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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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negativ und Sie verabreichen ihm RH positiv. Ihr hirnlosen Schwachköpfe, ihr werdet ihn umbringen!« Robert war außer sich vor Panik.
    »Mr. McIain, ich bin sicher, dass kein Fehler vorliegt«, erwiderte die Oberschwester bemüht ruhig. Doch er hatte sie verunsichert. Während Robert auf einen Stuhl sank, rief sie den Arzt an. Als dieser hereinkam, sprang Robert jedoch sofort wieder auf und begann von neuem zu erklären.
    Der Arzt klopfte ihm auf die Schulter. »Hören Sie, alter Junge. Sie hatten einen schweren Unfall und stehen noch unter Schock. Die Oberschwester hat Recht, wenn sie Sie zurück ins Bett schickt. Also seien Sie brav und legen Sie sich wieder hin.« Mit Nachdruck schob er Robert in Richtung Krankenzimmer. »Ich habe hier, anders als in vielen Provinzkrankenhäusern, eine gute Mannschaft. Vorhin hat die Schwester nach Ihrem Sohn gesehen. Wenn wir bedenken, dass wir ihm gerade die Milz flicken mussten und er einen Dreiviertelliter Blut verloren hat, geht es ihm prima. Sein Glück, dass man in seinem Alter noch widerstandsfähiger ist.« Er klopfte Robert auf die Schulter. Inzwischen standen Robert die Tränen in den Augen, und das Zimmer begann sich wieder zu drehen.
    »Aber er ist doch RH negativ. Sie wollen mich einfach nicht verstehen. Er kann unmöglich RH positiv sein.« Der Arzt konnte ihn gerade noch festhalten, als er das Bewusstsein verlor.
    Als Robert in seinem Krankenhausbett aufwachte, musste er sich übergeben. Er lehnte sich wieder in die Kissen zurück. Aus dem Nebel vor seinen Augen trat allmählich ein Gesicht hervor. Es war Alice. Sie hatte es nicht ertragen können, weiter untätig auf MerryMaid herumzusitzen und in Ungewissheit zu schweben, und war deshalb ins Krankenhaus gefahren.
    »Alles wird gut, Robert«, sagte sie leise. »Katie ist in ein paar Minuten hier. Sie ist gerade angekommen und sieht nach Stewart. Es geht ihm ausgezeichnet. Elizabeth ist auch bei ihm. Wie fühlst du dich?«
    Robert lächelte schwach und griff nach ihrer Hand. »Wir begegnen uns ständig in Krankenhäusern.«
    Alice drückte seine Hand und zog sie rasch zurück, als Katie mit tränenüberströmtem Gesicht hereingestürmt kam.
    »Wie konntest du so etwas tun? Warum hast du ihn ans Steuer gelassen?« Sie war von der langen Fahrt erschöpft und hatte sich in eine Panik hineingesteigert. Vor lauter Erleichterung machte sie nun ihrem Ärger Luft, während Alice unbemerkt aus dem Zimmer schlüpfte.
    Robert erbrach sich noch einmal, trank einen Schluck Wasser und sank dann wieder in die Kissen.
    Ein Taschentuch vor den Mund gepresst, flüchtete Katie sich rasch in eine andere Zimmerecke.
    »Ist die Sache mit dem Blut inzwischen geklärt?«, fragte Robert, der zu erschöpft war, um ihre Tiraden über sich ergehen zu lassen. Sein Schädel pochte.
    »Hast du mir überhaupt zugehört?«, zischte Katie wütend.
    »Bekommt er das richtige Blut?«, beharrte Robert.
    Katie sah ihn verdattert an. »Wovon redest du?«
    »Sie haben ihm RH positiv verabreicht. Ich habe es selbst ge
    sehen.« Mühsam richtete er sich im Bett auf.
    »Na und?«
    »Du bist RH negativ. Wir beide sind RH negativ. Das weißt du doch, Katie.«
    »Die Ärzte wissen schon, was sie tun. Und jetzt ruh dich aus«, erwiderte Katie rasch und wurde sichtlich versöhnlicher. »Tut mir Leid, dass ich dich so angebrüllt habe, Schatz, aber die Autofahrt war die Hölle, und ich habe mir solche Sorgen gemacht. Du kennst mich ja. Mit Krankheiten kann ich einfach nicht umgehen.« Während sie sprach, durchzuckte ein Blitz den Himmel, und ein Donnerschlag ertönte. »Sei froh, dass du hier bist. Für heute Nacht sind heftige Gewitter vorhergesagt.« Sie warf ihm eine Kusshand zu und ging hinaus.
    Robert lag im Bett, rieb sich die Augen und fragte sich, ob er im Begriff war, den Verstand zu verlieren. Eine Schwester entfernte die Bettschale und fragte ihn, ob er etwas essen oder trinken wolle.
    »Nein, aber könnten Sie mir sofort einen Gefallen tun?« Flehend sah er die Schwester an.
    »Wer könnte so einem Blick widerstehen, Mr. McIain«, gab sie neckisch zurück und zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Sehen Sie nach, was für ein Blut mein Sohn bekommt und welche Blutgruppe er hat.«
    Die Schwester verschwand und kehrte kurz darauf zurück. »AO RH positiv, und er hat AO RH positiv. Zufrieden?«, verkündete sie und strich seine Decke glatt.
    »Sind Sie auch wirklich absolut sicher?« Robert packte sie am Ärmel.
    Die Schwester nickte. »Gibt es da ein

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