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Weizenwampe

Weizenwampe

Titel: Weizenwampe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Davis
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als fast alle anderen Lebensmittel einschließlich Haushaltszucker. Weizen schlägt in dieser Hinsicht praktisch alle. Abgesehen von einer schlanken Marathonläuferin Mitte 20, die aufgrund ihres minimalen Bauchfetts, ausgeprägter Insulinempfänglichkeit und den Vorteilen von reichlich Östrogen im Blut den Blutzuckeranstieg kaum bemerken wird, treiben zwei Scheiben Weizenbrot den Blutzucker bei fast allen anderen in den Bereich von 150 mg/dl oder höher. Das ist mehr als genug, um eine AGE-Lawine in Gang zu setzen.
    Wenn nun aber Glykierung das Altern beschleunigt – kann dann Nichtglykierung das Altern hinauszögern ?
    Zumindest im Tierversuch ist man dieser Frage bereits nachgegangen und hat der einen Hälfte der Mäuse AGE-reiches Futter vorgesetzt, die prompt mehr Arteriosklerose, grauen Star, Nierenerkrankungen und Diabetes entwickelten und früher starben, während die Mäuse mit AGE-armem Futter länger lebten und gesünder alt wurden. 34
    Ein klinischer Versuch, der dieses Konzept auch beim Menschen belegt, also die Organe von Menschen mit AGE-reicher Ernährung im Vergleich zu solchen mit AGE-armer Ernährung auf das Ausmaß der Schädigung untersucht, steht noch aus, denn hier stößt die Antiaging-Forschung an gewisse Grenzen. Stellen Sie sich vor, man würde zu Ihnen sagen: »Sie werden jetzt einem der beiden Studienarme zugewiesen. Die einen bekommen eine AGE-fördernde Ernährung, die anderen eine AGE-bremsende. Nach fünf Jahren überprüfen wir dann Ihr biologisches Alter.« Würden Sie akzeptieren, in der Gruppe mit der AGE-reichen Ernährung zu landen? Und wie bestimmen wir dann das biologische Alter?
    Wenn Glykierung und AGE-Bildung vielen Alterserscheinungen zugrunde liegen und bestimmte Lebensmittel die AGE-Bildung stärker provozieren als andere, sollte eine Ernährung, die diese Faktoren minimiert, den Alterungsprozess hinauszögern, zumindest die Facetten, die durch Glykierung schneller voranschreiten. Ein niedriger HbA1c-Wert deutet darauf hin, dass die endogene Glykierung langsamer verläuft. Damit lassen grauer Star, Nierenschäden, Falten, Arthrose und Arteriosklerose, die insbesondere den weizenhungrigen Teil der Bevölkerung plagen, noch ein Weilchen länger auf sich warten.
    Vielleicht können Sie dann sogar offen zu Ihrem Alter stehen.

10. Größer ist doch besser: Weizen schädigt das Herz
    Biologisch gesehen kommt es auf die Größe an.
    Shrimps filtern mikroskopisch kleine Algen und Plankton aus dem Ozean, und größere Fische und Vögel fressen wiederum die Shrimps.
    Im Pflanzenreich sichern sich die höchsten Vertreter, zum Beispiel 60 Meter hohe Kapokbäume im tropischen Regenwald, einen Vorteil, indem sie hoch über dem Dach des Urwalds das Sonnenlicht einfangen, das sie für die Photosynthese benötigen, und werfen dabei einen Schatten auf die Bäume und Pflanzen, die unter ihnen um ihren Anteil kämpfen.
    Und so ähnlich verhält es sich überall, ob bei der pflanzlichen Beute oder bei den fleischfressenden Tieren. Dieses einfache Prinzip ist älter als die Menschheit und älter als der erste Primat auf Erden, denn es begann vor über einer Milliarde Jahren, als die Mehrzeller gegenüber den Einzellern einen Vorteil errangen und sich ihren Weg durch das Urmeer bahnten. In zahllosen natürlichen Umgebungen ist größer einfach besser.
    Das Gesetz der Größe, das im Meer wie bei den Pflanzen gilt, trifft auch auf den Mikrokosmos des menschlichen Körpers zu. Im Blut richtet sich das eher lockere Low-Density-Lipoprotein (landläufig als LDL-Cholesterin bezeichnet) nach denselben Regeln wie Shrimps und Plankton.
    Es gibt größere und kleinere LDL-Partikel, und die großen LDL-Partikel verschaffen ihrem menschlichen Wirt einen echten Überlebensvorteil, auch wenn die Größenunterschiede sich im Nanobereich bewegen, also in einem Bereich von einem Millionstel Millimeter. Große LDL-Partikel haben einen Durchmesser von mindestens 25,5 nm, kleine haben einen geringeren Durchmesser. (Das bedeutet, dass alle LDL-Partikel, ob groß oder klein, tausendfach kleiner sind als ein rotes Blutkörperchen, aber größer als ein Cholesterinmolekül.)
    Natürlich geht es bei den LDL-Molekülen nicht um die Frage »Fressen oder Gefressenwerden«. Die Größe ist jedoch ausschlaggebend dafür, ob diese Partikel sich an den Wänden der Arterien des Herzens (Koronararterien) oder von Hals und Hirn (Karotis und Hirnarterien) absetzen oder nicht. Die LDL-Größe hat also Einfluss darauf, ob

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