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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Kraft ist. Sie trägt keine Uniform. Und selbst wenn sie wirklich Hebamme ist, heißt das noch lange nicht, dass sie alles weiß.«
    Julia fühlte sich auf grässliche Weise an Oscars Mutter erinnert, dann fiel ihr wieder ein, dass die Frau vor ihr furchtbare Probleme mit ihren Kindern gehabt hatte. Ihre verheiratete Tochter sprach nicht mehr mit ihr. Was nun bedeutete, dass die Hebamme in diesem Fall höchstwahrscheinlich den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
    Sie schenkte der Frau ein noch breiteres Lächeln, um sich zumindest einen Anschein von Freundlichkeit zu geben, und verließ die Apotheke. Natürlich freute es sie zu wissen, dass sie und ihr Kind sich in so guten, wohl manikürten Händen befanden, aber sie begriff auch, dass ihre ehemalige Kollegin mit ihrer Meinung nicht allein stand und sie ähnliche Gespräche wieder und wieder würde führen müssen. Niedergeschlagen machte sie sich auf den Heimweg und sann darüber nach, dass die Menschen häufig törichte und wahrscheinlich auch unmoralische Dinge taten, aber meistens blieben solche Dinge geheim. Nur ungeschützter Sex hatte derart sichtbare Konsequenzen. Es war ein bedrückender Gedanke.
    Oscars Stimme, die aus seinem Wagen erklang, konnte Julia nicht noch mehr deprimieren. Als er ihr anbot, sie nach Hause zu fahren, munterte sie seine Freundlichkeit sogar ein wenig auf. Ihre Begegnungen in der Stadt hatten ihr den letzten Funken Kraft geraubt.
    »Natürlich«, sagte Oscar, als er sich davon überzeugt hatte, dass Julia korrekt angeschnallt war, »natürlich kann ich es nicht gutheißen, wenn jemand ein uneheliches Kind bekommt. Du findest mich jetzt wahrscheinlich altmodisch.« Sie fand das tatsächlich, aber nicht aus diesem Grund. »Allerdings bin ich doch hoffentlich nicht so altmodisch, dass ich dich nicht länger kennen will. Ich möchte, dass du mich als Freund betrachtest, als jemanden, auf den du dich verlassen kannst, wenn du ein Regal aufstellen musst oder etwas in der Art.«
    »Das ist sehr nett von dir, Oscar«, erwiderte Julia demütig. Sie konnte ihre Regale selbst aufbauen, aber das war nicht der richtige Augenblick, um ihm das mitzuteilen.
    Er fuhr vor ihrem Cottage vor. »Schließlich wird das Kind ein positives männliches Vorbild in seinem Leben brauchen.«
    Als Julia aus dem Wagen stieg, wusste sie nicht, ob sie Oscar umarmen oder schütteln wollte.
    An diesem Abend rief wieder einmal ihre Mutter an, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Als sie sie fragte, ob sie irgendetwas für sie tun könne, beschloss Julia, Suzys Theorie zu testen, ob es Eltern wirklich nicht gern sahen, wenn man all ihre Hilfsangebote ausschlug. »Ich werde dir sagen, was mir im Augenblick ganz schrecklich weiterhelfen würde, falls es dir möglich wäre ...«, hob sie an.
    »Was denn?«
    »Fahrstunden. Nur ein paar. Ein Freund ...« Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, seinen Namen zu verschlucken. »Ein Freund hat mir angeboten, mir das Autofahren beizubringen, aber ich brauche trotzdem ein paar Stunden bei einem richtigen Fahrlehrer, um die Prüfung zu bestehen.«
    »Liebling, meinst du nicht, du bist ein bisschen alt, um das Autofahren zu lernen?«
    »Mutter! Nein, natürlich nicht! Außerdem, hat nicht eine deiner Freundinnen noch mit weit über fünfzig den Führerschein gemacht?«
    »Hm, ja, aber sie fährt nie sehr schnell.«
    »Das ist doch eine gute Sache, oder?«, fuhr Julia fort und versuchte, dabei nicht zu vergessen, dass sie ihre Mutter um einen Gefallen bat.
    »Nicht wenn man hinter ihr auf der Straße festsitzt, dann nicht. Aber wenn Fahrstunden dein einziger Wunsch sind, dann sollst du sie haben. Aber raus mit der Sprache, wer bringt dir denn das Fahren bei?«
    »Fergus«, antwortete Julia rasch. Sie hatte das Gefühl, dass es genügte, ein bedeutendes Geheimnis vor ihrer Mutter zu haben, ohne sich noch mit kleineren, weniger wichtigen Geheimnissen zu belasten. »Das ist sehr nett von ihm, findest du nicht auch?«
    »Weiß er, dass du schwanger bist?«
    »Natürlich. Es ist ziemlich offensichtlich. Außerdem hast du es ja seiner Mutter erzählt, also hat sie es ihm natürlich weitererzählt.«
    »Oh. Mir war nicht klar, dass Lally so indiskret sein würde.«
    »Wie bitte? Du hast es ihr doch schließlich auch erzählt, während einige Mütter es sicher nicht herausposaunt hätten, dass ihre Tochter schwanger ist.«
    Margot brummte etwas Unverständliches vor sich hin, hatte aber offensichtlich ein schlechtes Gewissen. »War

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