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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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schrie sie so laut sie konnte, um ihrer aufgestauten Angst Luft zu machen. Gefolgt von Ben, der Matty immer noch umklammert hielt, rannte sie aus dem Haus auf das Auto zu. Sie sah, dass ihre Mutter nervös das Lenkrad umfasste. Auf dem Rücksitz konnte sie den kleinen Timmy erkennen. Nun würde alles gut werden.
    Plötzlich brach ein riesiger brennender Ast von einem Eukalyptusbaum ab und fiel auf das Auto. Ohne nachzudenken und den Mund zu einem Schreckensschrei aufgerissen, stürmte Alice auf das Auto zu und wies mit weit ausgestreckten Armen auf den lodernden Ast. Den Regen aus Funken und brennenden Holzstückchen, der sich über sie ergoss, nahm sie überhaupt nicht wahr. Als sie noch einen Schrei ausstieß, riss ihre Mutter hastig das Steuer herum – aber zu spät. Wegen der hohen Geschwindigkeit geriet das Heck des Wagens ins Schleudern, und der brennende Ast landete mit voller Wucht auf der Motorhaube. Die Hitzewelle ließ Alice mitten im Lauf innehalten. Als sie auf die Wagentür zulief, erkannte sie durch Rauch und Flammen, dass ihre Mutter heftig mit den Armen ruderte, und sie hörte sie schreien:
    »Bleib zurück, Alice! Bleib zurück!«
    Alices Schreckensrufe gingen in dem Tosen der Flammen unter. Hilflos und ungläubig beobachtete sie, wie ihre Mutter vergeblich versuchte, die Wagentür zu öffnen. Dann zog sie, in dem verzweifelten Versuch, den kleinen Jungen mit ihrem Körper zu schützen, Timmy an sich. Ein Zweig hatte sich mit der Tür verkeilt, sodass sie sich nicht aufdrücken ließ.
    Und Alice konnte wegen der sengenden Hitze nicht an den Wagen heran.
    Alice beobachtete, dass ihre Mutter sich duckte, als das Auto Feuer fing, und musste starr vor Schrecken mit ansehen, wie Wagen, Mutter und kleiner Bruder von einer Flammenwand verschlungen wurden.
    Ben, der immer noch Matty umklammert hielt, rannte an Alice vorbei und auf das brennende Fahrzeug zu. Seine schrillen Schreie holten sie in die Wirklichkeit zurück. Ben würde bei lebendigem Leib verbrennen. Alice nahm all ihre Kraft zusammen, stürzte ihrem Bruder nach und griff nach seinem Arm und seinem Haar, um ihn aufzuhalten. Nur ein kurzes Stück von dem brennenden Auto entfernt, gelang es ihr, den um sich schlagenden Jungen mitsamt seinem Welpen zu Boden zu werfen. Er sträubte sich immer noch, als sie sich auf ihn warf und ihn festhielt, bis er jeden Widerstand aufgab. Dann nahm sie ihren wimmernden Bruder in die Arme und wiegte ihn, von herzzerreißenden Schluchzern geschüttelt, hin und her.
    Hitze und Qualm nahmen immer mehr zu, und inzwischen drohten auch sie von den Flammen erfasst zu werden. Alice, die erkannte, dass ihrer beider Überleben nun allein von ihr abhing, zog Ben auf die Füße. Entsetzt stellte sie fest, dass der brennende Ast dem Feuer eine Brücke über den Graben geschlagen hatte und der Brand nun über das Gras der Koppeln in Richtung Haus vorrückte. Inzwischen wütete das Feuer schon so lange, dass es den Höhepunkt seiner Hitzeentwicklung erreicht hatte, und verschlang alles, was sich ihm in den Weg stellte. Flammen züngelten im dürren Gras und die Stämme der umliegenden Bäume empor, sprangen von Wipfel zu Wipfel und steuerten auf die Feuersperre zu, wo sie den Kindern den Weg abzuschneiden drohten.
    »Zurück zum Haus! Wir müssen zurück zum Haus!« So tief geduckt wie möglich und Matty in den Armen, schob Alice Ben auf das Haus zu. Umweht von Funken und Glutstückchen, die ihnen die Beinhaare versengten, um sie herum auf den Boden prasselten und unter das Haus geweht wurden, hasteten sie weiter.
    Nachdem Alice den zitternden Ben ins Haus geschoben hatte, schloss sie die Tür und lehnte sich an das dicke stabile Türblatt. Vor Anstrengung keuchend, versuchte sie ihr eigenes Beben zu unterdrücken, während sie fieberhaft überlegte, was sie nun tun sollte. Sie ließ Matty los, wischte sich mit der Hand über das rußverschmierte Gesicht und machte einen Schritt vorwärts. Doch das Schloss der Vordertür funktionierte schon seit Jahren nicht mehr richtig. Ein plötzlicher Windstoß riss die Tür auf, sodass ihr eine dichte Wolke aus Dunst, Rauch und Asche entgegenschlug, die sie zornig umwehte und drohte, ins Haus einzudringen.
    »Ben! Hilf mir!«, kreischte Alice. Gemeinsam warfen sie sich gegen die Tür und drückten sie zu. Dann schleppte Alice einen Lehnsessel hinüber und klemmte ihn unter den Türknauf. Das war zwar nur eine vorübergehende Lösung, aber mehr konnte sie im Moment nicht tun.
    »Du musst es

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