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Weit wie das Meer

Weit wie das Meer

Titel: Weit wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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erhöhtes Fundament haben, damit eine mögliche Flutwelle keinen Schaden anrichten kann. Der nächste große Hurrikan wird dieses Haus wahrscheinlich ins Meer spülen. Bislang habe ich noch Glück gehabt.«
    »Macht Ihnen das nicht angst?«
    »Ach, eigentlich nicht. Das Haus war nicht sehr teuer, sonst hätte ich’s mir wohl nicht leisten können. Ich glaube, der Vorbesitzer war einfach den ganzen Streß vor jedem Hurrikan leid.«
    Sie gingen die knarrenden Holzstufen hinauf und traten ins Haus. Das erste, was Theresa auffiel, war der Blick vom Hauptzimmer aus. Die ganze Rückseite des Hauses bestand aus Glasschiebetüren, die vom Boden bis zur Decke reichten und über die Veranda hinweg den Blick auf den Carolina Beach freigaben.
    »Die Aussicht ist ja atemberaubend«, sagte sie überrascht.
    »Finde ich auch. Und obwohl ich jetzt schon ein paar Jährchen hier wohne, kann ich mich immer noch nicht daran satt sehen.«
    An einer Seite befand sich ein Kamin, eingerahmt von einem Dutzend Unterwasserfotos. Sie ging darauf zu. »Darf ich mich mal umsehen?«
    »Natürlich, gern. Ich muß sowieso noch den Grill draußen säubern.«
    Garrett verschwand durch eine der Schiebetüren in den Garten.
    Theresa sah sich zunächst die Fotos an und machte dann einen Rundgang durch das restliche Haus. Wie viele Strandhäuser in der Gegend bot auch dieses lediglich Platz für höchstens zwei Personen. Es gab nur ein Schlafzimmer, das über eine Tür im Wohnzimmer zu erreichen war. Ähnlich wie beim Hauptraum war die Seite zum Meer hin völlig verglast. Der Frontteil des Hauses - der zur Straße hin blickte - enthielt eine Küche mit Eßecke und das Badezimmer. Obwohl alles ordentlich war, konnte man sehen, daß seit Jahren nichts mehr erneuert worden war.
    Wieder im Hauptraum, blieb sie vor dem Schlafzimmer stehen und warf einen Blick hinein. Auch hier hingen Unterwasserfotos an den Wänden, außerdem, direkt über Garretts Bett, eine große Karte von der Küste North Carolinas mit den Fundorten von knapp fünfhundert Wracks. Auf dem Nachttisch stand das gerahmte Foto einer Frau. Nachdem sie sich vergewissert hatte, daß Garrett noch draußen war, trat sie ein, um es genauer anzuschauen.
    Catherine mußte damals Mitte Zwanzig gewesen sein. Wie die übrigen Fotos schien Garrett selbst es aufgenommen zu haben. Bei näherer Betrachtung stellte sie fest, daß Catherine eine sehr attraktive Frau gewesen war - etwas kleiner als sie selbst -, mit blondem Haar, das ihr über die Schultern fiel. Obwohl das Foto etwas grobkörnig war, konnte man ihre Augen deutlich erkennen. Sie waren tiefgrün, fast wie die einer Katze, und gaben ihr eine exotische Note. Behutsam stellte Theresa das Foto wieder ab und achtete darauf, daß es genauso stand wie vorher. Als sie sich abwandte, hatte sie plötzlich das Gefühl, von den Augen verfolgt zu werden.
    Sie schob das Gefühl beiseite und trat an die Kommode, auf der ein Spiegel angebracht war. Erstaunlicherweise fand sie nur noch ein einziges Foto, auf dem Catherine zu sehen war. Es zeigte Catherine und Garrett fröhlich lächelnd an Bord der Fortuna. Da das Boot schon restauriert zu sein schien, nahm Theresa an, daß das Foto wenige Monate vor Catherines Tod aufgenommen worden war.
    Garrett konnte jederzeit ins Haus zurückkommen, und so verließ Theresa rasch das Schlafzimmer. Nichts wäre ihr peinlicher gewesen, als dort von ihm ertappt zu werden. Durch eine der Schiebetüren trat sie auf die Veranda, wo Garrett noch immer mit dem Säubern des Grills beschäftigt war. Sie gesellte sich zu ihm und lehnte sich an die Brüstung.
    »Haben Sie all die Fotos an den Wänden selbst aufgenommen?« fragte sie.
    Er strich sich mit dem Handrücken die Haare aus der Stirn. »Ja. Eine Zeitlang hatte ich beim Tauchen immer meine Kamera dabei. Die meisten Fotos hängen im Laden, aber weil ich so viele hatte, habe ich auch hier einige aufgehängt.«
    »Sie sehen sehr professionell aus.«
    »Danke. Aber das liegt wohl daran, daß ich so viele Fotos gemacht habe. Sie hätten alle die sehen sollen, die ich verpatzt habe.«
    Er hob den gesäuberten Rost hoch, stellte ihn zur Seite und füllte Holzkohle in den Grill, der, so glaubte Theresa, mindestens dreißig Jahre alt sein mußte. Dann verteilte er die Kohle gleichmäßig mit der Hand und goß ein paar Tropfen Grillanzünder darüber.
    »Wußten Sie schon, daß es heutzutage auch Propangrills gibt?« fragte sie schmunzelnd.
    »Doch, doch, aber ich mache es lieber so, wie

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