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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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zu, daß Sie hier herumsitzen und schmollen. Eigentlich warte ich schon die ganze Zeit darauf, daß ihr Damen – wenn man euch als solche bezeichnen kann – mir erzählt, was ihr in Palmerston vorhabt. Und das tut ihr besser so schnell wie möglich.« Verwundert sahen die beiden Frauen sich an, denn keine von ihnen kannte die Pläne der anderen. Maudie fand als erste die Sprache wieder. »Ich weiß nicht, wovon du redest.« »Das wirst du bald erfahren«, antwortete er. »Und was Sie angeht, Sibell, wenn Sie heute abend auch nur ein Wort mit diesem Conal sprechen, sind Sie dümmer, als ich gedacht habe.« Er riß Sibell so heftig den Stuhl weg, daß sie fast zu Boden gestürzt wäre. Die Auseinandersetzung hatte sie so aufgewühlt, daß sie anfing zu lachen wie ein trotziges Kind, was vielleicht auch daran lag, daß sie durch den plötzlichen Ruck an ihrem Stuhl erschrocken war. »Was ist so lustig?« wollte Zack wissen. »Alles, einfach alles.« »Geh schon mal nach unten«, sagte er zu Maudie und rief Netta herbei, damit diese ihr die Stufen hinunter half. Nachdem die Tür knallend ins Schloß gefallen war, reichte er Sibell den Mantel. »Kommen Sie schon, je eher wir dort sind, desto früher können wir auch wieder nach Hause gehen. Ich hatte gehofft, daß wir, wenn wir erst einmal in Palmerston sind und es Ihnen wieder besser geht, über meinen Antrag sprechen können. Doch Sie sind mir aus dem Weg gegangen. Also betrachten wir die Angelegenheit als erledigt.« »Das ist wohl das beste«, erwiderte sie schnippisch. »Außerdem bin ich Ihnen keine Rechenschaft schuldig.« »Das glauben Sie«, warnte er sie. »Dieser Conal hat mir schon von Anfang an nicht gefallen, und inzwischen mag ich ihn noch weniger. Falls er auf dem Ball ist und Sie auf seine Gesellschaft Wert legen, Sibell, tun Sie, was Sie wollen. Aber sorgen Sie dafür, daß er mir nicht zu nahe kommt. Mit dieser Sorte Mensch will ich nichts zu tun haben.« »Sie kennen ihn doch überhaupt nicht«, widersprach sie. Logan war ihr gleichgültig, aber sie wollte sich nicht von Zack herumkommandieren lassen. Daß Logan sie versetzt hatte, war schon schlimm genug, und eine Gardinenpredigt von Zack hatte ihr gerade noch gefehlt. »Ich lege keinen Wert darauf, ihn kennen zu lernen«, sagte er. »Aber ich glaube, Sie sollten mir noch etwas erzählen, wenn wir wieder zu Hause sind.« Sie vermutete, daß er schon von den Minen gehört hatte. Also war er ihr zuvorgekommen, obwohl sie ihm lieber selbst davon hatte erzählen wollen. Sie hatte vorgehabt, ihn zu überraschen. Würde er ihr jetzt glauben? Sie wechselte das Thema. »Zack, wenn zwei Menschen von der Ehe sprechen, geschieht das gewöhnlich, weil sie sich lieben.« »Richtig. Aber sie sind auch ehrlich und spielen keine Spiele.« »Ich wollte nicht, daß Sie denken, ich hätte keine andere Wahl, als Sie zu heiraten.« Er hielt inne und starrte sie an. »Und Conal ist Ihre andere Wahl? Du meine Güte!« Doch Netta, die hereingestürmt kam, unterbrach ihr Gespräch. »Missus Maudie sagt, Sie sollen sich beeilen, Boß.« »Ja, gehen wir«, meinte er. Sibell zuckte die Achseln. Sie ärgerte sich, daß sie nicht mehr Gelegenheit gehabt hatte, alles zu erklären. »Kommt heute Nacht der Weihnachtsmann?« fragte Netta aufgeregt, und Zack lächelte. »Klar, er wird schon noch kommen.« Ohne sich um die Vorgabe der Mode zu kümmern, warf Zack den großen, schweren Regenmantel über, den er immer bei schlechtem Wetter trug. »Einfach großartig«, sagte er zu sich selbst. »Wir haben ihnen ihre Welt genommen und ihnen dafür den Weihnachtsmann gegeben.« Draußen stellte Sibell erleichtert fest, daß es zwar immer noch regnete, der Wind aber nachgelassen hatte. Immer noch wurde sie beim bloßen Gedanken an einen Zyklon von Angst überwältigt, und die Erinnerung machte sie traurig. Es gab so vieles, was Zack nicht wußte, warum er sie nicht verstand. Aber ein Zyklon! Sibell hoffte, daß es an Land anders sein würde. Sicherer. Die Gefahr lauerte auf See. Sie betete, daß keine Schiffe da draußen kreuzten, deren Besatzung und Passagiere dem Sturm gnadenlos ausgeliefert sein würden. Zack half ihr die rutschigen Stufen hinab zur Kutsche. Sie setzte sich neben ihn, und Maudie thronte ihnen gegenüber. Trotz ihrer vorteilhaften Frisur und des Hauchs von Puder auf den Wangen wirkte das Gesicht der jungen Witwe finster.    
     
    * * *
     
    Den ganzen Nachmittag blieb Logan im Salon des Telegraphenamtes und betäubte

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