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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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die Mitte des Tisches.
    Alle griffen herzhaft zu, obwohl Jo und Fraser sich beim Anblick von Marigolds Spaghettigericht ein paar Frotzeleien über die ausländische Küche nicht verkneifen konnten. Zum Nachtisch gab es Schokoladenkuchen, der leider zerbrochen war, als Alice ihn aus der Form hatte stürzen wollen. Um ihn noch zu retten, hatten die beiden jungen Frauen ihn mit Schokoglasur überschüttet und ihn mit windschiefen weißen Zuckergussbuchstaben mit der Aufschrift »Willkommen zu Hause, Marigold« geschmückt. Anschließend hatten sie ihr Werk im Kühlschrank gelagert, damit es bis zum Abend nicht zerschmolz. Nachdem der Hauptgang verspeist war, stellte Alice den Kuchen vor Marigold hin. Alle feuerten sie an, als sie darauf bestand, Marigold müsse eine Rede halten. Und nachdem sie aufgestanden war und gesagt hatte, wie sehr sie sich über ihre Rückkehr freue, jubelten die Gäste. Der Kuchen war köstlich kalt und wurde im Nu verschlungen. Während sich die Gäste an der zweiten Portion gütlich taten, füllte Fraser die Gläser nach.
    »Ich möchte euch etwas sagen«, begann er, und seine Ohren liefen rot an.
    Alle verstummten und legten erwartungsvoll die Gabeln weg. Den ganzen Abend lag bereits eine Stimmung in der Luft, die darauf hinwies, dass etwas passieren würde.
    »Ich bin nicht sehr gut in diesen Dingen, aber es gibt hier eine Frau, die … äh … die ich schon seit langer Zeit liebe.« Alice warf einen Blick auf Marigold, die heftig errötete und plötzlich voll und ganz damit beschäftigt war, die Schokolade von Bens Fingern zu wischen. »Offen gestanden ist das so, seit ich sie das erste Mal gesehen habe. Ich finde, sie ist der mutigste, wundervollste und offenste Mensch, den ich kenne, und bis jetzt habe ich mich nicht getraut, ihr diese Frage zu stellen.«
    Er trank einen Schluck Wein und befürchtete, sich zu verhaspeln. Ein Glas klirrte.
    »Heute Abend habe ich beschlossen, diesen Schritt zu wagen, bevor es zu spät ist.«
    »Also raus mit der Sprache«, forderte Alice ihn auf.
    Fraser hob sein Glas. »Wir Männer aus dem Busch brauchen zwar manchmal etwas Zeit, aber ich frage dich, Marigold, ob du mir die Ehre erweisen willst, meine Frau zu werden?«
    Mit einem Freudenschrei sprang Marigold auf, lief um den Tisch herum und fiel Fraser um den Hals.
    »Oh, Fraser, ich hatte schon Angst, du tust es nie. Deshalb bin ich doch zurückgekommen, du Dummerchen, doch du hast immer nur Andeutungen gemacht.« Alle lachten und applaudierten.
    »Wie ich schon sagte, brauchen wir Männer aus dem Busch manchmal ein bisschen Zeit«, wiederholte Fraser und drückte Marigold an sich. Dann fischte er eine kleine Schachtel aus der Tasche, öffnete sie und nahm einen Opalring mit rot und grün funkelnden winzigen Diamanten heraus, den er Marigold an den Ringfinger der linken Hand steckte. Marigold kümmerte es nicht, dass er viel zu groß war. Die Frauen seufzten bewundernd auf.
    »Er ist wunderschön!«, rief sie aus und küsste Fraser schüchtern, während die anderen wieder klatschten und jubelten. Einer schlug einen Toast vor, und dann tranken die Gäste auf das glückliche Paar.
    Alice lehnte sich zurück. Sie freute sich so für Marigold und auch darüber, dass Fraser endlich den Mut gefasst hatte. Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war und alle gratuliert hatten, umarmte sie Marigold.
    »Ich weiß nicht, warum du nicht schon längst dahinter gekommen bist, wie sehr ich für ihn schwärme, vor allem seit der Sache mit den kleinen Lämmern«, begeisterte sich Marigold. »Aber wenn ich angefangen hätte, über meine Gefühle für Fraser zu sprechen, hätte ich nicht mehr aufhören können, und er hat hartnäckig geschwiegen. Ich wollte nicht, dass du glaubst, ich vernachlässige meine Arbeit.«
    »Ich finde es wunderbar«, erwiderte Alice.
    Ben wandte Marigold sein mit Schokolade verschmiertes Gesicht zu. »Heißt das, dass du auch Babys kriegst?«
    »Aber noch nicht gleich«, antwortete Marigold, deren Wangen vor Verlegenheit glühten. »Ach, du meine Güte, ihr beide gehört längst ins Bett.«
    »Keine Sorge, ich lege die Ungeheuer schlafen«, sagte Alice. »Du genießt währenddessen das Rampenlicht.« Sie scheuchte die müden Kinder, die sich kaum widersetzten, nach oben.
    Um halb zwölf waren alle bis auf Fraser und Jo gegangen. Zu viert saßen sie auf der gemütlichen Veranda in der Dunkelheit, tranken Tia Maria und wurden immer fröhlicher. Schließlich erhob sich Fraser auf leicht unsicheren

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