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Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
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sich herum. Bist du das, mein Kleiner? Bist du das? Ja, das bist du!«
    Glücklich hechelnd, rollte sich Hamloaf auf den Rücken. Und dann pupste er.
    »Mensch, Hamloaf«, stöhnte ich. »Bitte!«
    Larkin fuhr auf und hielt sich die Nase zu. »Boah! Was ist denn mit dem los?«
    »Tut mir leid«, entschuldigte ich mich an Hamloafs Stelle. »Das bedeutet, dass er dich mag.«
    Sie lachte. »Gut zu wissen.«
    Wie ich sie so im diffusen Mondschein betrachtete, konnte ich meinen Augen noch immer nicht ganz trauen. »Was machst du hier?«, fragte ich sie wieder. »Ich bin die ganze Nacht herumgelaufen und niemandem begegnet. Ich dachte, die Stadt sei leer.«
    »Genau das gefällt mir an ihr.« Sie lächelte. »Aber die eigentliche Frage ist, was machst du hier?«
    Ich schwieg einen Augenblick und zuckte dann mit den Schultern. »Ich glaube, ich musste Abstand gewinnen. Brauchte einen Tapetenwechsel.«
    »Nein, Dummchen. Ich meine, was machst du hier im Jenseits? Was ist mit dir passiert? Warst du nicht die Königin des Schwimmteams?«
    Ich lachte. »Des Kunstspringerteams, meinst du wohl.«
    »Schwimmen, tauchen« – sie winkte ab – »wo ist da der Unterschied. Von beidem bekommt man grüne Haare. Also, was ist passiert? Was hat die unbesiegbare Aubrie Eagan bezwungen?«
    Unbesiegbar. Ha, ha, sehr witzig.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich und suchte nach den richtigen Worten. »Ich glaube, ich hatte ein Problem mit einem …«
    »Warte! Sag nichts! Lass mich raten, das macht viel mehr Spaß. Also, mal sehen …« Sie umkreiste mich langsam, die Arme vor der Brust verschränkt. »War es vielleicht … ein Flugzeugabsturz?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Banküberfall?«
    »Nö.«
    Sie schaute zu Hamloaf hinüber. »Tod durch Hundepups?«
    »Hey!« Ich lachte. »Keine Gemeinheiten, bitte!«
    »Okay, okay.« Sie kicherte. »Ich gehe ja nur alle Möglichkeiten durch.« Sie musterte mich wie eine Detektivin. »Heißluftballonunfall? Autounfall? Liebeskummer?«
    Ihr letzter Versuch ließ mich aufhorchen. Ich spürte, wie ich zusammenzuckte.
    »Liebeskummer!«, rief sie. »Das ist es, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Irgendwie ja.«
    Sie hielt die Hand hoch. »Ich bin fantastisch. Schlag ein!«
    Ich schnaubte abfällig. »Ja, klar.«
    »Komm schon, ich meine es ernst!«, sagte Larkin. »Schlag ein, Mädel! Ich hab nur ungefähr fünf Versuche gebraucht, um draufzukommen. Das ist ziemlich gut.«
    »Oh, okay«, sagte ich und schlug flüchtig bei ihr ein.
    »Also das war ja wohl der offiziell lahmste High five aller Zeiten!« Sie hielt ihre Hand ein zweites Mal hoch. »Nächster Versuch.«
    Ein wenig verlegen wegen meiner mangelnden Fähigkeiten, verzog ich das Gesicht.
    »Komm schon«, sagte sie. »Tu einfach so, als würdest du in sein Gesicht schlagen.«
    Ich schnaubte, versuchte es aber. Ich dachte an sein Gesicht. Sein blödes, verhasstes Lügengesicht. Ich dachte daran, dass immer nur er entschieden hatte, wohin wir gingen, und dass es bei ihm zu Hause nie so gute Snacks gab wie bei mir, wenn wir uns dort nach der Schule trafen. Und ich dachte daran, dass ich immer zu höflich war, um ihm zu sagen, dass sein Atem manchmal ein wenig zu sehr nach Nachochips roch.
    »Ich warte!« Larkin klopfte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden.
    Ich dachte daran, wie er Sadie an jenem Morgen am Strand umarmt hatte, und daran, wie die beiden mich betrogen hatten.
    Und dann schlug ich, so heftig ich konnte, auf Larkins hochgehaltene Hand.
    KLATSCH !
    »Verdammt!«, jaulte Larkin. Sie trat einen Schritt zurück und blies auf ihre Handfläche. »Okay, das war jetzt ein knallharter High five.«
    Ich grinste und hoffte insgeheim, dass Patrick das gesehen hatte. »Danke.«
    Sie kickte ein paar Glasscherben beiseite und setzte sich auf den Gehweg. »So schlimm also, hm?«, fragte sie, kramte in ihren Taschen und holte eine zerknitterte Zigarettenpackung hervor.
    »Ja.« Ich nickte. »So schlimm.«
    Sie hielt mir die Packung hin. »Möchtest du eine?«
    »Nein danke.«
    »Wie du willst.« Nach einem leichten Schnipser mit dem Daumen leuchtete eine kleine orangefarbene Flamme aus ihrer Faust – ein Feuerzeug war da überflüssig.
    Wow. Ich glaube, dieses Kapitel im T&J habe ich überlesen.
    Einen Augenblick musste ich auf Larkins Narben starren, auf die die Flamme ein unheimliches Flackern warf. Ich musste an Patricks Narbe denken und daran, wie beiläufig er das Thema abtat. »Motorradunfall«, hatte er gesagt. »Das ist alles.«
    Beim Gedanken

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