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Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Titel: Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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gebundenes Kontobuch und drei Eigentumsurkunden unter der Theke hervor.
    » Das ist aber nicht die übliche Praxis, Sir.«
    Hamish holte ein paar Münzen aus der Tasche und schob sie dem Jungen zu. » Ersparen Sie Ihrer armen Mutter weiteren Kummer und kaufen Sie ihr etwas Leckeres zu essen.«
    Der Junge hustete in ein beschmutztes Taschentuch.
    » Schaf vielleicht oder auch ein paar Eier zum Frühstück.« Hamish legte noch ein paar Münzen dazu. » Wenn ich Sie wäre, Junge, würde ich das einstecken. Ich kann nicht jedem armen Kerl helfen, dem ich begegne.«
    Hastig steckte der Junge die Münzen in die Tasche.
    » Gut. Wenn wir jetzt weitermachen könnten…« Hamish wies auf die Urkunden.
    » Drei kleine Parzellen, sagten Sie, Sir. Nun, wenn Sie einmal hier sehen…«
    Hamish folgte seinem tintenbefleckten Daumennagel, der ihm die Lage der drei Grundstücke zeigte.
    » Am südlichen Ende, Sir. Die Stadt wächst im Moment so stark, dass ziemliches Interesse daran besteht.«
    Hamish musterte den Stapel Geldscheine auf der Theke und begann, seinen bevorzugten Kaufpreis abzuzählen. » Da ich alle drei Grundstücke gleichzeitig kaufe, gibt es ja sicher einen Rabatt. Außerdem bezahle ich bar.«
    » Das ist nicht genug, Sir«, sagte der Junge, als er das Geld zählte.
    » Dann schreiben Sie mich als Schuldner des Bezirks auf.«
    » Aber, Sir…«
    » Und dann ist da natürlich auch noch das Bestechungsgeld, das Sie genommen haben.«
    » Das Bestechungsgeld?«, stotterte der Junge.
    » Na, kommen Sie schon. Ich wusste schon, als ich eingetreten bin, dass Sie ein intelligenter Mann sind. » Niemand macht ein Geschäft, ohne einen Nutzen davon zu haben, aber das wissen Sie natürlich, deshalb…« Hamish streckte die Hand aus. » Und die Urkunden?«
    » Die Urkunden? Ach ja, die Urkunden.« Der junge Mann trug Hamish als Besitzer für alle drei Grundstücke ein und kritzelte seine Unterschrift darunter.
    » Und einen Beleg.«
    » Einen Beleg«, wiederholte der Junge und füllte automatisch die gewünschte Quittung aus.
    » Sehr gut, mein Junge«, murmelte Hamish, als er aus dem Gebäude trat. Er schob den Hut gegen die Mittagssonne in die Stirn. Wenn er sich beeilte, hatte er alle seine Geschäfte vor der Hitze des Tages erledigt und konnte sich den Nachmittag freinehmen. Er befingerte die Münze in seiner Tasche und dachte an Rose.
    » Letzten Freitag Blumen und jetzt dies hier.« Rose lächelte züchtig, als sie die kleine Schachtel öffnete, die feines, grünes Samtband enthielt. » Ich nehme dieses Geschenk gerne an, Sir.« Sie lächelte gütig.
    Hamish wusste nicht genau, wann er beschlossen hatte, Rose Sutton zur Frau zu nehmen. Er liebte sie nicht. Zumindest nicht so, wie er es aus der Vergangenheit kannte. Aber er fand ihre Jugend und ihre Unschuld attraktiv, und er mochte sie. Außerdem hatte ihn die Erfahrung gelehrt, dass Liebe bei Weitem überbewertet war. Es gab andere Gründe für Verbindungen: Achtbarkeit, zum Beispiel. Die Suttons waren keine armen Leute. Lornas Tisch war sorgfältig gedeckt, sie waren ordentlich gekleidet und lebten gut. Und da es keinen Mr Sutton gab, brauchte Hamish auch nicht zu befürchten, dass jemand ihm Fragen nach seiner Vergangenheit stellte oder für die Zukunft etwas von ihm verlangte. Rose und ihre Mutter gaben sich mit den Gerüchten zufrieden, die über ihn im Umlauf waren, und Hamish machte einen äußerst positiven Eindruck.
    » Ich bin heute Abend geschäftlich unterwegs und komme morgen wieder«, erklärte Hamish. Er hatte die drei kleinen Grundstücke schon eine Stunde später weiterverkauft und sein Geld verdoppelt. Von dem Gewinn wollte er sich eine gute Uhr mit Kette kaufen. Das Band hatte er ausgesucht, weil er glaubte, dass es Mary gefallen hätte. » Sie entschuldigen mich also?«
    » Aber natürlich.« Rose lächelte und errötete zart, was ihr gut stand.
    Er blickte ihr nach, als sie wieder ins Haus trat. Ihre zierliche Gestalt entzückte ihn.
    » Sie wollen sehr gerne eine Frau, Mister Hamish, ja?« Lee kam über die Straße, einen Beutel Tabak in der Hand, und grinste breit.
    » Eigentlich war ich gar nicht auf der Suche«, erwiderte Hamish, als sie um die Hausecke in Lornas kleinen Gemüsegarten gingen, in dem seit Kurzem Lees exotische Kräuter wuchsen. » Aber anscheinend ist Miss Rose Sutton darauf vorbereitet, meinen Antrag anzunehmen.«
    » Sie bekommen schnell Probleme.« Lee grinste erneut und klopfte sich nachdrücklich auf den Bauch. Dann nahm er

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