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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Abschluß finden.    
     
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    Ein Haus! Josie hatte ein gottverdammtes Haus gekauft! Und noch dazu von seinem Geld! Ohne ihn zu fragen! Fünfundfünfzig Pfund zum Fenster herausgeworfen. Sie hatte sich wie eine brütende Henne in Palmerston niedergelassen. Dieses verflixte Luder wurde wohl inzwischen übermütig? Eine Ehefrau war nichts weiter als ein Klotz am Bein. Und nun war Josie ihm nicht nur eine Last, sondern sie hatte auch all seine Pläne zum Scheitern gebracht. Ihn um Monate zurückgeworfen. Und was war mit Sibell? In seinem Ärger richtete er seine Wut auch gegen sie. Sie würde eben warten müssen… auf der Farm bleiben, bis er mit seinen Gedanken ins reine gekommen war. Für ihn standen die Wolfram-Minen an erster Stelle, und deshalb mußte er unbedingt zuerst Bargeld auftreiben. Wenn er Vorsicht walten ließ, konnte er das in absehbarer Zeit von Katherine aus erreichen. Demnächst mußte die monatliche Goldlieferung auf den Weg gebracht werden, aber da die Bücher sauber geführt waren, konnte er dieses Geld nicht anrühren. Dann eben nächstes Mal… Logan kam zu dem Entschluß, hier und da ein paar Unzen für sich abzuzweigen. Warum auch nicht? Percy Gilbert saß im gemachten Nest, räkelte sich im Wohlstand, während er hier schuftete und ackerte wie ein Schwarzer. Wenn ihm Josie nicht über den Weg gelaufen wäre, hätte er immer noch seine angenehme Stellung als Landvermesser und dazu die Beförderung, die damals ins Haus stand. Die nächste Postlieferung brachte keine Antwort von Josie. Welches Spiel mochte sie jetzt wohl im Sinn haben? Er würde ihr noch einmal schreiben und sie anweisen, das Haus zu verkaufen, ihr mitteilen, daß er mit ihrer voreiligen Handlungsweise nicht einverstanden war und daß die Entscheidung, wo er lebte, nicht ihr anstand. Kaufte sie einfach ein Haus! Er wußte nicht, was schlimmer war – daß sie auf seinen Wunsch, sich scheiden zu lassen, nicht reagierte, oder daß sie ein Haus gekauft hatte. So mußte es gewesen sein! Schlagartig traf ihn die Erkenntnis: nachdem sie seinen Brief erhalten hatte, war sie geradewegs losmarschiert und hatte das Haus gekauft. Um etwas in der Hand zu haben. Um sich abzusichern. Oder war es gar Rache? Wie auch immer, er nahm sich vor, dafür zu sorgen, daß sie damit nicht durchkommen würde. Wenn er das nächste Mal nach Palmerston kam, würde er ihr das Haus, auch gegen ihren Willen, über ihren Kopf hinweg verkaufen. Und das, noch ehe sie wußte, wie ihr geschah.    
     
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    Clem Starkey, der Geschäftsführer der Arkadia-Minen, erklärte sich bereit, Logan und den jungen Constable Ralph Jackson mit den beiden Goldlieferungen nach Idle Creek zu begleiten. Logan gefiel dies, denn so brauchte er nicht auf Verstärkung zu warten und die Verzögerung in Kauf zu nehmen, die damit verbunden war. Um kein Aufsehen zu erregen, ließen sie Pine Creek links liegen. Auf dem Rückweg konnten sie immer noch dort einkehren. Den ganzen Tag legten sie ein forsches Tempo vor, und als die Dämmerung anbrach, schlugen sie ihr Lager ein Stück abseits des Wegs auf. Der Constable hielt Wache, während Clem Starkey und Logan ihre Mahlzeit aus gepökeltem Rinderfleisch und Fladenbrot auspackten, die sie mit Bier hinunterspülen wollten. »Wir hätten ein Feuer anzünden sollen«, sagte Logan. »Der Rauch würde die Fliegen und Mücken in Schach halten.« »Ja, und allen anderen verkünden, wo wir uns aufhalten«, entgegnete Starkey. Doch irgend jemand hatte es ohnehin schon herausgefunden. Logan konnte nicht einmal sagen, aus welcher Richtung die Männer kamen, so schnell lief alles ab. Der Constable war von einem seiner Kontrollgänge durchs Gelände gerade zum Lagerplatz zurückgekommen, um sich eine Flasche Bier zu holen, als sie den Ruf hörten. »Stehenbleiben! Hände hoch!« Logan erstarrte, und Starkey sprang auf. Dann sah Logan, wie Ralph sein Gewehr hochriß und in schneller Folge feuerte. Er warf sich zu Boden, um keine Kugel abzubekommen. Doch schon stieß der Constable einen Schrei aus und sank tödlich getroffen zu Boden. »Hoch mit euch, ihr Halunken!« rief ihnen eine krächzende Stimme zu. Nachdem Logan sich aufgerichtet hatte, sah er sich zwei Männern gegenüber, die sich Tücher vors Gesicht gebunden und ihre abgetragenen Hüte tief in die Stirn gezogen hatten, daß nur ein Schlitz für ihre Augen frei blieb. »Rückt das Gold raus«, befahl einer der Räuber. Als Starkey zu den Paketen stolperte, stammelte Logan: »Ihr

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