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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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habt ihn umgebracht!« Zitternd blickte er auf Ralph, der ausgestreckt auf dem Boden lag. Sein Kopf war zurückgesunken, den Mund hatte er weit aufgerissen, und in seiner Brust klaffte ein blutrotes Loch. »Halt's Maul, oder du bist als nächster dran«, fuhr ihn der Räuber an und richtete seine schwere Flinte auf Logans Schulter. Der andere folgte mit angelegtem Gewehr Starkey, und als dieser die Ledertaschen geholt hatte, riß er sie ihm aus der Hand. »Jetzt zurück mit euch«, sagte der erste. »Setzt euch neben den Bullen.« »Ihr wollt uns doch nicht etwa auch erschießen?« protestierte Starkey. Logan war froh, daß sein Kollege das Verhandeln übernommen hatte, denn sein Mund war so trocken, daß er keinen Ton herausbrachte. »Sie haben das Gold doch bekommen, Mister«, bettelte Starkey. »Und wir geben Ihnen auch unsere Waffen.« »Was Sie nicht sagen!« höhnte der Räuber. Sein Freund hatte schon begonnen, ihre Waffen und Lebensmittel einzusammeln. »Und jetzt eure Stiefel. Schiebt sie uns rüber. Ihr seht nicht gerade verhungert aus. Ein anständiger Spaziergang wird euch gut tun.« Er lachte, als Logan und Starkey hastig ihre Stiefel aufschnürten. »Nimm ihnen auch die Wassersäcke ab«, rief er seinem Freund zu. Später sagte Logan aus, daß er ihn damals nicht mit Namen angesprochen hatte. Ohnehin hatte der zweite Mann kein Wort gesagt, womöglich weil man ihn an seinem Akzent hätte erkennen können. Der Sprecher hingegen unterschied sich in Stimme und Aussprache in nichts von Tausenden seiner Landsleute. Das Gold kümmerte Logan nicht; dazu war er viel zu sehr vom Tod des jungen Constable mitgenommen. Dennoch betrachtete er ihre Angreifer sorgfältig, um später eine möglichst genaue Beschreibung abgeben zu können. Die beiden schlanken, etwa vierzigjährigen Männer trugen einen dichten Bart, Hosen aus Moleskin, feste Schnürschuhe und karierte Hemden. Der Stumme hatte außerdem wie viele der Viehtreiber eine Weste aus Kuhhaut übergezogen. Diese war jedoch zusätzlich mit Messingknöpfen, angelaufenen Messingknöpfen, ausgestattet. Das mußte er sich merken. »Tut mir leid, das mit dem Bullen«, meinte der Sprecher, »aber das war reine Selbstverteidigung. Dummes Kerlchen. Diese grünen Jungs dürfte man nicht frei in der Landschaft herumlaufen lassen. Ich habe ihn im Visier, und er muß unbedingt den Helden spielen.« Er seufzte. »Aber der lernt es nie mehr.« Logan hörte, wie der Mann die Pferde losband, und endlich fand auch er seine Stimme wieder. »Um Himmels willen, lassen Sie uns die Pferde.« »Das geht leider nicht, Kumpel«, sagte der Räuber. Mit einem Pfiff rief er ihre eigenen Pferde herbei. Als sie in Sicht kamen, versuchte es Logan noch einmal. »Sie können uns doch nicht ohne Wasser und Pferde hier zurücklassen! Wir sterben in der Hitze.« Nachdem der andere Stiefel, Lebensmittel, Wasser und schließlich das Gold auf seinem Pferd verstaut hatte, saß er auf. Die drei Ersatzpferde führte er hinter sich her. »Vielleicht wäre es freundlicher, wir würden euch gleich erschießen«, stimmte er Logan zu. Mit angelegter Waffe zog er sich zurück. Sie wurden vom Busch verschluckt, und dann hörte Logan das Hufgetrappel der fünf Pferde, das immer leiser wurde. »Welche Richtung haben sie wohl eingeschlagen?« fragte er Starkey. »Was spielt das für eine Rolle?« entgegnete dieser. »Der arme Ralph! Er war ein so netter Bursche. Es ist ein Jammer!« Sie begruben den Constable und schlugen eine Schneise in den Busch, um die Stelle zu markieren. Als sie fertig waren, ließ Starkey sich erschöpft zu Boden sinken. »Jetzt könnte ich eine Runde Schlaf vertragen.« »Kommt nicht in Frage«, erwiderte Logan. »Wir haben nur eine Chance, wenn wir nachts marschieren.« »Aber wir schneiden uns die Füße blutig.« »Besser, als durch die Hitze zu laufen«, erklärte Logan unbeeindruckt. »Den Fehler habe ich nämlich früher mal gemacht. Aber damals kannte ich mich noch nicht aus, und es kam mir einfach nicht in den Sinn, daß man auch nachts marschieren kann.« Und dann fügte er wütend hinzu: »Diese verdammten Frauen!« »Wie kommen Sie denn jetzt auf Frauen?« »Normalerweise nehme ich auf unsere Lieferungen einen Schwarzen mit, und zwar diesen Spurenleser Jaljurra. Aber ich habe ihn gehen lassen, weil er auf dem Weg einer meiner Bekannten ein Geschenk vorbei bringen sollte. Wenn er jetzt hier wäre, könnten wir bequem auf unserem Hintern sitzen und warten, bis er Hilfe geholt

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