Weizenwampe
Vorschlag für eine Woche weizenfreier Ernährung vor. Sobald der Weizen wegfällt und man ansonsten Vernunft walten lässt – also unverfälschte Nahrung wählt, die nicht von der Lebensmittelindustrie stammt –, gibt es keinen Grund, Kalorien zu zählen oder sich an Regeln zur Gewichtung der Kalorien aus Fett und Eiweiß zu halten. Dieses Gleichgewicht stellt sich ganz von selbst ein (sofern Sie nicht aus medizinischen Gründen, zum Beispiel wegen Gicht, Nierensteinen oder einer Nierenerkrankung, bestimmten Einschränkungen unterliegen). Bei weizenfreier Ernährung brauchen Sie sich nicht auf fettarme Milch oder auf 125 Gramm Fleisch zu beschränken, denn sobald der Stoffwechsel sich normalisiert – und das wird er praktisch immer, sobald die verzerrenden Einflüsse des Weizenkonsums wegfallen –, sind solche Vorgaben überflüssig.
Die einzige Variable bei diesem Ernährungsansatz ist der Kohlenhydratgehalt. Da die meisten Erwachsenen aufgrund jahrelanger übermäßiger Kohlenhydratzufuhr auf diese Nährstoffgruppe empfindlich reagieren, sollte die tägliche Kohlenhydratzufuhr meiner Erfahrung nach auf 50 bis 100 Gramm beschränkt bleiben. Wer mit Prädiabetes oder Diabetes kämpft, muss mitunter strenger sein (unter 30 Gramm pro Tag), wohingegen Ausdauersportler (Marathonläufer, Triathleten, Radrennfahrer und so weiter) bei Belastung mehr Kohlenhydrate benötigen.
Bitte beachten Sie, dass die angegebenen Portionsgrößen nur Vorschläge sind, keine strengen Obergrenzen. Alle Gerichte, deren Rezepte in diesem Buch zu finden sind, sind fett gedruckt und mit einem Stern (*) versehen. Darüber hinaus sind jedoch noch weitere Rezepte am Ende des Buches im Kapitel »Gesunde Rezepte, garantiert weizenfrei« .
Wer an Zöliakie oder an einer anderen antikörperpositiven Form der Weizen- und Glutenintoleranz leidet, muss zudem darauf achten, ausschließlich glutenfreie Zutaten zu verwenden. In der Regel sind aber alle genannten Zutaten auch glutenfrei erhältlich.
Dieser Wochenplan ist zugegebenermaßen etwas rezeptlastig, weil ich damit zeigen wollte, wie leicht Standardrezepte auf gesunde Weise abgewandelt werden können. Es gibt zahllose simple Gerichte, die sich ohne große Planung und Vorbereitung zubereiten lassen, zum Beispiel Rührei mit ein paar Heidelbeeren und Nüssen zum Frühstück oder gebackener Fisch mit einem grünen Salat zum Abendessen.
Weizenfreies Kochen ist viel einfacher, als Sie vielleicht denken. Mit unverfälschten Lebensmitteln können Sie ohne großen Aufwand gesunde und abwechslungsreiche Mahlzeiten zubereiten und sich weizenfrei ernähren, ohne dass es zu irgendwelchen Nährstoffmängeln kommt.
Zum Überbrücken
Mit dem neuen, weizenfreien Ernährungskonzept gehört das gewohnheitsmäßige Stöbern nach etwas Essbarem oder einer richtigen Zwischenmahlzeit bald der Vergangenheit an. Diesen absurden Gedanken werden Sie demnächst nur noch mit Ihrer früheren Lebensweise verbinden, denn jetzt ist der Appetit nicht mehr von den 90- bis 120-minütigen Blutzucker-Insulin-Intervallen abhängig. Dennoch braucht man mitunter eine Kleinigkeit zum Überbrücken. Dazu eignen sich:
Nüsse. Auch hier wieder mit Ausnahme der in Fett, Zucker oder Honig gerösteten oder gesalzenen Varianten. (Nur Erdnüsse sollten trocken geröstet sein, da sie zu den Hülsenfrüchten zählen.)
Käse. Ein Teller Käse, Nüsse und Oliven ist eine herzhafte Zwischenmahlzeit. Käse lässt sich zudem bei gemäßigten Temperaturen gut mitnehmen. Gehen Sie also auf Entdeckungsreise in der Welt des Käses, die eine unglaubliche Vielfalt an Geschmacksrichtungen, Aromen und Konsistenzen bereithält und sich zudem gut mit anderen Lebensmitteln kombinieren lässt.
Dunkle Schokolade. Der Kakao sollte gerade eben so viel Zucker enthalten, dass er noch ein Genuss ist. (Herkömmliche Schokolade ist dagegen eher Zucker mit Schokoladengeschmack.) Große Markenhersteller und auch kleine Schokoladenmanufakturen bieten inzwischen köstliche Schokoladenkreationen mit 85 bis 90 Prozent Kakaoanteil an. Der weniger süße, leicht bittere Geschmack ist anfangs mitunter gewöhnungsbedürftig, aber die Suche nach der persönlichen Lieblingsschokolade lohnt sich. 20 Gramm gute Bitterschokolade wirken sich in der Regel nicht auf den Blutzucker aus; manche Menschen vertragen auch problemlos 40 Gramm.
Bitterschokolade dürfen Sie mit naturbelassener Erdnussbutter, Mandelbutter, Cashewbutter oder Sonnenblumensamenbutter
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