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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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Außerdem soll ich dir ausrichten, dass er zu Neujahr mit seiner letzten Errungenschaft aus Amerika zurückkommt. Du darfst sie als Erste ausprobieren. Also, hier bin ich.«
    Jo war ebenso überrascht, denn Alice war noch schöner als früher. Anstatt wie sonst in Jeans, T-Shirt und mit breitkrempigem Hut, trug sie heute ein weich fallendes Kleid. Den wilden Haarschopf hatte sie mit einem breiten cremefarbenen Band zusammengefasst, um nicht so am Nacken zu schwitzen. Er hatte ganz vergessen, was für eine wundervolle Farbe ihre Augen hatten. Als Jo einen leisen Pfiff ausstieß, errötete Alice.
    »Das soll ich dir geben. Fröhliche Weihnachten.« Er hielt ihr ein kleines eingewickeltes Päckchen hin, das Alice erfreut öffnete. Es war eine Flasche L’air du Temps.
    »Der liebe Joker. Ein bisschen Duft kann mir hier nicht schaden. Danke.« Sie lächelte froh. »Wir sind gerade beim Mittagessen. Komm doch rein, vom Nachtisch ist noch etwas da.«
    »So lange kann ich nicht bleiben. Ich muss einen Arzt abholen, der Weihnachten bei der Familie seiner Frau auf der Lochlans-Farm verbringt«, erwiderte Jo. »Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du vielleicht Lust auf einen kleinen Ausflug hast.«
    »Mit der neuen Maschine? Sehr gerne.« Alice strahlte vor Aufregung. Alle hatten von dem neuen Flugzeug des fliegenden Ärztenotdienstes gehört, das vor kurzem aus Amerika geliefert worden war.
    »So neu ist sie nun auch nicht mehr. Seit ich sie mitgebracht habe, hat sie schon einiges vom Land gesehen.«
    »Du hast sie selbst abgeholt? Du Glückspilz!«, rief Alice neiderfüllt aus. »Komm und lerne meine Familie kennen. Außerdem muss ich mir noch etwas Passenderes anziehen.«
    Nachdem Alice alle einander vorgestellt hatte, meinte Bea: »Die Lochnans-Farm liegt hinter Wangianna. Könntest du vielleicht Stewarts Weihnachtsgeschenk abgeben, da sie ja nicht hergekommen sind?« In ihrem Lächeln schwang ein wenig Enttäuschung mit.
    »Wird gemacht«, erwiderte Jo.
    »Dann kann ich Robert auch seine neue Pumpe mitbringen«, meinte Alice. »Die liegt schon seit zwei Wochen bei mir im Auto herum.« Sie lief los, um sich umzuziehen. Zehn Minuten später fuhren sie und Jo zum Flugplatz.
    »Eine schicke Kiste«, sprach Alice ins Bordmikrofon, als sie in der Luft waren. Sie rückte den Kopfhörer zurecht und schob das Mikrofon in die richtige Stellung. Die Maschine war mit den neuesten Instrumenten ausgestattet und verfügte auch über eine Notfallausrüstung für schwer verletzte Passagiere, sodass es im Inneren eher wie in einer Intensivstation aussah.
    »Und sie fliegt wie ein Vögelchen«, antwortete Jo. »Versuch es mal.«
    Alices Puls beschleunigte sich, als sie auf tausend Meter Höhe das Steuer übernahm. In der letzten Zeit hatte sie das Gefühl gehabt, am Boden festzukleben und nichts weiter zu tun als zu planen, zu kalkulieren, Zahlen zu addieren und bis spät in die Nacht über wissenschaftlichen Fragen zu brüten, von denen sie nicht sicher war, ob sie sie überhaupt jemals würde klären können.
    Nun schienen alle Probleme meilenweit entfernt, als sie immer höher in den Himmel emporstieg. Es gab es also wirklich, dieses mit nichts anderem zu vergleichende Gefühl der Freiheit und des Glücks, das sie schon fast vergessen geglaubt hatte! Sie war erstaunt, wie leicht ihr das Fliegen immer noch fiel. Wenn sie diesen Moment nur mit einem Menschen hätte teilen können, den sie liebte, dachte sie wehmütig und warf einen raschen Seitenblick auf den Mann, der neben ihr saß. Seit ihrer Scheidung von Teddy waren inzwischen vier Jahre vergangen, und manchmal drohte die Einsamkeit sie zu überwältigen.
    »Es hat mir Leid getan, von deiner Scheidung zu hören«, sagte Jo, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Außerdem begreife ich nicht, warum nicht irgendein Glückspilz dich längst weggeschnappt hat.« Alice lachte auf. »Ich war zu sehr mit dem Aufbau von MerryMaid beschäftigt, um an eine Ehe zu denken«, erwiderte sie rasch.
    »Flieg ein bisschen weiter nach Westen.« Alice gehorchte. »Ich hab von deiner Farm gehört. Nicht schlecht für vier Jahre. Der Buschtelegraf funktioniert noch wie eh und je.«
    »Ich bin auch ganz zufrieden damit«, antwortete Alice, der es einen Heidenspaß machte, die große Maschine zu steuern.
    »Und es gibt wirklich noch keinen Anwärter?«
    »Nein.«
    »Kaum zu fassen. Glaubst du, ich könnte mir Chancen ausrechnen?«
    »Wenn du mir versprichst, dass ich für den Rest meines Lebens jeden Tag

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