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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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kam.
    »Irgendein Verwandter ist gestorben, und sie mussten sofort zur Beerdigung«, erklärte Sophie. »Wenn sie nicht hingingen, würde vermutlich eine Familienfehde ausbrechen. Tante Jemma ist es gar nicht recht, dass Robert hier übernachtet, obwohl ich ihr versichert habe, dass wir auch allein zurechtkommen.« Sie verzog das Gesicht. »Es wäre sicher spitze geworden, aber du kennst sie ja. Sie ist überzeugt davon, dass wir schwanger werden, wenn wir nur einem Jungen die Hand schütteln. Und deshalb hat Onkel Matt darauf bestanden, dass Johnny kommt und den Anstandswauwau spielt. Außerdem müssen wir um halb zehn zu Hause sein.« Johnny war Sophies zweiundzwanzigjähriger Cousin, der in puncto Mädchen eine sehr altmodische Haltung vertrat. Nur bei Jane machte er eine Ausnahme, denn er schwärmte schon seit sechs Monaten für sie und hatte sie schon zwei Mal fast gefragt, ob sie mit ihm ausgehen würde. Katie flehte, dass Jane auch dabei sein würde.
    Die Party fand in Cremorne, unweit von Mosman, statt. Robert wusste, dass er zu viel trank, doch wenigstens lachte Katie, und der dumpfe Schmerz, der inzwischen sein ständiger Begleiter war, war zumindest vorübergehend betäubt. Außerdem hatte Robert sich fest vorgenommen, Alice während des Wochenendes nicht zu erwähnen. Gegen halb elf schlug jemand vor, gemeinsam zum Balmoral Beach zu fahren. Katie fing Sophie auf der Toilette ab.
    »Meinst du, Johnny wird es es uns erlauben?«, flüsterte sie.
    Sophies Augen funkelten spitzbübisch. »Hast du ihn gesehen? Seit Monaten schon ist er hin und weg von Jane, und ich habe beobachtet, wie die beiden sich in der Küche geküsst haben. Bestimmt möchte er auch mit. Wollen wir wetten, dass ich es schaffe, unsere Ausgangssperre hinauszuschieben?« Sophie behielt Recht. Johnny legte Jane den Arm um die Taille und erklärte sich einverstanden, bis elf zu bleiben. Die meisten Gäste waren in Roberts Alter und mit dem Auto da. Also zwängten sich alle johlend in die verschiedenen Fahrzeuge und rasten zum Strand. Jemand zündete ein Lagerfeuer an, und dann gaben die Anwesenden, gestärkt vom Alkohol und ziemlich falsch, verschiedene beliebte australische Volkslieder zum Besten. Roberts Stimme war die lauteste.
    Trotz des lodernden Feuers und des Weins fror Katie bald. Das geliehene Kleid war zwar warm genug für geschlossene Räume, genügte aber nicht, um die beißende Nachtluft im Juni abzuhalten. Der Wind pfiff um ihr kaum verhülltes Hinterteil und wehte ihr den Sand gegen die nackten Beine. Der Abend hatte erstaunlich gut angefangen, und bis zum Aufbruch zum Strand hatte sie sich wunderbar amüsiert. Zu ihrer Überraschung hatte sie auch nicht die Seelentrösterin spielen müssen, denn Robert hatte Alice seit seiner Ankunft kein einziges Mal erwähnt. Im Laufe des Abend hatte er ihr immer wieder Komplimente über ihr Kleid gemacht und eng mit ihr getanzt, was sie unglaublich erregt hatte. Auf Außenstehende musste es wirken, als seien sie beide ein Paar. Dennoch spürte Katie die unsichtbare Mauer, mit der er sie auf Abstand hielt. Inzwischen war Robert sturzbetrunken, und sie fürchtete schon, ihr Plan, sich von der schwesterlichen Beraterin in eine leidenschaftliche Liebhaberin zu verwandeln, könnte kläglich scheitern. Die Arme wegen des Windes vor der Brust verschränkt, stand sie da, während der Minirock um ihre Schenkel flatterte. Sie wünschte, sie wären zurück zum Haus von Sophies Tante und Onkel gefahren, anstatt die anderen zum Strand zu begleiten. Robert taumelte auf sie zu, nahm mit einem betrunkenen Grinsen noch einen Schluck aus seiner Flasche und schlang ihr den Arm um die Schulter. Als er sie berührte, wurde das sehnsüchtige Pochen zwischen ihren Beinen stärker. Obwohl er alkoholisiert war, fand sie ihn unbeschreiblich attraktiv. Sophie war mit dem jungen Mann beschäftigt, der sie zum Strand gefahren hatte. Von Johnny und Jane war nichts zu sehen.
    »Du hast tolle Beine«, lallte Robert, der offenbar gar nicht bemerkte, wie sehr Katie fror.
    »Können wir gehen, Robert? Mir ist kalt.« Zitternd schmiegte sie sich an Robert und war ausnahmsweise bereit, freiwillig nach Hause zu fahren.
    »Gehen? Die Nacht ist doch noch jung. Komm, ich wärme dich.« Wild umherrudernd legte Robert ihr einen Arm um die Taille und zog sie an sich. Dabei verlor er das Gleichgewicht, sodass sie zusammen in den Sand fielen. Katies Kleid wurde hochgeschoben, und ihr knappes schwarzes Höschen kam in Sicht, was ihr

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