Weizenwampe

bestreichen – die gibt es im Spezialitätenregal oder der Bioecke im Supermarkt, im Bioladen oder im Reformhaus. Mit reinem Kakaopulver lassen sich auch Rezepte aufpeppen. Am gesündesten sind nicht-alkalisierte Produkte, da beim sogenannten »Dutching«-Prozess zur Säureregulierung viele der gesunden, blutdrucksenkenden Flavonoide, die zugleich das HDL-Cholesterin erhöhen und die Gefäßentspannung fördern, verloren gehen. Eine köstliche heiße Schokolade erhalten Sie, wenn Sie eine gute Bitterschokolade in heißer Milch, Sojamilch oder Kokosmilch auflösen. Mit Zimt abschmecken und mit Stevia oder kohlenhydratarmem Süßstoff süßen.
    Kohlenhydratarme Cracker. Grundsätzlich sind wir besser beraten, wenn wir uns an unverfälschte Nahrung halten und Ersatzprodukte meiden. Hin und wieder möchte man aber auch mal einen Cracker in Hummus, Guacamole, Salsa oder einen Gurkendip tunken. Suchen Sie nach einem Produkt, das maximal ein Gramm Nettokohlenhydrate pro Cracker enthält (Nettokohlenhydrate sind die Gesamtkohlenhydrate abzüglich des Ballaststoffanteils). Dann wirken sich diese Knabbereien auch nicht unangenehm auf den Blutzucker aus. Inzwischen werden zunehmend Cracker und Kekse auf der Basis von Hirse, Buchweizen, Amaranth oder auch Leinsaat angeboten. Eine geschmacklich interessante Variante sind gedörrte Gemüsescheiben, zum Beispiel von Zucchinis oder Möhren.
    Gemüsedips. Dazu brauchen Sie nur vorgeschnittenes Gemüse wie Paprika, Möhren, Radieschen, Zucchinistücke oder Staudensellerie und ein paar interessante Dips. Ob Bohnendip, Hummus, Salsa, Wasabidip, Senf, Sahnemeerrettich oder eigene Kreationen aus Frischkäse, Jogurt oder Quark – das Angebot ist breit gefächert.
    Obwohl der Verzicht auf Weizen und andere Kohlenhydratträger zunächst also eine große Lücke aufreißt, gibt es eine riesige Bandbreite an Lebensmitteln, die hier in die Bresche springen können. Mit kleinen Veränderungen der Einkaufs- und Zubereitungsgewohnheiten kann jeder zahlreiche Gerichte entdecken, die den Gaumen beschäftigt halten.
    Der wiedererwachte Geschmackssinn, weniger impulsartiges Essen und die verminderte Kalorienzufuhr im Zusammenhang mit der Umstellung auf weizenfreie Nahrung führen dazu, dass viele Menschen das Essen neu zu schätzen wissen. Die Mehrheit derjenigen, die diesen Weg wählen, genießen ihre Mahlzeiten deshalb letztlich mehr als früher.
    Es gibt ein Leben nach dem Weizen
    Bei einer weizenfreien Ernährung verweilen Sie schon bald länger beim Obst- und Gemüseangebot und bei den Milchprodukten im Kühlregal, an der Fleischtheke oder auch auf dem Wochenmarkt. Die Gänge mit den Backwaren, den Süßigkeiten oder den Tiefkühlgerichten und Pizzas sind nur noch Durchgangsstationen.
    Vermutlich verlieren Sie in Kürze auch den Bezug zu den großen Lebensmittelkonzernen, die mittlerweile selbst hinter scheinbar natürlichen Bioprodukten stecken – die wiederum den Anschein vermitteln, als wollten hier ein paar umweltbewusste Althippies die Welt retten. Auch bei solchen Produkten ist Skepsis mitunter berechtigt.
    Viele Zöliakiepatienten werden bestätigen, dass Feste und Feiern zu wahren Weizenorgien ausarten, bei denen Weizen praktisch allgegenwärtig ist. Am diplomatischsten verhalten Sie sich hier mit dem Hinweis, Sie seien gegen Weizen allergisch. Die meisten Menschen werden darauf verständnisvoll reagieren und Ihnen lieber nichts mehr aufdrängen, als Gefahr zu laufen, wegen eines allergischen Schocks den Notarzt rufen zu müssen. Nach ein paar Wochen ohne Weizen dürfte es Ihnen leichter fallen, Bruschetta, panierte Champignons oder belegte Brötchen abzulehnen, weil der von den Exorphinen ausgelöste Drang, sich ständig mit Weizen vollzustopfen, bis dahin nachlässt. Dann ist man mit Shrimpscocktail, Oliven und Gemüse vollauf zufrieden.
    Restaurantbesuche können sich als Minenfeld für Weizen, Maisstärke, Glukose-Fruktose-Sirup und andere ungesunde Zutaten entpuppen. Die Versuchung beginnt bereits mit dem frischen, womöglich noch ofenwarmen Brot zum Auftakt, das Sie am besten gleich ablehnen. Wenn Ihre Begleitung jedoch gern zugreifen möchte, sollte der Brotkorb nicht unmittelbar vor Ihnen stehen und Ihre guten Vorsätze unterminieren. Beim Bestellen achten Sie auf die Zubereitung. Gebackener Lachs mit Ingwersauce ist vermutlich eine gute Entscheidung, ein komplizierteres Gericht mit zahlreichen Zutaten hingegen kniffliger. In solchen Situationen am besten nachfragen. Bei einer