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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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Erstaunen und Erleichterung ab, während Ian ernsthaft über den Vorschlag nachdachte.
    »Und da wäre noch etwas«, fuhr Robert fort. »Wenn du mir deinen Anteil an Karri Karri überschreibst, Ian, kriegt ihr von mir eure Erntemaschine.«
    Ian war von dem Angebot begeistert. »Einverstanden.« Wie Katie verabscheute er Karri Karri. Die Farm, die unpassenderweise den Namen eines Eukalyptusbaums trug, war in seinen Augen eine staubige Einöde, die die Fliegen und die Kängurus gern für sich behalten konnten. Elizabeth war sehr still geworden. Als Katie aufstand, um etwas zu sagen, brachte Robert sie mit einem Blick zum Schweigen. Dann begannen alle wieder zu streiten.
    »Was hältst du davon, Mum?«, fragte Ian plötzlich.
    Elizabeth starrte ihre drei Söhne an; ihr war, als würde sie ersticken, und sie versuchte, dieses Gefühl zu unterdrücken. Es brach ihr das Herz, mit ansehen zu müssen, wie alle übereinander herfielen. Warum hatte George ihr das nur angetan? Sie erhob sich.
    »Wie du uns bereits in aller Deutlichkeit mitgeteilt hast, Ian, habe ich gesetzlich betrachtet hier nichts mehr zu sagen«, stieß sie gepresst hervor und massierte mit den Fingern ihre Brust. »Tut das, was ihr für richtig haltet. Ich mache jetzt einen Spaziergang.« Ein Kakadu krächzte in der plötzlichen Stille.
    Langsam und mit hoch erhobenem Kopf ging Elizabeth die Stufen der Veranda hinunter. Alle blickten der einsamen Gestalt nach, die über den verdorrten Boden dahinschritt. Am liebsten wäre Robert in Tränen ausgebrochen. Was für ein schreckliches Weihnachtsfest. Wie hatte es nur so weit mit ihnen kommen können?
    »Lasst uns abstimmen«, schlug er vor.
    Die Aufteilung von Wangianna war das Erste, worauf sich die vier Brüder jemals hatten einigen können.
    Alice feierte Weihnachten bei Bea und Ray. In Billabrin war es genauso stickig wie in Wangianna. Gegen Nachmittag musste Ray los, um einem Freund beim Löschen einer brennenden Weide zu helfen, während Ben in der Hitze quengelig wurde und sich die ganze Zeit über an Alice klammerte. Allerdings konnte nichts ihre gute Laune trüben. Ihr Programm zur künstlichen Besamung lief gut an, und der »Kaiser« war seinen Preis eindeutig wert. Alice hatte ganz klein angefangen, doch inzwischen waren die Nachfahren des »Kaisers« auf der ganzen Welt verstreut, da sich sogar Käufer aus Übersee für die Tiere interessierten.
    Außerdem hatte Alice viel Geld in ein neues Bewässerungssystem für ihr Land investiert. Die letzten beiden Futterlieferungen waren ohne Verzögerung eingetroffen, und sie hatte gerade zwei Scheunen mit Heuvorräten gefüllt. Die Kinder entwickelten sich großartig, auch wenn Ben ein wenig zum Muttersöhnchen geworden war. Alice vermisste Marigold, die über Weihnachten nach England geflogen war, aber sie kam auch allein bemerkenswert gut zurecht. Alle bis auf Katie und Billy, der sich noch im Ausland befand, verbrachten das Weihnachtsfest zu Hause. Paddy hatte endlich eine Freundin, und die beiden planten, in vier Monaten zu heiraten.
    Zu Alices Glück trug auch die Weihnachtskarte von Rosie und John Dixson bei, die ihr zu ihrem Erfolg gratulierten. Auch Harry und Roody hatten geschrieben und auf dem Weg zu ihrem nächsten Einsatzort einen möglichen zweitägigen Zwischenstopp in Australien angekündigt. Da Alice sicher war, MerryMaid ein paar weitere Tage der Obhut des tüchtigen Jimmy anvertrauen zu können, beschloss sie, noch ein wenig bei ihrer Tante zu bleiben.
    Als sie am siebenundzwanzigsten Dezember beim Mittagessen saßen, klopfte es an der Tür. Alice, die gerade den Nachtisch servierte, öffnete die Tür und stand vor einem unbekannten jungen Mann von Mitte dreißig.
    »Hallo, Alice, lange nicht gesehen.« Der junge Mann hielt ihr die Hand hin.
    »Kenne ich Sie?«, fragte Alice neugierig.
    »Jo Perry, erinnerst du dich nicht an damals, als du bei Joker Flugstunden genommen hast? Ich bin der Typ mit dem öligen Lappen.« Alice starrte ihn eine Weile fragend an, bis bei ihr endlich der Groschen fiel.
    »Jo!«, rief sie aus. »Was für eine Überraschung. Das ist aber schön. Was machst du denn in Billabrin?« Jo war dunkelhaarig, strahlte Selbstbewusstsein aus und hatte nichts mehr mit dem pickeligen Jüngling gemein, den Alice aus ihren Tagen an der Flugschule kannte.
    »Ich arbeite als Pilot beim fliegenden Ärztenotdienst. Als Joker erfuhr, dass ich in dieser Gegend zu tun habe, musste ich ihm versprechen, dir dein Geschenk vorbeizubringen.

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