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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Jagdgründe in der Nähe von Flüssen und Quellen für sich beanspruchten. Doch alle hatten einen Riesenspaß, es gab genug zu essen, und Logan hatte versprochen, ihm nach ihrer Rückkehr nach Perth zehn Pfund auszuzahlen. Zehn ganze Pfund! Er würde reich sein. Die anderen weißen Männer gaben ihm nur Lebensmittel und Kleidung und vielleicht noch ein oder zwei Decken dazu. Logan freute sich, daß Jimmy freiwillig einen Teil der Nachtwache übernahm. Jimmy wollte helfen, so gut er konnte, und außerdem wußte er, daß auch er im Falle eines Angriffs nicht verschont werden würde. Jeden Abend saßen die Männer am Lagerfeuer, gaben Geschichten zum besten, lauschten Lens grausigen Erzählungen aus seiner Zeit als Sträfling oder hörten zu, wenn Alex Lieder aus dem alten England sang. Am Lagerfeuer wurde auch Logan wegen seiner Beziehung zu Mrs. Cambray auf den Arm genommen. »Was tut sich denn da?« witzelte Charlie. »Komm schon, Logan, uns kannst du es doch erzählen.« »Sie hatte so einen verliebten Blick, Conal«, lachte Len. »Schätze, da hast du ein Herz gebrochen!« »Paß auf, Kumpel«, mischte sich der Koch ein. »Der irre Jack brennt dir sonst noch ein paar Kugeln auf den Pelz.« Logan hatte gehofft, daß niemand seine heimlichen Treffen mit Josie beobachtet hatte, doch er hätte wissen müssen, daß diesen Männern nichts entging. Für Josie wünschte er sich, daß Jack wie immer viel zu sehr mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt gewesen war, um etwas zu bemerken. »Ich würde mich freuen, wenn wir nicht mehr über diese Dame reden«, sagte er steif. »So spricht ein wahrer Gentleman«, verkündete Charlie feierlich. »Wir dürfen uns nicht über Logans große Liebe lustig machen.« Noch ehe Logan etwas darauf antworten konnte, stimmte Charlie inbrünstig das Lied »Rose of Tralee« an, wobei er breit grinste. Die anderen fielen ein. Logan beschloß, es darauf beruhen zu lassen. Eine Entschuldigung zu verlangen, hätte nur die gute Stimmung im Lager verdorben, und da noch viele Monate Arbeit vor ihnen lagen, konnte er sich keine Streitereien leisten. Stattdessen wandte er sich an Jimmy Moon. »Was ist denn mit dir? Wo hast du denn die letzten beiden Nächte gesteckt? Wie heißt denn das Mädchen?« Jimmys Augen leuchteten auf, und er freute sich, in das Geplänkel der weißen Männer mit einbezogen zu werden. Er hatte ein wunderschönes Mädchen kennen gelernt, eine hübsche junge Eingeborene mit samtiger Haut und lieblichen, großen dunklen Augen. »Sie heißt Lawina«, antwortete er. »Ein wirklich hübsches Mädchen, nicht?« »Das kannst du laut sagen.« Len, der sie bereits gesehen und bewundert hatte, stimmte zu. »Hat sie noch Schwestern?« Jimmys Gesicht verfinsterte sich. »Von diesen Leuten läßt du die Finger. Das sind gute Leute.« »Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt, Jimmy. Er hat nur einen Witz gemacht«, erklärte Charlie rasch. »Erzähl uns von ihr.« »Sie wird eine gute Ehefrau sein. Die richtige Hautfarbe. Ich schließe einen Handel mit ihren Brüdern ab.« »Willst du sie heiraten?« fragte Logan. Bisher hatten alle geglaubt, daß Jimmy sich mit dem Mädchen nur ein wenig amüsieren wollte. Er dachte an Josie. Immer noch sehnte er sich nach ihr, und inzwischen machte er sich Sorgen, sie könnte ihre Meinung geändert haben. Er schenkte sich noch einen Becher Rum ein. »Warst du schon mit ihr im Bett?« fragte Len Jimmy mit einem anzüglichen Grinsen. Dieser war entrüstet. »Nein, dazu hab' ich viel zu große Angst. Die Familie würde mich bestrafen. Das wäre unmoralisch.« Er lächelte zufrieden, weil ihm dieses Wort der Weißen eingefallen war. »Weißt du, was Moral ist?« »Klar«, erwiderte Alex. »Aber du hättest sie mitbringen sollen.« Er zwinkerte dem Koch zu. »Ernie hier könnte Hilfe gebrauchen, stimmt doch, Kumpel?« »Richtig.« Ernie grinste begeistert, aber Jimmy hatte die Andeutung nicht verstanden. »Das wären schlechte Manieren«, entgegnete er würdevoll. »Lawina bleibt bei ihrer Familie, bis es Zeit ist. Ich zeige ihnen meinen Respekt. Die Gesetze der Ehe sind heilig.« Auf einmal waren die Männer still. Verlegen nahm Logan seinen Becher und ging zu seinem Zelt, doch er hörte noch, wie Jimmy sagte: »Wenn wir auf diesem Weg zurückkommen, bitte ich um Lawinas Hand, und dann machen wir ein riesengroßes Fest. Mädchen zu stehlen ist schlechter Zauber.« Grübelnd saß Logan auf seinem Feldbett, doch es gelang ihm rasch, seine Zweifel beiseite

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