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Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
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zum Teufel machst du da? Ich hab dir doch schon die Kette gegeben.« Ich versuchte, sie fortzustoßen, aber ihr Griff war stärker, als ich es erwartet hatte.
    »Reg dich ab, es wird nicht wehtun«, sagte sie. »Stell dir vor, das hier wäre dein Aufnahmeritual für einen sehr coolen Club.« Sie deutete stolz auf ihr eigenes Tattoo. »Siehst du? Jetzt passen wir zusammen.«
    Mir blieb der Mund offen stehen. »Du sagtest doch, du hättest dir das in Cancun machen lassen.«
    »Hab ich das? Ich fürchte, mein Gedächtnis ist auch nicht mehr das, was es einmal war.« Damit stach sie mit dem Taschenmesser in meine Haut.
    Larkin log. Es würde schrecklich wehtun. Trotzdem versuchte ich mich auf das Positive zu konzentrieren. Das Positive an unserem Handel: ein Tag, um in der lebendigen Welt zu atmen. Ein Tag, nach dem ich vollkommen zu ihr gehören würde.
    Auf eine gesunde Beziehung!
    »Ich zähle von zehn rückwärts, damit du genau weißt, wann du schreien musst«, sagte Larkin.
    »Vielen Dank.«
    »Zehn«, begann sie. »Neun. Acht …«
    Es ist die Sache wert, sagte ich mir. Ich werde ein Menschenleben retten. Ich werde wieder in Ordnung bringen, was aus den Fugen geraten ist. Ein weiterer Tag – zu leben und für immer und ewig festzuhalten. Amen.
    Dafür wäre ich ewig dankbar.
    Ich öffnete die Augen und sah auf die Klinge, die im Mondschein blitzte.
    »Fünf … Vier …«
    Ich kniff die Augen fest zusammen und machte mich auf einen großen Schmerz gefasst. Doch kurz bevor ich spürte, wie die Messerspitze in meine Haut ritzte, schoss mir etwas anderes durch den Kopf.
    Oder besser gesagt, jemand anderes.
    Ich dachte an seine Fliegerjacke und seine lächerlich schlechten Witze. Ich dachte daran, wie wütend ich auf ihn gewesen war, als er mich von der Golden Gate Bridge gestoßen hatte, und wie sauer ich wurde, wenn er mich Ricotta nannte. Ich erinnerte mich daran, wie er immer wieder meine Sprite auffüllte, ohne dass ich ihn darum bitten musste. Und wie er mich zum Slice zurückgetragen hatte, weil ich es selbst nicht bis dorthin schaffte. Ich dachte an den Klang seiner Stimme, wenn er mich Engel nannte, und wie geborgen ich mich fühlte, wenn ich hinter ihm auf seinem Motorrad saß und die Arme um ihn legte.
    »Eins«, flüsterte Larkin.
    Es tut mir leid, Patrick.
    Plötzlich traf mich etwas mit enormer Wucht und warf mich zu Boden wie einen Bowlingkegel. Ich landete mit dem Gesicht voran in einem Wassergraben und prustete, über und über verdreckt mit Schlamm und Grünzeug. Als ich mich auf den Rücken rollte, war Hamloaf über mir und versuchte, mich sauber zu lecken.
    »Igitt , Hundeatem!« Ich stieß ihn weg und schob meinen Ärmel hoch, um einen Blick auf meine Schulter zu werfen. Larkins Klinge hatte meine Haut nur angeritzt.
    Ein plötzlicher Krach ließ mich zusammenzucken, und ich sprang auf. Ungefähr zehn Meter vor mir standen sich Patrick und Larkin Auge in Auge gegenüber. Er hatte ihr Taschenmesser in der Hand und hielt es auf ihren Hals gerichtet.
    »Deine Dienste sind nicht länger erwünscht«, sagte er. »Also mach, dass du wegkommst.«
    »Sie hat sich entschieden«, entgegnete Larkin. »Wir haben einen Deal. Warum gehst du also nicht einfach in deine dumme, kleine Pizzeria zurück und lässt uns in Frieden?«
    Offenbar hatte sie mir wirlich sehr genau zugehört, als ich ihr von Patrick erzählt hatte. Oder sie erkannte ihn an der Lederjacke.
    Er trat einen Schritt näher und ließ uns damit wissen, dass es ihm ernst war.
    »Bitte, tu’s nicht«, flehte ich ihn leise an. »Ich muss das machen. Es ist für Jakob. Ich muss für Jakob zurückgehen.«
    »Siehst du? Sie will gehen«, fauchte Larkin. »Du solltest sie in Ruhe lassen. Und im Übrigen, nur weil du nicht damit umgehen konntest, heißt das nicht, dass sie es nicht kann.«
    Ich sah Patrick erstaunt an. »Wovon redet sie?«
    »Du hast Geheimnisse, hm?«, meinte Larkin provozierend. »Das ist nicht sehr höflich, weißt du das? Warum sprichst du nicht offen mit uns?«
    »Oh, geh zum Teufel!«, fauchte Patrick. »Du besitzt sie nicht. Brie hat Besseres zu tun, als deinem jämmerlichen Schattendasein einen Sinn zu geben.«
    In diesem Moment schienen Larkins Brandnarben im kühlen Mondschein zum Leben zu erwachen. »Mit Besseres meinst du wohl, bei dir zu sein, was?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Hör zu, Bon Jovi, ich weiß alles über dich. Ich weiß alles über dein lächerliches Motorrad, und ich weiß, dass du

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