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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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war.«
    »O Gott! Auf die Idee wäre ich nie gekommen! Armer Wayne! Ich war so darauf bedacht, sie von dir abzulenken, dass ich Wayne vollkommen vergessen habe. Ich hoffe nur, sie findet nicht seine Adresse heraus und macht ihm die Hölle heiß!« Julia runzelte die Stirn, als sie seine ungläubige Miene sah. »Du weißt ja nicht, wie tyrannisch meine Mutter sein kann.«
    Fergus seufzte. »Ich verstehe, dass sie dir mit ihrem Verhalten die Vorstellung, mich zu heiraten, gründlich verleidet hat. Wenn ich das alles gewusst hätte, hätte ich dir vielleicht widerstanden, als du da schlafend im Gras lagst und so ungemein sinnlich und verlassen aussahst, zur Abwechslung ganz ohne aufgestellte Stacheln.« Er setzte sich aufrecht hin. »Aber wie auch immer, ich wusste es nicht, und ich habe nicht widerstanden, und jetzt werde ich Vater und darf es niemandem erzählen.«
    Die schreckliche Sentimentalität, für die sie in letzter Zeit so anfällig war, traf sie wie ein Nadelstich mitten ins Herz. Fergus hatte sich immer Kinder gewünscht, und jetzt durfte er niemandem erzählen, dass er eins bekommen würde. Vielleicht sollte sie seinen Antrag doch annehmen? Was ihre Gefühle für ihn betraf, hatte sie im Grunde keine Zweifel: Es war entweder Liebe oder Lust oder eine Verliebtheit von gigantischen Ausmaßen, sonst hätte sie niemals mit ihm geschlafen. Aber wie stand es mit seinen Gefühlen für sie?
    Er hatte sie offensichtlich begehrt, jedenfalls dieses eine Mal, aber das war nicht genug, um eine Ehe darauf zu gründen. Was würde passieren, wenn das Kind den Reiz des Neuen langsam verlor? Wenn sie zu müde war, um mit ihm zu schlafen, zu fett, um selbst in die weiteste ihrer Hosen zu passen, und zu beschäftigt, um sich die Haare zu waschen? Würde er dann mit einer der schlanken jungen Studentinnen auf und davon gehen, von denen er umringt war? Und selbst wenn er ihr um des Babys willen treu blieb, würde sie dann eines Tages auf ihr eigenes Kind eifersüchtig sein, weil er es liebte, sie aber nicht?
    »Ich nehme an, du könntest es einigen engen Freunden erzählen. Schließlich wird man dich vielleicht irgendwann auf dem Spielplatz sehen, und wenn du das Baby nicht als einen Neffen oder eine Nichte ausgeben kannst, könnte es peinlich für dich werden.«
    Fergus stand auf und setzte seinen Kakaobecher mit einem vernehmlichen Krachen auf den Tisch. »Ich denke, ich gehe jetzt besser. Die Vorstellung, mein Baby als einen Neffen oder eine Nichte ›auszugeben‹, macht mich wütend.« Er holte tief Luft. »Vor allem, da der Hauptgrund für deine Entscheidung in einem Haufen Unsinn zu liegen scheint, den unsere Mütter sich zusammengeredet haben, als wir noch Kinder waren!«
    Julia sagte nichts, während sie seinen Mantel aus der Garderobe holte. Ohne ihre Gefühle für ihn einzugestehen (die sie sich kaum selbst eingestanden hatte), konnte sie ihm nicht erklären, dass die Kuppelei ihrer Mutter nur ein winziger Teil der Gründe war, warum sie seinen Heiratsantrag ablehnte.
    »Ich melde mich dann in den nächsten Tagen wegen der Fahrstunden«, meinte er.
    »Ich werde mir von dir auf keinen Fall das Autofahren beibringen lassen«, erklärte sie, als es bereits vor der Tür stand.
    »Wir werden jetzt nicht darüber diskutieren«, sagte er und stapfte in die Nacht davon.
    Julia ging langsam zu Bett, ohne sich auch nur einen Blick auf die Tür zum Gästezimmer zu gestatten oder über die elenden Papiere nachzudenken. Dieses Problem würde sie morgen angehen.
    Am nächsten Nachmittag hatte sie noch immer keine Entscheidung getroffen, als das Telefon klingelte. Ihr Herz machte einen Sprung; halb hoffte, halb fürchtete sie, dass es Fergus war. Es war Suzy.
    »Darf ich kurz rüberkommen? Ich habe dir etwas zu sagen.«
    »Das klingt beängstigend«, erwiderte Julia gelassen. »Wird es mir gefallen oder eher nicht?«
    »Ich denke, es gefällt dir, und zwar sehr. Es bedeutet Geld.«
    »Wenn das so ist, komm doch bitte gleich rüber.«
    Suzy hatte sich auf dem Sofa zusammengerollt und hielt ein Glas von dem Wein in der Hand, den sie mitgebracht hatte. Sie sprühte vor Begeisterung.
    »Ich war zufällig in Oxford, zu einem kleinen Einkaufsbummel«, begann sie.
    »Ich dachte, du wolltest die Boote zu Waynes College runterfahren?«
    »Nun, ich musste doch wenigstens kurz zu Hause reinspringen, um ein paar Sachen zu holen. Ich habe übrigens eine spitzenmäßige Tiefkühltruhe für nächstes Jahr entdeckt, läuft mit Gas. Wie auch immer,

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