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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Lebensgeschichte herumgestochert. Nur noch eine Frage der Zeit, bis sie darauf gekommen wären. Also habe ich den Zyklon benutzt und mich aus dem Staub gemacht.« »Und so was ist Geschäftsführer einer Mine«, höhnte Rory. »Hier draußen ist alles möglich«, antwortete Logan. Erleichtert stellte er fest, daß die beiden ihre Pistolen nicht umgeschnallt hatten. »Ich wollte eigentlich nur zurück nach Palmerston, weil ich mich verirrt hatte. Aber wenn Sie weiterreiten, Rory, würde ich mich Ihnen gern anschließen.« Er war froh, daß er die Black Wattle Farm nicht erwähnt hatte. Sich mit diesen Männern zu unterhalten, war, als ginge man durch Treibsand. Black Wattle! Das wäre ein schrecklicher Fehler gewesen! Dort hatten die beiden doch Jimmy Moon aufgehängt. Er verabscheute sie aus tiefstem Herzen, aber im Augenblick war er dazu gezwungen, freundlich zu sein. »Wohin weiterreiten?« wollte Rory wissen. Logan lachte gespielt auf. »Ganz gleich, nur raus aus diesem Dreck.« Diese Antwort schien ihnen zu gefallen. Sie teilten das verkohlte Fleisch und eine Dose Bohnen mit ihm, und nach ein paar Tassen Tee fühlte sich Logan schon viel besser. Er beschloß, sich am Morgen abzusetzen. »Fang uns doch ein paar Fische, Buster«, meinte Rory unheilverkündend, während er seine Tonpfeife anzündete. »Du kannst Mr. Conal ja zeigen, wie man das macht.« Buster holte einen dicken, langen Speer. »In diesem Land muß man sparsam mit der Munition umgehen«, verkündete er. »Beim Fischen kann mir keiner dieser Nigger das Wasser reichen.« »Wo haben Sie den Speer her?« fragte Logan, um das Gespräch nicht abreißen zu lassen. »Selber gemacht«, antwortete Rory. »Eine Niggerin, mit der er zusammengelebt hat, hat es ihm beigebracht.« Die drei Männer gingen zum Ufer eines reißenden Flusses. Buster watete hinein und blieb reglos mit gezücktem Speer in der grauen Morgendämmerung stehen. Er schien eine Ewigkeit zu warten, und Logan langweilte sich allmählich. Doch plötzlich schnellte Busters Arm hoch, der Speer schoß ins Wasser, und als er wieder an die Oberfläche kam, zappelte ein großer Fisch daran. »Heiliger Strohsack, der muß ja mindestens zehn Pfund wiegen!« rief Logan aus. Doch beim Sprechen beobachtete er seine Begleiter sorgfältig, da er davon überzeugt war, daß sie ihn nur ablenken wollten. Während Buster den mörderischen Speer in die Luft hob, hatte Conal darauf geachtet, daß Rory zwischen ihnen stand. »Es ist ein Barramundi«, meinte Buster, der sehr zufrieden mit sich war. Aber Logan bemerkte wieder, daß die beiden Männer Blicke austauschten, die mit dem Fisch nichts zu tun hatten. Buster nahm den Fisch vom Speer, holte sein Jagdmesser heraus und reichte Rory den Speer. Aber der große, grobschlächtige Mann war zu unbeholfen. Als Rory mit dem Speer nach Logan stieß, sprang dieser zur Seite und entriß Buster das Messer. »Schnapp ihn dir!« rief Rory seinem Spießgesellen zu. Logan kämpfte um sein Leben. Rasch wich er der eisernen Speerspitze aus und stieß mit dem Messer nach Rorys Bauch. Überrascht stellte er fest, daß die scharfe Klinge eine große, blutende Wunde gerissen hatte. Rory stöhnte auf, aber er ließ nicht locker. Allerdings konnte er nicht mit dem Speer umgehen. Als er seinen Griff um den Schaft des Speeres änderte, gab er Logan wertvolle Zeit, um noch einmal nachzuschlagen. Diesmal stürzte er sich auf Rory, rang mit ihm und stieß ihm das Messer tiefer in die Brust. Buster zog ihm ein Stück Holz über den Rücken, und Logan rollte sich weg. Ganz offensichtlich hatte der Hieb seinem Kopf gegolten. Schnell sprang Logan auf und zückte das blutige Messer, um es Buster in den Leib zu stoßen, aber der Kampf war vorbei. Buster fiel neben Rory auf die Knie. »Was haben Sie getan!« schrie er. »Er stirbt! Sie haben ihn umgebracht, Sie Schwein!« »Er oder ich«, keuchte Logan. Die Schultern schmerzten ihn von der Anstrengung. »Warum habt ihr Mistkerle mich eigentlich angegriffen?« »Wir dachten, daß Sie uns überfallen wollen«, antwortete Buster. Er hielt Rorys Kopf auf seinem Schoß und wußte, daß er nichts tun konnte. Das Gesicht des Sterbenden hatte bereits eine aschgraue Färbung angenommen. Logan, der das nicht mit ansehen wollte, wurde von Übelkeit überkommen. Er ging zum Zelt der beiden und nahm ihre Gewehre an sich, damit Buster ihn nicht noch einmal angreifen konnte. Die Munition konnte er zwar nirgends entdecken, aber es genügte schon, daß sich die

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