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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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den Haufen mit der Bügelwäsche. »Warum lädst du nicht Jo Perry ein, damit es eine gerade Zahl wird?«, schlug sie mit einem herausfordernden Zwinkern vor. Alice hatte Jo und den Ausflug einige Male erwähnt, und Marigold fand, dass es ihr nicht schaden konnte, einen Verehrer zu haben.
    »Ist er denn in der Gegend?«, erkundigte sich Alice leichthin. Sie betrachtete ihre unberingten Finger – vor einer Weile hatte sie beschlossen, den Ehering abzulegen.
    »Ich bin sicher, dass er es möglich machen würde, wenn er zum Essen eingeladen wäre«, antwortete Marigold lachend.
    »Sei nicht albern. Er ist nur ein Freund, und ich fliege manchmal mit ihm«, erwiderte Alice, doch sie war einverstanden, ihn auf die Gästeliste zu setzen. Nach einigen Debatten und Gelächter, einigten sie sich auf zwanzig Gäste, von denen es zehn einrichten konnten, sodass sie zusammen mit den Kindern vierzehn Personen waren.
    Eine leichte Brise wehte den Staub über die Ebene, als Alice und Marigold am Abend der Party letzte Hand an das Essen legten. Köstlicher Duft schwebte durch das Haus. Bea, die früher gekommen war und Salat und frisches Obst mitgebracht hatte, machte sich in der Küche zu schaffen, während Ray und einige andere Gäste im Wohnzimmer unter dem wirbelnden Deckenventilator saßen. Weder Alice noch Bea erwähnten ihr Gespräch, um die schöne Stimmung nicht zu verderben.
    Fraser, der den ganzen Tag auf MerryMaid das Decken und die Besamung beaufsichtigt hatte, kam in die Küche. Er hatte sich in der Unterkunft der Schafscherer geduscht und rasiert und roch, was bei ihm selten geschah, nach Old-Spice-Rasierwasser. Nachdem er Bea begrüßt hatte, überschüttete er die beiden Mädchen mit Blumen, die er in einer der für das Besamungsprojekt bestimmten Kühlkammern versteckt hatte. Jubelnd vor Freude machten sich Alice und Marigold auf die Suche nach Vasen für die riesigen Sträuße, sodass sie Jos Ankunft gar nicht bemerkten.
    »Ist jemand zu Hause?«, rief er, klopfte höflich an die Fliegentür und tätschelte Alices zwei Hütehunde, die von ihrem Schlafplatz auf der Veranda hochgesprungen waren und sich nun schwanzwedelnd auf ihn stürzten. Die Tür flog auf, und Vicky und Ben stürmten heraus, gefolgt von Alice und Marigold, die hinter den Sträußen kaum zu sehen waren.
    »Er sagt, er hat sie ausgegrabt«, erklärte Ben, der ein ordentliches Hemd und Shorts trug. Seine unschuldigen braunen Augen leuchteten aus seinem kleinen Mondgesicht, und sein braunes Haar war frisch gewaschen.
    »Gegraben«, verbesserte Vicky, die in einem apfelgrünen, mit weißer Spitze abgesetzten Rüschenkleid herumsprang. In ihrem seidigen blonden Haar wehten zwei lange Bänder. »Bestimmt bist du Jo.«
    »Jo, komm rein«, begrüßte ihn Alice. »Vicky und Ben kennst du sicher noch.«
    »Hallo, ihr zwei«, sagte Jo schmunzelnd. Er reichte Alice und Marigold ein Geschenk. »Da ich nicht wusste, was ich euch mitbringen soll, dachte ich, ihr könntet es euch teilen.«
    Alice schenkte Jo ein hinreißendes Lächeln, drehte sich einmal um die eigene Achse und überlegte, wie sie das Geschenk entgegennehmen sollte, obwohl sie die Hände voller Blumen hatte. Dann brachen sie und Marigold wieder in Gelächter aus.
    »Vicky, nimm du die Geschenke, mein Schatz«, wies Alice sie an. Vicky gehorchte und ging voran ins Haus. Nachdem Alice die Blumen ins Wasser gestellt hatte, tat sie dasselbe mit Marigolds Strauß, und dann öffneten sie aufgeregt Jos Geschenke. Eines war eine große Pralinenschachtel, das andere eine Flasche Tia Maria. Als alle einander vorgestellt waren, plauderte man bald fröhlich miteinander.
    Das Abendessen verlief in angenehmer Stimmung. Trotz der glühenden Hitze draußen war es im Haus erstaunlich kühl. Alice und Marigold hatten ein schlichtes, aber köstliches Menü zubereitet, das aus kaltem, hauchdünn geschnittenem Lammbraten mit Beas hausgemachtem Essiggemüse, kalten Bratkartoffeln, Salat, frischen selbst gebackenen Brötchen und Butter bestand. Bea hatte einen knackigen grünen Salat mit duftenden Kräutern aus dem eigenen Garten beigesteuert. Nach langem Suchen war es Marigold gelungen, Spaghetti aufzutreiben, die sie mit Currypulver, Butter, schwarzen Oliven, Croutons und Speckwürfeln angerichtet hatte. Der Tisch war ansprechend dekoriert. Während Alice den Gästen ihre Plätze zeigte, entkorkte Fraser den Wein, und Marigold arrangierte rasch einige süß duftende Blüten in einer flachen Schale und stellte sie in

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