Weizenwampe
abgebaut.
Ja, es stimmt: deutliche und rasche Cholesterinsenkung, ganz ohne Statine.
Vom Standpunkt der kleinen LDL-Moleküle aus können andere Kohlenhydratträger wie beispielsweise Bonbons, Limonaden oder Chips Weizen nicht das Wasser reichen, auch wenn diese Nahrungsmittel ebenfalls die Bildung kleiner LDLs ankurbeln. Tatsache ist jedoch, dass das, was den Blutzucker am stärksten anhebt, auch die höchste Insulinausschüttung in Gang setzt und damit die stärkste Neubildung von Fett in der Leber und nachfolgend eine höhere Fetteinlagerung im Bauchbereich mit der entsprechenden erhöhten Bildung von VLDL, Triglyzeriden und kleinen LDLs. Weizen ist mit seinen unvergleichlichen Wirkungen auf den Blutzucker perfekt dazu geeignet, diesen Kreislauf in Gang zu setzen.
Aus diesem Grund führt die Reduzierung des Weizenverzehrs oder ein völliger Verzicht darauf zu einem unerwartet starken Rückgang der kleinen LDL-Moleküle, sofern die Ersatzkalorien aus Gemüse, Eiweißträgern oder Fetten stammen.
Kann Joggingbrot dem Herzen schaden?
Kinogänger lieben ihre Doppelagenten wie in Mission Impossible , wo der beste Freund oder die Geliebte sich plötzlich als Gegenspieler entpuppen, die die ganze Zeit für den Feind gearbeitet haben.
Weizen wäre der perfekte Kandidat für eine solche Story. Immerhin wird er im Kampf gegen Herzerkrankungen als Retter gepriesen, obwohl aktuelle Forschungsergebnisse eher das Gegenteil besagen. (Wenn Angelina Jolie einen vielschichtigen Spionagethriller mit dem Titel Salt drehen kann, könnte Russell Crowe doch mal in einem Film namens Weizen auftreten – als Geschäftsmann mittleren Alters, der glaubt, sich gesund zu ernähren, aber plötzlich merkt …? Na gut, dann eben nicht.)
Brot und andere Weizenprodukte werden in vielerlei Geschmacksrichtungen als gesunde Naturprodukte vermarktet. Aber ob aus der Steinmühle, frisch gekeimt, mit Sauerteig, aus Bioanbau oder fairem Handel, ob handgeformt oder selbst gebacken – Weizen bleibt Weizen. Die besondere Kombination aus Glutenproteinen, Gluteninen und Amylopektin löst das weizentypische Arsenal an entzündlichen Reaktionen, neurologisch aktiven Exorphinen und überschießenden Blutzuckerwerten aus.
Lassen Sie sich nicht von anderen Versprechungen irreführen, die mit Weizenprodukten einhergehen. Trotz Anreicherung mit synthetischen B-Vitaminen bleibt es Weizen. Auch ein Biovollkornweizenbrot mit Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl bleibt ein Weizenbrot. Es fördert zwar die Darmtätigkeit, bleibt aber Weizen. Selbst wenn Brot oder Hostie als heiliges Sakrament und mit dem Segen des Papstes daherkommen, ist es immer noch aus Weizen.
Das ist Ihnen natürlich längst klar, doch ich muss an dieser Stelle noch einmal so deutlich werden, weil die Lebensmittelhersteller gern auf gesundheitliche Vorzüge verweisen. Natürlich sind Ballaststoffe durchaus gut für den Körper. Dasselbe gilt für die ungesättigten Fettsäuren in Leinsamen und Leinöl. Aber auch noch so gesunde Zusätze können die gesundheitlichen Nachteile von Weizen nicht wettmachen. Und deshalb erhöht auch ein supergesundes Vollkornweizenbrötchen voller Ballaststoffe und Omega-3-Fette den Blutzucker und fördert damit die Glykierung, die Bildung von Bauchfett und kleinen LDL-Molekülen, die Exorphinfreisetzung und Entzündungsreaktionen.
Wer keinen Weizen mag, darf jetzt weghören
Lebensmittel, die den Blutzucker deutlich erhöhen, regen die VLDL-Produktion in der Leber an. Wenn mehr VLDL-Moleküle bereitstehen, bilden sich durch Reaktionen mit LDL-Molekülen kleine LDL-Moleküle, die länger im Blut verweilen. Ein hoher Blutzuckerspiegel fördert die Glykierung von LDL-Molekülen, besonders von solchen, die bereits oxidiert sind.
Langlebige, kleine LDL-Partikel, Oxidation, Glykierung … das alles kann zur Entstehung und zum Wachstum von atherosklerotischen Plaques in den Arterien beitragen. Und wer ist der unangefochtene Meister sowohl bei der Erschaffung von VLDL und kleinen LDLs, als auch bei der Glykierung? Natürlich der Weizen.
Aber es gibt einen Silberstreifen am Horizont: Wenn Weizenkonsum zu einer merklichen Erhöhung kleiner LDLs und aller damit verbundenen Phänomene führt, sollte Weizenverzicht dies rückgängig machen können. Und so ist es auch.
Wenn sich jemand ansonsten gesund ernährt und die Weizenkalorien nicht durch andere stark zucker- oder stärkehaltige Produkte ersetzt, geht die Zahl der kleinen LDL-Moleküle bei Weizenverzicht drastisch
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