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Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
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ich, wie Larkin das Taschenmesser aufklappen ließ.
    Warte! Was zur Hölle ist das für ein Deal, von dem wir hier reden?
    Ich war doch nur ein Mädchen. Nur ein Mädchen aus Rauch und Staub und verblassten Erinnerungen. Was konnte sie bloß von mir wollen?
    Dein Seelenheil, glaubte ich Patrick flüstern zu hören. Sie will dein ewiges Seelenheil.
    Mein ewiges was? Mir brach der kalte Schweiß aus.
    »Ich schneide einfach die Kette durch, und du bist zu Hause.« Larkin hob die Klinge an meinen Nacken. »Das ist so leicht wie Fotos schießen. Also sag ›Cheese‹.«
    Ich spürte, wie mein nicht existierender Puls zu rasen begann, als ich zu begreifen versuchte, was sie wollte. Sagte sie die Wahrheit oder nicht?
    »Nach Hause?«, fragte ich. »Meinst du das wirklich so?«
    Sie nickte. »Absolut.«
    Mit zitternden Fingern tastete ich nach dem Verschluss, gerade als mein kleines goldenes Herz auf meiner Haut zu glühen begann. Dieses Mal brannte es heißer und heftiger als je zuvor, und ich schrie auf vor Schmerz.
    Ich hatte plötzlich Angst, dass ich die Kette nicht schnell genug aufbekommen würde, bevor sie sich durch meine Haut gebrannt hatte. Doch als ich aufblickte und in Larkins Augen sah, erschrak ich noch viel mehr.
    Ihre Augen waren kalt. Sie waren leer. Sie waren tot.
    Lauf, Brie! Lauf JETZT !
    Egal, ob ich mir die Stimme nur einbildete oder nicht, ich konnte kein Risiko eingehen.
    Ich pfiff nach Hamloaf, sprang auf und rannte los.

34
    to die by your side,
    is such a heavenly way to die

    Wir landeten in den Büschen in Jakobs Garten, ein aneinandergeklammertes Bündel aus einem eigentlich toten Mädchen und einem quicklebendigen Hund. »Bäh!« Ich spuckte einen Mundvoll Blätter und Erde aus. »Ich glaube, ich habe mir den Hintern geprellt.«
    Apropos Hintern, Hamloafs war genau vor meinem Gesicht. »O pfui! Ham, mach, dass du wegkommst!«
    Der Hund rappelte sich mit einem Knurren auf die Pfoten und schüttelte sich, wobei sein Halsband heftig rasselte.
    »Ich werde langsam zu alt für das«, stöhnte ich. Als ich aufstand und mein Rücken ein lautes Knacken vernehmen ließ, schwor ich mir, an einem Beam-Kurs teilzunehmen, sobald ich Zeit dafür hatte. Dann lief ich über den Rasen zur Glasveranda der Fischers und spähte durch die Jalousien. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, merkte ich, dass ich direkt auf Mr. Fischer – genauer gesagt, dessen kahlen Hinterkopf – starrte, der mit seiner Frau Amerika sucht den Superstar schaute.
    »Oh, er ist schrecklich«, kommentierte Mrs. Fischer einen Kerl, der kreischend eine Interpretation von Hooked On A Feeling darbot .
    »Nicht so schlecht wie der Letzte«, sagte Mr. Fischer, während er die Zeitung durchblätterte. »Hast du heute Nachmittag noch mal in der Schule angerufen?«
    Mrs. Fischer straffte die Schultern und wirkte ein wenig abgespannt. »Ja.«
    »Und?«
    »Sie können nichts versprechen. Dem Trainer tut es schrecklich leid, aber wenn Jakob bis zum Ende der Saison ausfällt, können sie wirklich nichts machen. Er sagt, sie würden die Sache diesen Sommer noch einmal überdenken, wenn er sich erst richtig auskuriert hat.« Sie hielt inne und nahm einen langsamen, großen Schluck Tee. »Das Wichtigste ist jetzt, dass er seinen Notendurchschnitt hält und regelmäßig zur Physiotherapie geht …«
    »Mein Sohn wird in Princeton studieren!« Mr. Fischer schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und erinnerte mich daran, dass er mir nie wirklich sympathisch gewesen war. Er hatte immer schlechte Laune und war mit Jakob und Maya viel zu streng. Ein absoluter Militär-Dad: autoritär, penibel und altmodisch. Als er uns einmal beim Knutschen auf der Couch erwischte, dachte ich, er würde im wahrsten Sinne des Wortes durch die Decke gehen.
    »Der Junge hat zu hart gearbeitet und es schon so weit gebracht, Mary. Ich will verdammt sein, wenn ihm eine kleine Verletzung alles ruiniert«, sagte er.
    »Sprich leiser«, sagte sie. »Du weißt, wie niedergeschlagen er ist und wie schwer dieses Jahr für ihn war, erst das mit Brie …« – sie machte eine kurze Pause – »und jetzt dieser Unfall. Wenn wir ihn zu sehr unter Druck setzen, gibt er vielleicht die Leichtathletik ganz auf.«
    »Nur über meine Leiche.« Mr. Fischer knallte die Zeitung auf den Tisch. »Er wird einfach härter arbeiten müssen. Aufgeben kommt nicht in Frage.« Damit stürmte er aus dem Raum.
    Ich fühlte mich plötzlich schuldig. In welche Schwierigkeiten hatte ich Jakob nur

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