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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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sie in die Arme. »Charmant!« machte er sich über sie lustig. »Wenn wir es nicht bald lernen, eine gemeinsame Sprache zu sprechen, wird es ein schönes Durcheinander geben.« Sie gingen weiter, und er legte seine Jacke über einen umgestürzten Baumstamm, damit sie sich setzen konnte. »Und nun erzähl mir dein Geheimnis.« Aufgeregt erklärte sie ihm so gut wie möglich alles über das Wolfram und das Zinn auf Black Wattle. »Ist das nicht fabelhaft? Die Gutachter sagen, das ist so gut wie eine Goldmine. Wir sind reich, Zack. Oder wir werden es wenigstens sein, wenn die Minen erst einmal arbeiten.« »Hast du deshalb gesagt, du willst nicht, daß ich glaube, du heiratest mich nur, weil du keine andere Wahl hast?« »Ja.« »Und Conal ist aus dem Rennen?« »Ja.« »Für mich ergibt das keinen Sinn.« »Zack, überleg mal. Ihr seid euch eurer selbst so sicher. Trotz der finanziellen Rückschläge steht ihr mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Euch gehört all das Land. Und ich besaß nichts. Maudie und ich haben uns nicht besonders gut vertragen. Ich wollte dich nicht nur heiraten, um mich abzusichern.« »Zählt denn für dich nur Geld?« »Nein, es geht nicht nur ums Geld. Verstehst du denn nicht; ich habe nichts und niemanden auf der Welt.« Ihre Stimme zitterte, doch sie fuhr fort: »Keine Familie, und außer Lorelei und dem Colonel keine Freunde. Es tut mir leid, ich wollte nicht darüber reden.« »Wir sollten darüber sprechen«, sagte er leise, »und das sofort. Erzähl mir von deinen Eltern; ich möchte, daß sie bei uns sind wie Charlotte und Cliff, ich möchte sie in unserer Familie willkommen heißen.« Zack saß ruhig da, hörte ihr zu und ermutigte sie, nichts auszulassen. Er wollte sogar alles über den üblen Klatsch über sie und Logan hören, der ihr in Perth so sehr zu schaffen gemacht hatte. »Du kennst viele Leute, Zack«, erklärte sie, »und ich habe mich in eurer Familie wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt. Stell dir vor, wie ich mich gefreut habe, in Pine Creek einem bekannten Gesicht zu begegnen: Logan, und ich wußte nicht mehr, was ich tat.« »Reden wir nicht mehr über ihn«, meinte Zack, »sonst muß ich dir noch meine Vergangenheit beichten.« Er küßte sie. »Das wäre nur gerecht«, meinte Sibell. »Doch eins ist merkwürdig: Ich dachte, du hättest schon längst etwas über die Minen gehört.« »Habe ich auch«, gab er zu. »Clarrie Fogge hat es mir sofort brühwarm erzählt. Er war ein enger Freund von Charlotte. Ich wollte erst sehen, wie du dich entscheidest, und dann dachte ich mir, was soll’s? Mine oder nicht, auf jeden Fall ist es Zeit, daß wir endlich heiraten.« »Zack Hamilton!« rief sie. »Du bist ein Betrüger. Du läßt mich weiterreden und weißt es längst.« »Ich wollte es gerne noch einmal hören. Gute Nachrichten soll man wiederholen. Aber eines verstehe ich immer noch nicht. Woher wußtest du, daß es auf unserem Besitz Wolframvorkommen gibt?« »Logan hat es gefunden. Er hat mir davon erzählt.« Entgeistert starrte Zack sie an. »Guter Gott! Du hast ihm den Claim weggeschnappt.« »Er hat es verdient«, rief Sibell aus. »Er ist ein Halunke und ein Betrüger.« Sie lachte, und die Welt um sie herum freute sich mit ihr. Dicke Vögel zwitscherten in den niedrigen Ästen, die Currawongs, die glücklichsten aller Vögel, stießen ihr La-la-lo aus, das von einem langen, schrillen Pfeifen gefolgt wird. Kleine Känguruhs grasten in der Nähe. Ihr Leben war endlich geregelt. Ganz besonders gut sogar, denn sie würde diesen wunderbaren Mann heiraten und nach Black Wattle zurückkehren… »Rache also?« fragte er. Seine blauen Augen blickten stahlhart, und die Bartstoppeln betonten noch den energisch vorgeschobenen Kiefer. »Nicht wirklich.« Sie lächelte und strich sich das feuchte Haar aus dem Gesicht. »Es ist ein neuer Anfang für uns. Du mußt dir keine Sorgen mehr um das Überleben der Farm machen. Black Wattle wird die beste Farm im ganzen Norden sein und völlig schuldenfrei.« Sie streckte die Hand nach ihm aus. »Zack, mein Liebster, alles wird wunderbar.« »Für dich vielleicht«, meinte er stirnrunzelnd. »Oh, du meine Güte, sei doch nicht so. Die Minen sind nicht nur für mich, sie gehören auch dir.« Sie sprang auf und legte ihm die Arme um den Hals. »Du kennst doch den alten Spruch… was mein ist, ist auch dein!« scherzte sie. Aber er stand nur stocksteif da und sah sie nicht an. »Ich will damit nichts zu tun haben.« An seinem

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