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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Gesichtsausdruck erkannte sie, daß er in seinem Gerechtigkeitssinn verletzt war, aber sie hatte kein Verständnis für seine Haltung. »Zack, sei doch nicht dumm! Wir gründen eine Gesellschaft. Lorelei, der Colonel, du und ich. Wir werden ein Vermögen verdienen!« »Ich kenne das Arrangement. Dir gehört die Hälfte der Morning-Glory-Minen, wenn sie erst einmal arbeiten. Aber mit mir brauchst du nicht zu rechnen. Tu, was du nicht lassen kannst. Ich habe Geld nicht so nötig, daß ich die Rechte eines anderen Mannes mit Füßen trete.« »Was für Rechte? Logan hat seine Chance vertan.« »Er hat dir vertraut, Sibell, und du hast sein Vertrauen mißbraucht.« »Red doch keinen Unsinn«, fauchte sie ihn an. »Du hast doch selbst gesagt, daß du ihn nicht leiden kannst.« Er seufzte und sah sie traurig an. »Vielleicht handelst du vernünftig, aber es ist trotzdem Betrug.« Wieder fühlte Sibell sich in die Enge gedrängt, und sie war wütend auf Zack, weil er aus heiterem Himmel einen Streit vom Zaun brach. Er benahm sich einfach lächerlich. »Nun, jetzt ist es zu spät. Die Schürfrechte sind schon eingetragen.« Sie streichelte seinen Arm. »Vergiß die Sache, Zack. Um ihn mußt du dir keine Sorgen machen. Du hast gesagt, was dir daran nicht gefällt, und ich verstehe dich. Vielleicht habe ich mich wirklich nicht korrekt verhalten, aber ich hatte ein Recht darauf.« Eine Zeitlang schwieg er, und sie spürte, wie sich eine Kluft zwischen ihnen auftat. »Bei Gott, ich liebe dich, Sibell, aber mit so etwas könnte ich nicht leben. Ich will mir nicht an unehrlich erworbenem Geld die Finger schmutzig machen. Die Hälfte seiner Ansprüche hast du schon verschenkt, aber den Rest könntest du ihm doch zurückgeben. Weißt du denn nicht, wie viele arme Kerle hier draußen unter großen Mühen nach Bodenschätzen schürfen. Hunderte! Ganz offensichtlich hast du nicht die geringste Ahnung, wie gewitzt man sein muß, um wirklich fündig zu werden. Das Zinn und das Wolfram liegen schon seit Jahren genau unter meiner Nase, aber ich habe nichts davon bemerkt. Und nun hat dieser arme Teufel das große Los gezogen. Wahrscheinlich war er außer sich vor Freude! Er war dumm genug, dir davon zu erzählen, und du hast es ihm gestohlen, alles, was er hatte. Und um die Sache noch schlimmer zu machen«, er lachte auf, »hast du die Hälfte des Schatzes an eine Frau verschenkt, die genau so ein Dummchen ist wie du. Wie zwei Schulmädchen, die die Hüte tauschen.« »Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich alles behalten hätte?« fragte sie spöttisch, aber Zack Hamilton ließ sich nicht ablenken. »Mir wäre es lieber, wenn du Mr. Conal wenigstens deinen Anteil aus diesem kläglichen Diebstahl zurückgeben würdest.« »Das werde ich nicht tun.« »Gut«, meinte er. »Dann laß es eben. Du hast deine Grundsätze, ich habe meine.« Ein entsetzliches Schweigen entstand, eine Spannung, die bei Liebenden so oft vorkommt, wenn keiner von ihnen eine endgültige Entscheidung treffen will. So gerne hätte Sibell ihn gefragt, ob die Verlobung, die Hochzeit immer noch stattfinden würden, aber sie war zu stolz, um ihn zu bitten. Noch nie im Leben war Zack so verzweifelt gewesen. Er konnte es kaum ertragen, daß Sibell sich von ihm entfernte und daß er es gewesen war, der diesen Bruch verursacht hatte. Sie sah so hübsch und gleichzeitig so unbeschreiblich traurig aus. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und ihr gesagt, wie närrisch die ganze Angelegenheit war. Schließlich war es die Aufgabe des Mannes, seine Frau zu ernähren… Doch ihr Starrsinn machte ihn wütend. Für sie war ein Traum Wirklichkeit geworden, der Traum von einem raschen Reichtum, und sie wollte nicht darauf verzichten. Also brach Zack das Schweigen. »Dein Name steht auf der Liste derer, die aus Palmerston ausgesiedelt werden sollen, Sibell. Am besten fährst du mit nach Adelaide.« Sibell ärgerte sich. »Ich habe nicht vor, nach Adelaide zu fahren.« »Du hast keine andere Wahl.« »Wo würde ich wohnen?« »Man hat sich um Quartiere für diejenigen gekümmert, die kein Dach über dem Kopf haben. In deinem Fall werden sich die Banken bestimmt darum reißen, dir einen Kredit zu gewähren, da du doch die Morning-Glory-Minen als Sicherheit hast. Außerdem mußt du nicht allein reisen. Maudie fährt auch und nimmt Wesley und ein paar Frauen von der Farm mit. Sie bleiben bis zum Ende der Regenzeit.« »Ich werde nicht fahren!« »Doch, das wirst du! Der Verwalter will

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