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Welch langen Weg die Toten gehen

Welch langen Weg die Toten gehen

Titel: Welch langen Weg die Toten gehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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davonmachen.
    »Wissen Sie was, Shirley«, sagte Pascoe, »nehmen Sie doch Platz und hören Sie ebenfalls zu. Dann müssen Sie nicht noch mal runter, wenn es mit dem anderen Zeug fortgeschafft werden kann.«
    Sie blieb stehen, drehte sich um und sah ihn über die Akten an.
    Kurz trafen sich ihre Blicke. Dann nickte sie, als hätte sie die Botschaft verstanden.
    »Wie Sie wünschen, Sir«, sagte sie und kehrte zu ihrem Stuhl zurück.
    Er wartete, bis sie Platz genommen hatte, und drückte auf die »Play«-Taste.
    Eine vertraute Stimme erdröhnte. »Freiwillige Aussage von Mr. Palinurus Maciver junior in Gegenwart von Detective Superintendent Andrew Dalziel, am 27. März 1992. Uhrzeit: dreizehn Uhr siebenunddreißig. Mein Gott, sollte mich jetzt eigentlich meinem Mittagessen widmen! Die Meat-Pies werden alle schon fort sein. Na ja, die Pflicht ruft, was? Also los, Mr. Maciver. Die Bühne gehört Ihnen. Erzähl Er uns Seine Geschichte. Aber versuchen Sie’s kurz zu machen!«
    Pascoe sah zu Novello und versuchte eine ebenso unbeteiligte Miene aufzusetzen wie sie.
    Eine unbeschriftete Kassette. Die Stimme des Superintendenten, der eindeutig mehrere klar formulierte Vorschriften missachtete. Bereits jetzt, ohne ein Wort dessen gehört zu haben, was Maciver zu erzählen hatte, verstand er Novellos Besorgnis – und ihre klammheimliche Freude darüber.
    Er lehnte sich zurück, um den Toten reden zu hören.

6
    Pal
    I
ch hoffe, Superintendent, Sie werden das alles ein wenig ernster nehmen, wenn ich meine Aussage abgeschlossen habe.
    Mein Name ist Palinurus Maciver junior. Ich mache diese Aussage aus freien Stücken.
    Was ich zu erzählen habe, bezieht sich auf den angeblichen Selbstmord meines verstorbenen Vaters Palinurus Maciver senior. Ich habe Ihnen bereits klar zu machen versucht, was meiner Meinung nach wirklich geschehen ist. Da ich bislang nicht erkennen konnte, dass Sie auf meine Verdachtsmomente in irgendeiner Weise eingehen, möchte ich diese Aussage offiziell zu Protokoll geben.
    Ich glaube, mein Vater wurde bewusst an den Punkt gebracht, an dem er sich das Leben nahm, und ich glaube, dass meine Stiefmutter Kay Maciver daran beteiligt war.
    Ich sage nicht, dass sie unmittelbaren Anteil daran hatte. Die Schlampe hat nur dafür gesorgt, dass sie, als es passierte, weit weg in Amerika war. Das allein ist für mich schon entlarvend genug. Ich weiß nicht, was genau geschehen ist. Das herauszufinden ist eigentlich Ihre Aufgabe, nicht wahr? Es ist Ihr Job – obwohl Sie, Gott steh uns bei, kein großes Interesse an den Tag legen, dem nachzukommen. Wahrscheinlich lassen sich keine eindeutigen Hinweise darauf finden. Aber jemanden bewusst an den Punkt zu bringen, an dem etwas in ihm zerbricht und er sich den Kopf wegschießt, ist nach meinem Verständnis kaltblütiger, vorsätzlicher Mord. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich herausstellen sollte, dass sich meine Stiefmutter mit ihm in seinem Arbeitszimmer aufgehalten und selbst den Abzug durchgezogen hat. Wie das möglich sei, wenn sie laut ihrem Alibi zehntausend Kilometer weit entfernt war? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist sie nicht nur eine Schlampe, sondern auch eine Hexe. Nichts bei Kay würde mich überraschen. Ja, sie könnte eine Hexe sein. Sie hat so eine dunkle Seite, und es ist auch nicht zu übersehen, dass Sie von ihr ebenfalls verhext worden sind, Superintendent.
    Nein, streichen Sie das alles. Ich will nicht, dass sie davonkommt, weil man sich darauf herausreden könnte, ich hätte absurde Behauptungen aufgestellt.
    Hier sind die Fakten, soweit sie mir bekannt sind. Ich hoffe, manche davon sind nicht zu intim oder zu grobschlächtig für Sie, Superintendent.
    Zunächst einmal: Jeder, der meinen Vater kannte und meine Stiefmutter kennt, weiß, dass sie eine skrupellose, habgierige Person ist, die ihn zum Teil wegen seines Geldes geheiratet hat, vor allem aber, um ihn dazu zu bringen, die Firma an die Yankee-Piraten zu verkaufen, für die sie arbeitet. Dieser geschniegelte Drecksack Kafka wird vermutlich bis über beide Ohren mit drinstecken. Sie wissen sehr gut, wohin sie sich verzogen hat, als ihr klar wurde, dass ich ihr im Nacken sitze und sie nicht mehr ins Moscow House lasse. Sie ist sofort bei Kafka eingezogen, so ist das nämlich.
    Aber ich greife vor.
    Kehren wir zum Anfang zurück.
    Ich war vierzehn Jahre alt, als meine Mutter starb. Cress – das ist meine Schwester Cressida – war elf, und Helen, meine andere Schwester, war

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