Weites Land der Träume
Eile«, murmelte Katie.
Robert errötete. »Katie, es tut mir wirklich Leid. Das alles ist ein furchtbarer Fehler. Ich wollte nicht, dass es so weit kommt.«
Als Katie sich aufsetzte, fiel ihr das lange goldene Haar verführerisch über die festen Brüste. »Ich bin dir nicht böse, Robbo.« Herausfordernd sah sie ihn an und streckte die Hand aus.
Robert ließ sich schwer aufs Bett fallen und wusste nicht, wie er beginnen sollte. »Katie, pass auf, ich …« Er hielt inne.
So ein schwieriges Gespräch konnte er nicht halb bekleidet führen. »Wo ist meine Hose?«
»Du wolltest sie unbedingt unter dem Teppich verstecken«, neckte Katie kichernd. »Du sagtest, so würde sie nicht knittern.« Robert wurde ganz heiß vor Verlegenheit. Als er zu Boden blickte, bemerkte er, dass die Hose unter einer Kante des Teppichs hervorlugte. Aber Katie war zu schnell für ihn. Sie kniete sich aufs Bett, packte Robert und zog ihn zurück.
»Du warst einfach phantastisch, Robbo. Ich wusste gar nicht, dass es so schön sein kann.«
Robert stöhnte auf. Mit Nachdruck schob er Katies Arme weg und rettete seine Hose. Nachdem er, peinlich berührt, hineingeschlüpft war und den Reißverschluss zugezogen hatte, drehte er sich zu Katie um, die immer noch splitternackt auf dem Bett lag.
»Katie«, begann er und sah ihr ernst ins Gesicht. »Ich wollte wirklich nicht, dass es so weit kommt, und ich fühle mich ziemlich miserabel. Du hast mir Freundschaft angeboten, und ich tue dir so etwas an. Das hätte nie passieren dürfen. Was werden Sophies Tante und Onkel von mir denken? Und ihr Cousin? Oh, Gott.« Er sank aufs Bett und schlug die Hände vors Gesicht.
»Alles ist in Ordnung. Johnny wird keine Schwierigkeiten machen, denn Tante Jemma würde ihm den Kopf abreißen, wenn sie rauskriegte, dass er sich mit Jane verdrückt hat, anstatt auf uns aufzupassen. Außerdem braucht er es ja nicht zu erfahren. Wir verschwinden einfach, bevor er aufwacht. Er schläft wie ein Toter«, erwiderte Katie beschwichtigend und streichelte Roberts Nacken. »Sophie wird auch den Mund halten.« Ihr Tonfall wurde eindringlich. »Es war so bestimmt, verstehst du das nicht, Robbo-Liebling?«
Robert fuhr zurück und warf Katie ihr Kleid zu.
»Zieh dich an«, befahl er mit leiser Stimme. »Und jetzt hör mir mal gut zu, Katie. Was mich betrifft, war es ein schrecklicher Fehler, der nie hätte passieren dürfen. Ich wollte dich nicht ausnutzen.« Katie schmollte. Sie schlüpfte geschmeidig aus dem Bett, griff aufreizend nach einem Handtuch und schlang es sich um. Allmählich bekam sie es mit der Angst zu tun. Sie hatten doch das ganze Wochenende zusammen verbringen wollen. »Du weißt, dass es für mich nur eine Frau gibt, und das ist Alice«, fuhr Robert fort. »Du warst so gut und verständnisvoll zu mir. Ich hätte mich nicht sinnlos betrinken dürfen. Ich weiß nicht, wie ich mich je bei dir entschuldigen soll. Ich würde es verstehen, wenn du nie wieder ein Wort mit mir sprichst.«
Katies Augen blitzten gefährlich. »So etwas hätte ich dir nie zugetraut«, rief sie zornig aus. »Du hast mich einfach benutzt. Und jetzt willst du dich aus dem Staub machen?«
Wenn es möglich gewesen wäre, wäre Robert noch heftiger errötet. »Du weißt, dass es nicht so ist, Katie«, stammelte er und überlegte fieberhaft, wie er dieser Situation wohl entrinnen könnte. »Du bist ein hübsches, reizendes Mädchen. Nie würde ich dich so behandeln. Ich habe Mist gebaut. Bitte verzeih mir.«
»Begleitest du mich trotzdem noch zum Ball?«, fragte Katie leise.
»Natürlich, wenn du das möchtest«, erwiderte Robert steif.
Katies Gefühle überschlugen sich. Sie hatte verloren, und sah nur einen Ausweg. Ganz die geübte Schauspielerin, setzte sie ein zittriges Lächeln auf.
»Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Robbo. Es ist wirklich kein Problem. Schließlich war es nicht mein erstes Mal. Am besten vergessen wir das Ganze einfach.« Mit weit aufgerissenen Augen lachte sie leise auf. »Du warst wundervoll. Ich hoffe nur, dass du dein Herz nicht einer Frau geschenkt hast, die nur darauf herumtrampeln wird.« Sie trat auf Robert zu und strich ihm leicht mit den Fingern über die Wange. Dann wechselte sie abrupt das Thema. »Ich ziehe mich rasch an, und dann können wir ja in den Lunapark gehen und uns amüsieren.«
»Unter diesen Umständen halte ich es für das Beste, wenn ich nach Hause fahre«, antwortete Robert rasch.
Katies Miene verfinsterte sich.
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