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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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finden.« »Den finden wir schon«, erwiderte Rory. »Der kann nicht weit sein. Aber zuerst müssen wir dieses Stück Dreck hier loswerden.« Er schoß in die Luft, und nachdem er eine Zeitlang gewartet hatte, schoß er noch einmal. Den Fuß hatte er auf den mit der Weste aus Kuhhaut bekleideten Schwarzen gestützt. Bald traf der Rest des Suchtrupps ein, und Rory zerrte Jimmy Moon hoch. Den kleinen Beutel riß er ihm vom Hals und warf ihn weg. »Nein!« schrie Jimmy und griff danach, aber Buster war schneller. »Was hast du denn da, du schwarzes Bürschchen? Ist das das Gold?« Er riß den Beutel auf und fand nur einen Stein, den er angewidert fortwarf. »Wer ist das?« fragte Syd. »Der Komplize«, antwortete Rory, wobei er das Wort auf der Zunge zergehen ließ. »Einer der Mörder.« »Ein Schwarzer?« Noch einmal erklärte Rory seine Theorie und zeigte dabei auf die Weste. Buster nickte begeistert. Jimmy lauschte ihren wütenden Stimmen, die über ihn hinwegbrausten wie Meeresbrandung. Er versuchte, sich Gehör zu verschaffen, aber sie versetzten ihm nur Fußtritte. So saß er verlassen da und umfaßte seinen Hals mit beiden Händen. Ohne seinen wertvollen Beutel fühlte er sich schutzlos und ausgeliefert. Er dachte an sein Pferd, und fragte sich, ob es wohl wußte, warum er nicht zurückkommen konnte, warum er vielleicht niemals wieder zurückkam. Währenddessen stritten sich die häßlichen weißen Männer und ließen dabei eine Rumflasche kreisen. »Wir können für den da eine Belohnung bekommen.« »Was für eine Belohnung? Für einen Nigger bekommen wir nichts.« »Wir müssen seinen Kumpanen schnappen. Mit diesem Mistkerl verschwenden wir nur unsere Zeit…« »Das Gold ist noch irgendwo hier draußen…« »Ich sage, hängen wir ihn auf und reiten wir weiter« »Mein Gott! Ohne mich; das wäre doch Wahnsinn. Ihr vergeßt wohl diesen Engländer, diesen Polizisten? Der macht uns fertig.« »Was soll das? Auf wessen Seite stehst du? Sie haben Rorys Bruder umgebracht…«    
     
    * * *
     
    Bygollys Pferd setzte über den Zaun vor dem Haus und galoppierte durch den Garten. Bygolly schrie aus vollem Halse nach Maudie. »Missus! Missus! Die Kerle haben Jimmy erwischt!« Maudie hinkte auf die Veranda. »Verdammt, du weckst ja das ganze Haus. Was ist los?« »Sie haben Jimmy. Sie haben ihn fertiggemacht. Draußen, hinter dem Teufelsplatz.« Zunächst verstand Maudie nicht, was er da redete. »Jimmy Moon die Schuld geben? Das können sie doch nicht. Er war doch überhaupt nicht in der Nähe von Pine Creek.« »Oh, Missus, kommen Sie schnell!« Unter Tränen flehte Bygolly sie an. »Hol mein Gewehr«, rief Maudie Netta zu, die es sofort herbeibrachte. »Führ dein Pferd näher heran, daß ich aufsteigen kann«, sagte sie zu Bygolly. Aber Netta versuchte, sie aufzuhalten. »Nein, Missus, nicht reiten. Sie sind verletzt.« »Halt den Mund und hilf mir«, schrie Maudie sie an, stieß ihre Krücke weg und hielt sich am Verandageländer fest. »Ganz ruhig.« Vorsichtig hob sie das geschiente Bein über den Sattel, ließ sich nieder und steckte den gesunden Fuß in den Steigbügel. Vor Anstrengung tat ihr die Schulter weh. Mit der freien Hand hielt sie sich am Zügel fest und saß nun sicher im Sattel. Aber wie sollte sie das Gewehr mitnehmen? Bygollys Pferd hatte keinen Halfter am Sattel. »Ach verdammt, dann lasse ich es hier!« sagte sie. »Öffnet das Tor.« Während sie zum Tor hinaus stob, rief sie Bygolly zu, er solle Casey suchen. »Trommle sie alle zusammen!« Es gelang ihr, sich festzuhalten, während das Pferd den Pfad entlangpreschte. Doch die Schmerzen in ihrem Bein waren entsetzlich. Also versuchte sie, sich abzulenken, indem sie über die Männer nachdachte. Solche Schwachköpfe. Denen wollte sie etwas erzählen! Wahrscheinlich war Jimmy ihnen auf dem Heimweg in die Arme gelaufen. Hatte sie Sibell nicht gesagt, daß er zurückkommen würde? Und dieser Suchtrupp – wenn die anderen auch solche Galgenvögel waren wie dieser Syd, hatte der arme Jimmy bestimmt nichts zu lachen. Diese Sorte Kerle hatten ihren Spaß daran, Schwarze zu prügeln; dann fühlten sie sich groß und stark. Denn ansonsten hatten sie nichts vorzuweisen. Das Pferd schien den Weg genau zu kennen. Es galoppierte den Pfad entlang, vorbei an den Akazien und auf das große Gebüsch zu, das während des Buschfeuers vor einigen Monaten abgebrannt war. Nur die zähen Eukalyptusbäume hatten der Hitze widerstanden. Aber wo steckte der

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