herüber, vermischt mit gut gelauntem Partygeschrei und Gelächter. Ich beobachtete die Schatten, die sich hinter den schwach beleuchteten Fenstern bewegten. Tanzten.
    Auch Patrick wippte zur Musik. »Also, was ist? Hast du Lust auf eine Party?«
    Mit einem Mal hatte ich Angst. »Aber ich … ich bin nicht eingeladen.«
    »Keine Widerrede.« Er sah mich streng an. »Wir gehen jetzt zu dieser Party! Ich habe mich extra in Schale geworfen.«
    »Äh, nein, das hast du nicht.«
    Patrick sah mich an, als hätte ich ihn tödlich beleidigt. »Ich habe wochenlang an diesem Kostüm gearbeitet.«
    »Ach ja? Als was bist du denn verkleidet? Als ein schlechter Achtzigerjahre-Haarschnitt?«
    »Das werde ich mir merken!«
    In diesem Moment kamen ein paar verkleidete Kinder vorbei, und Patrick prustete los, als er das Eidechsenkostüm eines Jungen in Jacks Alter sah. »Hey, Feuerspucker«, scherzte Patrick, »was macht das Sodbrennen?«
    Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Das alles war einfach zu verrückt, um wahr zu sein. Hier waren wir: zwei Tote, die gleich uneingeladen zur Halloweenparty meines Exfreundes gehen würden. Es war wirklich kaum zu fassen. Ich starrte auf das Haus gegenüber.
    Ich werde ihn sehen. Ich werde ihn endlich wiedersehen.
    »Langsam, langsam!«, mahnte Patrick und sah mich besorgt an. »Wenn ich es mir recht überlege, hattest du für heute Abend schon genug Spaß.« Er stand auf und klang plötzlich ernst. »Bitte sag mir, dass du nicht vergessen hast, weshalb wir hier sind. Das ist ein Rachefeldzug. Keine zweite Chance, ist das klar?«
    Ich starrte ihn an, ohne zu antworten.
    »Ich meine es ernst.«
    »Okay, okay, ich hab verstanden.«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Ich will, dass du es sagst. Sag mir, warum wir hier sind.«
    »Um es ihm heimzuzahlen«, murmelte ich.
    »Ich kann dich nicht hören.«
    »Um es ihm heimzuzahlen «, wiederholte ich, diesmal etwas lauter.
    »Ich bring dich gleich ins Slice zurück …«
    »UM ES IHM HEIMZUZAHLEN!«
    »Gut.« Er klang zufrieden. »Akzeptiert. Ich werde heute Abend dein Date sein. Auch wenn dein Kostüm nicht sehr originell ist.«
    Ich verdrehte die Augen. »Du kannst von Glück sagen, dass ich dich überhaupt in meiner Nähe dulde, nachdem du mich von der Golden Gate Bridge gestoßen hast.«
    » Gestoßen ist leicht übertrieben.«
    Ich holte zu einer Ohrfeige aus, aber er duckte sich geschickt weg. Mensch, war der flink.
    »Ich nehme es zurück«, sagte er. »Ich werde dein Anti- Date sein, mehr nicht. Also komm nicht auf dumme Gedanken.«
    »Was für dumme Gedanken?«
    »Werd bloß nicht eifersüchtig, wenn die anderen Mädchen auf der Party bei mir landen wollen.«
    »Erwarte dir da mal nicht zu viel, Liebling«, spottete ich.
    Er stutzte. »Habe ich richtig gehört? Hast du eben Liebling zu mir gesagt?«
    »Bild dir darauf bloß nichts ein!«
    »O mein Gott.« Seine Augen leuchteten. »Du bist wirklich scharf auf mich, nicht wahr?«
    »Wie bitte?!« Ich boxte ihm heftig gegen den Arm. »Träum weiter, Bruchpilot!«
    Ha. Da hast du’s!
    Patrick ließ sich nicht beirren und schenkte mir sein gewinnendes Lächeln. Und als ich seine Stimme in mir widerhallen hörte, ohne dass er seine Lippen bewegte, spürte ich, wie der Boden unter meinen Füßen wankte.
    Sag niemals nie, Engel! Für alles gibt es ein erstes Mal.

12
    it’s in his kiss

    Wenn du jemanden gern hast – so richtig gern

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