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Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
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sagte er.
    »Ich will nach Hause.«
    »Willst du mir sagen, warum?«
    Ich schüttelte den Kopf, streckte mich und stand auf. Ich fühlte etwas Schweres und Hartes in meiner Brust, als hätte sich über Nacht ein Betonklotz darin festgesetzt. Doch da war noch etwas anderes: ein Plan , den ich so schnell wie möglich umsetzen wollte.
    Aber zuerst musste ich nach Hause.
    »Na ja«, sagte Patrick aufmunternd. »Ich hab mir gedacht, ich zeig dir diesen wirklich coolen Ort nicht weit von hier …«
    »Ich will nach Hause«, sagte ich wieder. »Jetzt.«
    Er sah mich amüsiert an. »Ein bisschen herrschsüchtig heute Morgen, was?«
    »Wenn du es so nennen willst.«
    Er kratzte sich am Kopf. »Die Sache ist nur …«
    »Was?«, fragte ich. »Die Sache ist was?«
    »Es könnte da ein kleines Problem geben, das ist alles«, antwortete er.
    »Und warum?«
    Er steckte seufzend die Hände in die Taschen. »Hör zu, meine Liebe. Ich weiß, du hörst das nicht gern, aber die Dinge sind jetzt anders. Du kannst nicht mehr einfach alles so tun, wie du es von früher gewohnt bist …«
    »Wer sagt das?«
    »Fragst du das ernsthaft?«
    Ich schaute ihn böse an. »Sehe ich vielleicht aus, als würde ich Witze machen?«
    »Mann«, seufzte er. »Da ist wohl jemand auf der falschen Seite des Highway aufgestanden.«
    »Beame uns einfach hin oder mach sonst irgendwas.« Ich streckte meine Hand aus. »Ich bin bereit.«
    Er verschränkte die Arme. »Ich möchte dich daran erinnern, dass ich nicht dein Privat-Chauffeur bin.«
    »Das ist ja witzig«, erwiderte ich. »Denn ich glaube, genau das bist du.«
    »Und du bist eindeutig etwas anderes«, murmelte Patrick und nahm meine Hand.
    Da schoss ein heftiger Stromschlag durch meinen Körper.
    »Autsch!« Ich jaulte auf und zog meine Hand zurück. »Mensch! Willst du mich umbringen, oder was?«
    »Wow«, sagte Patrick. »Zwischen uns hat es definitiv gefunkt. Stark!«
    Ich rieb meinen Arm und schaute ihn finster an. »Kein Mensch sagt mehr ›stark‹, du Idiot.«
    »Pass auf«, antwortete er. »Man hängt den Boten nicht für seine Botschaft, okay? Du hast jedes Recht, sauer zu sein, aber vergiss nicht …«
    »Was soll ich nicht vergessen?«, fragte ich pampig.
    Er holte aus und kickte einen großen Stein über die Fahrbahn. »Vergiss nicht, dass ich alles bin, was du jetzt hast, okay?«
    Obwohl mir seine Worte einen Stich versetzten, beschäftigte mich das mehr, was ich soeben gesehen hatte: Patrick hatte es geschafft, diesen Stein zu bewegen. Er war mit einem Objekt der realen Welt in Kontakt getreten. Obwohl er nicht Teil dieser Welt war. Ich war vollkommen verblüfft.
    »Wie hast du das gemacht?«
    »Was? Willst du etwa sagen, du weißt nicht alles über das T-&-J-Dasein? Das ist aber ein Schocker.«
    »Okay, okay«, stöhnte ich. »Habe verstanden. Es tut mir leid.«
    »Erst sagst du es.«
    »Du bist der Einzige, den ich habe«, murmelte ich.
    »Ich kann dich nicht hören …« Die letzten Silben zog er übertrieben in die Länge.
    »Du bist der Einzige, den ich habe! Okay?« Ich spürte, wie ich rot anlief. »Willst du mir jetzt endlich erklären, wie du das gemacht hast?«
    Patrick lächelte. »Eines nach dem anderen.« Er nahm meine Hand und zog mich dicht an sich heran. Und bevor ich begriff, was er vorhatte, befanden wir uns plötzlich auf der höllischsten Achterbahnfahrt aller Zeiten. Wir wirbelten bei so hoher Geschwindigkeit durch die Luft, dass mir ganz übel wurde. Mir drehte sich der Magen um, meine Füße standen in Flammen, und ich konnte nicht einmal mehr meine eigene Stimme gegen den Fahrtwind hören, als ich schrie, er solle aufhören.
    Dann war es plötzlich vorbei.
    »Trautes Heim, Glück allein«, sagte Patrick.
    Langsam öffnete ich die Augen. Ich zitterte am ganzen Körper, und meine Muskeln krampften sich zusammen, als die Schwerkraft und die Trägheit der Masse mein Rest-Ich einholten. »M-m-mach das n-n-nie wieder!«
    »Ich werde es mir merken, Engel«, sagte Patrick.
    Ich mochte es nicht, wenn er mich Engel nannte. Ebenso wenig wie ich seine Käse-Spitznamen mochte oder die Art, wie er mir ständig Informationen über mich entlockte, ohne mir je etwas über sich selbst zu erzählen. Aber für den Moment war ich bereit, darüber hinwegzusehen.
    Denn wir standen in der Einfahrt zu meinem Zuhause.
    11, Magellan Avenue.
    Über dem ganzen Haus lag ein Schatten. Alle Fenster waren geschlossen. Alle Vorhänge zugezogen. Als seien die Bewohner vor Jahren weggezogen. Oder als

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