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Weizenwampe

Weizenwampe

Titel: Weizenwampe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Davis
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LDL-Moleküle entstehen. Alles, was somit die VLDL-Erzeugung in der Leber fördert und den Triglyzeridgehalt erhöht, setzt diesen Prozess in Gang. Das heißt, alle Lebensmittel, die in den Stunden nach dem Verzehr die Triglyzerid- und VLDL-Mengen erhöhen, bewirken am Ende eine verstärkte Bildung kleiner LDL-Moleküle.

    Weizen und der Cholesterinspiegel
    Wie bereits erwähnt, erhöht Weizenverzehr das LDL-Cholesterin, wohingegen Weizenverzicht das LDL-Cholesterin senkt, insbesondere die kleinen Partikel. Das kann anfangs jedoch anders aussehen. Wie kommt es zu diesen verwirrenden Zahlen?
    Die Blutfettwerte, anhand derer der Arzt eine ungefähre Einschätzung des Herzrisikos vornimmt, beruhen normalerweise auf einem errechneten LDL-Wert, nicht auf einem gemessenen. Das LDL-Cholesterin ergibt sich dabei aus folgender Gleichung (Friedemann-Formel):
    Gesamtcholesterin
    minus HDL-Cholesterin
    minus (Triglyzeride geteilt durch fünf)
    = LDL-Cholesterin
    Tatsächlich gemessen werden nur die drei Werte Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyzeride. Die LDL-Menge ist lediglich eine Rechengröße.
    Das Problem ist, dass diese Gleichung auf mehreren Grundannahmen beruht. Für ein zuverlässiges LDL-Ergebnis muss der HDL-Wert beispielsweise mindestens 40 mg/dl betragen, und die Triglyzeride sollten 100 mg/dl nicht überschreiten. Jede Abweichung von diesen Voraussetzungen bedeutet, dass der errechnete LDL-Wert in die Irre führt. 13, 14 Insbesondere Diabetes lässt die Rechnung oft aus dem Ruder geraten; Abweichungen von 50 Prozent sind hier nicht unüblich. Hinzu kommen genetische Faktoren, die sich ebenfalls auf das Ergebnis auswirken (zum Beispiel ApoE-Varianten).
    Problematisch ist auch, dass die tatsächliche LDL-Menge bei einem Vorherrschen kleiner Moleküle unterschätzt , beim Vorherrschen großer Moleküle hingegen überschätzt werden kann.
    Um das Ganze noch verwirrender zu machen, scheint sich der errechnete LDL-Wert zu erhöhen, wenn jemand durch eine Ernährungsumstellung weniger kleine und mehr große LDL-Teilchen aufweist, obwohl die Zahl tatsächlich eher zurückgeht. Wenn Sie also durch Reduzierung der kleinen LDL-Moleküle eine echte Besserung erreicht haben, kann es sein, dass Ihr Arzt Ihnen aufgrund der scheinbar hohen LDL-Werte dringend die Einnahme von Cholesterinsenkern (Statinen) empfiehlt. (Deshalb spreche ich bei LDL-Cholesterin von »fiktiven LDLs«, was die geschäftstüchtige Pharmaindustrie jedoch nicht davon abhält, jährlich 27 Milliarden Dollar mit dem Verkauf von Statinen zu verdienen. Ob Sie davon profitieren oder nicht, wird der LDL-Wert Ihnen nicht verraten, auch wenn er das Kriterium für die Verordnung darstellt: ein hoher errechneter LDL-Spiegel.)
    Die einzige Methode, wie Sie und Ihr Arzt tatsächlich ermitteln können, wie es um Sie steht, ist die Bestimmung der Menge, Größe und Dichte der LDL-Moleküle durch Kernresonanzspektroskopie ( NMR vom englischen Begriff Nuclear Magnetic Resonance ) oder durch die Messung des Apoprotein B. (Da jedes LDL-Molekül genau ein Apoprotein B-Molekül enthält, entspricht diese Messung einer LDL-Zählung.) Diese Methode ist unproblematisch, schnell und genau; der Arzt muss sich nur darauf einlassen und diese Bestimmung vom Labor verlangen.

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    Was also bringt den gesamten Prozess ins Rollen, führt zur vermehrten VLDL- und Triglyzeridbildung, die wiederum die Bildung kleiner LDL-Moleküle forciert, welche ihrerseits Plaqueablagerungen hervorrufen?
    Ganz einfach: Kohlenhydrate. Und der Chef der Kohlenhydrate ist – nun? Natürlich Weizen.
    Diese einfache Tatsache wurde von Ernährungsexperten jahrelang übersehen. Denn die viel gescholtenen Fette unserer Ernährung setzen sich aus Triglyzeriden zusammen. Ein erhöhter Fettverzehr, insbesondere in Form von fettem Fleisch und Butter, sollte demnach die Triglyzeridwerte erhöhen. Tut er auch – aber nur vorübergehend und in geringem Maße.
    Inzwischen hat sich herausgestellt, dass bei höherem Fettverzehr zwar tatsächlich mehr Triglyzeride in die Leber und ins Blut gelangen, zugleich aber die körpereigene Triglyzeridproduktion gedrosselt wird. Da der Körper in der Lage ist, weit größere Mengen Triglyzeride zu erzeugen, als das, was wir über die Ernährung aufnehmen, hat eine hohe Fettzufuhr im Endeffekt kaum oder keinerlei Einfluss auf den Triglyzeridspiegel. 15
    Kohlenhydrate hingegen enthalten praktisch keine

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