Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weit wie das Meer

Weit wie das Meer

Titel: Weit wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
Begeisterung. »Ich hab’s gewußt. Wir faxen es morgen in die Redaktion.«
    Noch am selben Abend schrieb Theresa die Einleitung zu ihrer Kolumne auf einen Bogen Briefpapier, den sie in einer Schreibtischschublade im Wohnzimmer gefunden hatte. Als sie fertig war, ging sie zu Bett. Sie schlief unruhig in dieser Nacht.
     
    Am nächsten Morgen fuhren Deanna und Theresa nach Chatham und ließen den Brief in einem Schreibbüro abtippen. Da keine der beiden Frauen ihren Laptop mitgenommen hatte und Theresa sichergehen wollte, daß gewisse Informationen nicht in der Kolumne auftauchen würden, schien das die beste Lösung zu sein. Als die Kolumne fertiggeschrieben war, wurde sie in die Redaktion gefaxt. Sie sollte in der nächsten Ausgabe der Zeitung erscheinen.
    Den restlichen Tag verbrachten sie auf ähnliche Weise wie den Vortag - mit Einkaufen, Ausspannen am Strand, lebhafter Konversation und einem köstlichen Abendessen. Als die Zeitung am nächsten Tag geliefert wurde, war Theresa die erste, die hineinschaute. Sie war früh aufgewacht, kam vom Joggen zurück, bevor Deanna und Brian aufgestanden waren, schlug die Zeitung auf und las die Kolumne.
     
    Vor vier Tagen, als ich im Urlaub war, hörte ich im Radio ein paar alte Songs, darunter auch Stings »Message in a Bottle«. Angeregt durch dieses ergreifende Lied rannte ich zum Strand, um selbst nach einer solchen Flasche zu suchen. Schon nach wenigen Minuten hatte ich eine gefunden, und natürlich enthielt sie eine Nachricht. (Übrigens habe ich den Song gar nicht gehört: Das habe ich wegen der dramatischen Wirkung behauptet.) Aber ich habe die Flasche gefunden und einen Brief darin, der mich tief bewegt hat. Ich konnte an nichts anderes mehr denken, und obwohl es kein Thema ist, über das ich normalerweise schreibe, zumal in einer Zeit, da ewige Liebe und Bindung so selten sind, hoffe ich doch, daß Sie, meine Leser, den Brief so lesenswert finden werden wie ich.
     
    Der Rest des Artikels bestand aus dem Brief selbst. Als Deanna zum Frühstück herunterkam, stürzte auch sie sich sogleich auf die Kolumne.
    »Großartig«, sagte sie, als sie zu Ende gelesen hatte. »Gedruckt sieht es sogar noch besser aus, als ich erwartet hatte. Du wirst eine Menge Leserbriefe bekommen.«
    »Glaubst du wirklich?«
    »Da bin ich ganz sicher.«
    »Mehr als gewöhnlich?«
    »Tonnen mehr. Ich hab ein Gespür dafür.«
    »Wir werden ja sehen«, meinte Theresa, nicht ganz überzeugt.

3. Kapitel
     
    Am Samstag kehrte Theresa nach Boston zurück.
    Als sie die Wohnungstür öffnete, lief ihr Harvey entgegen und strich ihr schnurrend um die Beine. Theresa nahm ihn hoch und trug ihn zum Kühlschrank. Sie gab ihm ein Stückchen Käse und streichelte seinen Kopf, dankbar, daß ihre Nachbarin Ella bereit gewesen war, sich um ihn zu kümmern, solange sie fort war. Als er den Käse verputzt hatte, sprang er von ihrem Arm und spazierte zur Glasschiebetür, die auf den Hof führte. Es war stickig in der Wohnung, und so schob Theresa die Tür zum Lüften weit auf.
    Nachdem sie ihren Koffer ausgepackt hatte, holte Theresa Schlüssel und Post bei Ella ab, schenkte sich ein Glas Wein ein und legte die John-Coltrane-CD auf, die sie in Provincetown gekauft hatte. Während die Jazzklänge den Raum erfüllten, sah sie ihre Post durch. Sie bestand, wie gewöhnlich, vor allem aus Rechnungen, die Theresa beiseite legte.
    Auf dem Anrufbeantworter waren acht Nachrichten. Zwei stammten von Männern, mit denen sie unlängst ausgegangen war und die um Rückruf baten. Theresa überlegte einen Augenblick, entschied sich dann aber dagegen. Sie fühlte sich zu keinem hingezogen, und ihr war nicht danach, sich nur um einer Abwechslung willen mit jemandem zu verabreden. Auch ihre Mutter und ihre Schwester hatten mehrmals angerufen, und sie nahm sich vor, sich im Laufe der Woche bei ihnen zu melden. Von Kevin war keine Nachricht dabei. Er mußte inzwischen schon irgendwo auf dem Colorado River sein.
    Ohne Kevin war die Wohnung ungewöhnlich still. Gleichzeitig wirkte alles so ordentlich, und das machte es irgendwie leichter. Es war angenehm, nach Hause zu kommen und nur gelegentlich die eigenen Sachen aufräumen zu müssen.
    Sie dachte über die beiden Urlaubswochen nach, die ihr dieses Jahr noch blieben. Eine Woche würde sie mit Kevin am Strand verbringen, das hatte sie ihm versprochen. Es blieb ihr also noch eine Woche. Sie konnte sie um die Weihnachtszeit herum nehmen, aber Kevin würde dieses Jahr bei seinem Vater

Weitere Kostenlose Bücher