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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Glücksritter genannt hatte, ein Mann, der stets seinen eigenen Vorteil im Auge hatte… Sibell würde ihn niemals halten können. Sie war zu weich und kalt wie ein Fisch. Immer hatte sie betont, wie gern sie Charlotte hatte, aber sie hatte beim Begräbnis keine Träne vergossen, weder für Charlotte noch für Cliff. Sie war einfach nur hölzern herumgestanden… Bei Gott, Logan war wirklich ein gutaussehender Mann, und solche Männer konnte man zähmen, wenn man die richtigen Lockmittel besaß. Und wer hier etwas besaß, hatte Maudie bereits klargemacht. Dieser Syd und seine Kumpane ritten davon. Maudie gab Bygolly ein Zeichen. »Nimm dein Pferd und folge ihnen. Aber halte Abstand. Finde raus, ob sie wirklich auf der Jagd nach Buschräubern sind.« »Wird gemacht, Missus«, antwortete er grinsend.    
     
    * * *
     
    Rory entdeckte ihn zuerst, als er das offene Gelände überquerte. Der Boden war wegen eines kürzlichen Buschfeuers schwarz verkohlt. »Der Sache geh' ich nach«, sagte er zu Buster und zügelte sein Pferd. »Was macht ein Weißer hier draußen ohne Pferd?« »Komisch«, stimmte Buster zu, und sie näherten sich der Gestalt. »Es ist ein Schwarzer«, verkündete Buster, aber Rory gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte los. »Schau mal, was er anhat!« Zuerst verstand Buster ihn nicht, aber er folgte Rory auf den Fersen. Dieser schwang sein Lasso und stellte sich auf die Steigbügel, damit er die Schlinge weit genug werfen konnte, um seine Beute zu treffen. »Bei Gott!« rief er. »Gut gemacht, Rory!« Das Lasso hatte den Schwarzen mitten im Lauf erwischt und zu Boden gerissen. Nun wand er sich wie ein gefesseltes Kalb im Staub. Als der Schwarze versuchte, aufzustehen, trat Rory ihm mit dem Stiefel ins Gesicht, und er stürzte wieder. Die beiden Männer sprangen vom Pferd und fesselten den Schwarzen. »Siehst du es jetzt?« fragte Rory. »Was?« »Erinnerst du dich nicht, was Conal erzählt hat? Er hat gesagt, der eine hätte eine Weste aus Kuhhaut angehabt. Und was haben wir hier?« »Von einem Nigger war nie die Rede.« »Aber auch nicht, daß es keiner war.« Rory betrachtete die reglose Gestalt am Boden. »Überleg mal, Buster. Sie haben erzählt, der zweite hätte nie den Mund aufgemacht. Und Bowles dachte, daß er Angst hat, seine Stimme könnte ihn verraten. Aber jetzt wissen wir's: der andere Halunke war ein Nigger; nämlich der da.« »Mein Gott, du könntest recht haben.« Busters Stimme zitterte vor Bewunderung. »Ich habe recht«, sagte Rory. »Was wollt ihr von mir?« rief Jimmy Moon. Sein Mund war blutverschmiert. »Siehst du?« Rory wäre fast vor Freude in die Luft gesprungen. »Deshalb hat er den Mund gehalten. Er hätte sich verraten. Bowles da draußen sucht nach einem Buschräuber, der Ausländer ist, aber wir haben das Rätsel gelöst.« Seiner Meinung nach hätte ihm kein Detektiv das Wasser reichen können. »Dich wollen wir«, antwortete Rory mit finsterer Stimme. »Dich und deinen Spießgesellen. Ihr habt meinen Bruder in der Nähe von Pine Creek erschossen. Doch bevor du baumelst, werden Buster und ich noch ein kleines Gespräch mit dir führen.« Jimmy stand taumelnd auf. »Ich bin Jaljurra. Sergeant Bowles kennt mich. Ich arbeite für ihn als Spurensucher.« »Das stimmt«, gab Rory zu. »Ich habe von dir gehört. Du kennst das Land und du weißt vom Gold. Also, wo steckt dein Komplize?« »Hab' keinen Komplizen«, antwortete Jimmy, wobei er sich erinnerte, daß man einem Weißen nicht widersprechen sollte. »Bringt mich zur Black Wattle Farm.« »Jetzt hör mir mal zu«, sagte Rory und beugte sich drohend über ihn. »Warum schließen wir nicht einen Handel ab? Wir wissen, daß du Ralph nicht erschossen hast. Der andere war's. Wenn du uns zu ihm und zu dem Gold führst, sorgen wir dafür, daß du mit einer leichten Strafe davonkommst.« Beim Reden zwinkerte er Buster zu. Er log, und Jimmy wußte das. »Ich weiß nichts über die Sache«, sagte Jimmy. Buster trat ihn in den Unterleib. »Lüg uns ja nicht noch mal an«, zischte er, als Jimmy zu Boden sank. »Wir haben nicht mehr viel Zeit, ehe die anderen kommen«, meinte Rory. »Wir müssen das Gold finden. Prügle es aus ihm raus!« Buster griff zur Peitsche. Er trat und schlug den Gefangenen, aber der redete nicht. »Ich glaube nicht, daß er was weiß«, sagte Buster schließlich. »Wahrscheinlich hat der andere, der Weiße, die Beute mitgenommen. Was soll ein Nigger auch mit Gold anfangen? Wir müssen den anderen

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